Deutschland - Kamerun: Die deutschen Spieler in der Einzelkritik

von Alexander Moritz
3 min.
Deutschland ist als Gruppenkopf gesetzt @Maxppp

Die deutsche Nationalmannschaft ist im letzten Spiel vor Ende der Nominierungsfrist am 2. Juni gegen Kamerun nicht über ein 2:2 hinausgekommen. Nach einer torlosen ersten Halbzeit gingen die unzähmbaren Löwen durch Samuel Eto’o mit 1:0 in Führung (62.), ehe Thomas Müller und der eingewechselte André Schürrle die Partie innerhalb weniger Minuten drehten (66./71.). Den Schlusspunkt setzten schließlich die Gäste, die durch den Mainzer Eric-Maxim Choupo-Moting zum verdienten Ausgleich kamen (78.).

Bundestrainer Joachim Löw zeigte sich in Mönchengladbach – bedingt durch die Ausfälle der angeschlagenen Schlüsselspieler Manuel Neuer, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Marcel Schmelzer − durchaus experimentierfreudig. So kam Jérôme Boateng zum ersten Mal seit der EM 2012 wieder als Rechtsverteidiger zum Einsatz, auch Toni Kroos und Mario Götze wurden abweichend von ihren Stammpositionen eingesetzt. Daneben feierte Erik Durm nur zwölf Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft sein Debüt im Dress der Nationalelf.

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Roman Weidenfeller: Der Neuer-Vertreter agierte aufmerksam und war bei der ersten echten Kamerun-Chance in Halbzeit eins durch Eto’o sofort zur Stelle (18.). Behielt auch im Eins-gegen-Eins gegen Moukandjo die Nerven und parierte stark mit dem Fuß (38.). Kurz vor dem Gegentor mit einer weiteren guten Parade gegen Eto’o, konnte den Einschlag aber letztlich nicht verhindern. Auch beim zweiten Gegentreffer schuldlos. Note: 2,5

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Jérôme Boateng: Weil Bundestrainer Löw auf den angeschlagenen Lahm verzichten musste, rückte Boateng auf rechts. Wirkte nicht immer sicher, über seine Seite leitete Kamerun mehrere Angriffe ein. Versuchte es gelegentlich mit Flanken aus dem Halbfeld, die aber keine Torgefahr erzeugten. Setzte sich im zweiten Durchgang einmal gut durch und bereitete den Ausgleich durch Müller vor. Bei den Gegentreffern zu passiv. Note: 4

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Per Mertesacker: Führte die Nationalelf als Kapitän aufs Feld. War häufig zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Vor dem ersten Gegentreffer agierte er aber zu zögerlich. Machte vor dem gegnerischen Tor zu Beginn mit einer guten Kopfballchance auf sich aufmerksam. Note: 3,5

Mats Hummels: In der Defensive nicht immer auf der Höhe, stand in vielen Fällen zu weit weg von seinen Gegenspielern, so auch bei Kameruns Großchance durch Moukandjo, als er Passgeber Eto’o gewähren ließ. Auch beim 0:1 nicht auf der Höhe. Offensiv mit einem Sahnepass auf Müller. Note: 4

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Erik Durm: Nervosität war ihm bei seinem Debüt nicht anzumerken. Agierte couragiert und war von Beginn an gut ins Spiel eingebunden. Hatte seine Seite im Griff und schaltete sich bei Gelegenheit auch immer wieder ins Angriffsspiel ein. Note: 3

Sami Khedira: Zeigte sich in seinem ersten Länderspiel seit seinem Kreuzbandriss durchaus ballsicher, wenn er auch mit Sicherheitspässen nur selten Risiko einging. Ging keinem Zweikampf aus dem Weg. Bei seiner einzigen Torchance kam er nach Reus-Flanke mit dem Kopf nicht richtig hinter den Ball. Note: 4

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Toni Kroos: Kam im defensiven Mittelfeld zum Einsatz, weil er als erster Vertreter für Schweinsteiger und Khedira eingeplant ist. War in der Anfangsphase häufiges Ziel Kameruner Vergehen, ließ sich davon aber nicht im Spielfluss stören. War als Ballverteiler stets anspielbar. Note: 3

Thomas Müller: Glänzte mit einer starken Vorarbeit auf Götze (11.) und bewies zu Beginn der zweiten Hälfte ein gutes Auge, als er Reus einsetzte. Übernahm nach Götzes Auswechslung dessen Position in der Spitze und markierte nach Boatengs Flanke in bester Gerd-Müller-Manier den Ausgleich (66.). Sein Lupfer nach dem Ausgleich verfehlte knapp das Ziel. Note: 2

Mesut Özil: Tauchte bereits nach 40 Sekunden vor dem Tor auf, verzog aber knapp. Blieb ansonsten eher blass, das Spiel lief weitestgehend an ihm vorbei. Muss sich bis zur WM deutlich steigern. Note: 5

Marco Reus: War sehr agil, entwischte der Kameruner Defensive nach Steilpässen ein ums andere Mal. Sorgte zudem mit scharf hereingezogenen Flanken für Gefahr. In der 34. Minute prüfte er Kameruns Schlussmann Itandje. Nach Wiederanpfiff versuchte er es dann per Außenrist, zielte aber knapp vorbei. War an nahezu allen gefährlichen Aktionen der DFB-Elf beteiligt. Note: 2

Mario Götze: Weil Miroslav Klose angeschlagen war, durfte sich Götze wieder einmal als ‚falsche Neun‘ versuchen. Scheiterte nach elf Minuten mit seinem strammen Schuss an Kameruns Itandje, der den Ball mit viel Mühe noch an den Pfosten lenkte. War danach nur noch selten zu sehen. Note: 4

ab 58. André Schürrle: Nach seiner Einwechslung mit einigen guten Aktionen. Traf nach starker Vorarbeit von Podolski zur 2:1-Führung. Note: 3

ab 64. Lukas Podolski: Entwischte den Kamerunern aus einer Abseitsposition heraus und legte uneigennützig auf den besser postierten Schürrle ab, der nur noch einzuschieben brauchte. War auch ansonsten hochmotiviert und gab keinen Ball verloren. Note: 3

ab 73. Christoph Kramer und ab 85. Benedikt Höwedes: Ohne Bewertung.

Matthias Ginter, Shkodran Mustafi, Kevin Großkreutz, Julian Draxler und Kevin Volland kamen nicht zum Einsatz und konnten sich nicht mehr für einen Kaderplatz für die WM empfehlen.

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