Financial Fairplay: City und PSG fühlen sich benachteiligt – UEFA verbucht Erfolg

von Lukas Heimbach
2 min.
Ángel Di María (m.) kostete mehr Geld als Al Mubarak (l.) und Al-Khelaifi (r.) ausgeben durften @Maxppp

2008 kam die UEFA mit dem Financial Fairplay um die Ecke. Nachdem es zunächst schien, als würden die neuen Regularien mehr mahnenden Charakter aufweisen, als tatsächlich dem Trend der florierenden Investorenlandschaft im europäischen Spitzenfußball entgegenzuwirken, bekamen unter anderem Paris St. Germain und Manchester City die Auswirkungen des FFP im Sommer zu spüren. Während die UEFA für sich einen Erfolg verbucht, fühlen sich die sanktionierten Klubs benachteiligt und laden zu Gesprächen.

60 Millionen Euro durften die beiden neureichen Top-Klubs Manchester City und Paris St. Germain in diesem Transfersommer jeweils „nur“ für neues Spielermaterial ausgeben. Es sei denn, im Gegenzug werden Akteure verkauft. Diese Transfereinnahmen hätten postwendend reinvestiert werden dürfen. Die UEFA belangte die Vereine mit dieser Strafe aufgrund von Verstößen gegen das 2008 ins Leben gerufene Financial Fairplay, das insbesondere Misswirtschaft durch Investoren einen Riegel vorschieben und regulieren soll. Den franzöischen Hauptstädtern ging deshalb voraussichtlich Ángel Di María durch die Lappen, der schließlich für 75 Millionen Euro von Real Madrid zu Manchester United wechselte.

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Unfair sei dies, echauffieren sich laut ‚Guardian‘ nun City und PSG. Dabei spielen die von den beiden aus dem arabischen Raum stammenden Investoren und Klubbesitzern Khaldoon Al Mubarak (Citiy) und Nasser Al-Khelaifi (PSG) finanzierten Klubs auf die Ursache der Sanktionen an. Es sei Wettbewerbsverzerrung, dass ihre Vereine bestraft würden, nur weil das Geld aus fremden Finanzmitteln stammen würde, während Manchester United und Real Madrid weiterhin Schulden im dreistelligen Millionenbereich machen dürften.

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„Unsere Freunde von der UEFA scheinen es anders zu sehen“

Wir haben heute ein nachhaltiges Projekt, in Manchester und in der gesamten City Football Group (Anm. d. Red., dazu gehören Manchester City, New York City FC, Melbourne City und die Yokohama F. Marinos)”, bekräftigte Inhaber Al Mubarak im Sommer, „wir haben null Schulden. Wir zahlen keinen Cent, um irgendwelche Schulden zu begleichen. Für mich ist dies ein nachhaltiges Model. Aber wie auch immer, unsere Freunde von der UEFA scheinen es anders zu sehen.

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Deshalb laden die vermeintlichen ‚Sündenböcke‘ nun zu Gesprächen über die Zukunft des Financial Fairplay nach Nyon. UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino zeigt sich diesbezüglich etwas skeptisch, ob der weitreichenden Diskussionen, die im Zuge dessen entstehen könnten. „Sicher, die Schuldenfrage könnte auf den Tisch kommen“, unterstreicht er aber, dass er das Anliegen der klagenden Vereine ein Stück weit versteht.

UEFA zufrieden mit der Entwicklung

Dennoch zeigt sich Infantino sehr zufrieden mit der Entwicklung des Financial Fairplay. So konnte die Gesamtverschuldung der europäischen Klubs von 1,7 Milliarden in 2011 auf 800 Millionen Euro in 2013 verringert werden. Ein Erfolg für die UEFA, wenngleich Infantino weiß: „Wir denken nicht, dass wir auf der Wahrheit sitzen. Es sollte über die Jahre immer wieder modifiziert werden, um es den Gegebenheiten anzupassen. Die Situation, die wir 2008 hatten, als wir anfingen über das FFP zu diskutieren, war damals komplett unterschiedlich zu heute. Das erste Spiel des FFP haben wir gewonnen. Das heißt, die Konten wurden stabilisiert und dem Trend wurde entgegenwirkt.

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