In der WM-Qualifikation tat sich Argentinien schwer. Erst am letzten Spieltag sicherte sich der Vize-Weltmeister das Ticket für das Turnier in Russland. Schon damals verzichtete man trotz sportlicher Krise auf zwei Superstars. Trainer Jorge Sampaoili hat offenbar nicht vor, daran etwas zu ändern.
Dass es im Zuge der Kadernominierungen für die Fußball-Weltmeisterschaft immer wieder zu Härtefällen kommen kann, ist bekannt. So kommt es vor, dass gefeierte Stars die WM vor dem Fernseher verfolgen müssen. Argentinien-Trainer Jorge Sampaoli hat jedoch offenbar vor, dem ganzen die Krone aufzusetzen.
Der 58-Jährige weiß schon jetzt, dass es zwei Superstars schwer haben werden, einen Platz in seinem Team zu ergattern. Namentlich handelt es sich um Mauro Icardi und Paulo Dybala. „Es ist schwierig für Dybala, sich an unseren Stil zu gewöhnen“, erklärte Sampaoli auf einer Pressekonferenz, „bisher haben wir es nicht geschafft, seine Leistungen zu steigern. Wir müssen uns fragen, ob die derzeitigen Spieler nicht besser sind als Paulo oder ob wir weiter daran arbeiten, ihn zu verbessern.“
Auch Icardi hat beim Nationaltrainer keine guten Karten: „Seine Situation ähnelt der von Dybala. Wenn man seine Leistungen in Mailand mit denen bei der Nationalelf vergleicht, schneidet er nicht gut ab. Daran müssen wir arbeiten, aber wir haben einfach nicht genug Zeit. Ich werde nichts ausschließen, aber als Trainer von Argentinien muss das Zusammenspiel der Mannschaft wichtiger sein.“
Auch ohne das Duo läuft es nicht
Zwar waren Icardi (vier Länderspiele) und Dybala (zwölf Länderspiele) schon vor Sampaolis Amtsantritt im Juni 2017 keine feste Größe in der Nationalmannschaft. Warum man jedoch wiederholt auf Spieler verzichtet, die nachweislich über Weltklasse-Format verfügen, ist fragwürdig – zumal Argentinien nur denkbar knapp die Qualifikation für die WM sichern konnte.
Icardis Ausbootung wäre durch die starke Konkurrenz auf seiner Position noch zu erklären. Mit Sergio Agüero und Gonzalo Higuaín verfügen die Argentinier bereits über zwei Mittelstürmer von ähnlicher Qualität. Dybala ist jedoch deutlich flexibler einsetzbar als der Neuner von Inter Mailand, wie er bei Juventus Turin regelmäßig unter Beweis stellt. Das Weltklasse-Duo sollte eigentlich in jeder Mannschaft einen Platz finden.
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