In Brasilien grüßt das Murmeltier – Deutschland trifft auf alte Bekannte

von Lukas Heimbach
3 min.
Kevin-Prince Boateng @Maxppp

Am gestrigen Freitagabend fand endlich die mit Spannung erwartete Gruppen-Auslosung für die anstehende Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien statt. Deutschland trifft auf Portugal, Ghana und die USA – allesamt alte Bekannte.

Was wurde in den vergangenen Tagen nicht alles heraufbeschworen. Das ominöse Wort ‚Todesgruppe‘ war omnipräsent in sämtlichen Fach- und Boulevardblättern. Letztlich bleiben Deutschland Hammerlose wie Italien, Frankreich oder der Nachbar aus den Niederlanden in der Gruppenphase erspart. Dennoch sind die bevorstehenden Aufgaben für die DFB-Elf im Juni alles andere als Selbstläufer. FussballTransfers nimmt ein halbes Jahr vor Start der WM schon mal die drei Gruppengegner unter die Lupe.

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Portugal – die iberische One-Man-Show

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Portugal. Das heißt für die allermeisten vor allem Cristiano Ronaldo. Nahezu ausschließlich werden die Fußballer von der iberischen Halbinsel auf ihren absoluten Superstar reduziert. In den Playoff-Spielen zeigte der 28-Jährige aber einmal mehr weshalb. Beim aufsummierten 4:2 Gesamtresultat gegen Schweden schoss er seine Nationalmannschaft mit allen vier Toren fast im Alleingang an den Zuckerhut. In den letzten vier großen Turnieren traf die deutsche Nationalmannschaft bereits dreimal auf die Portugiesen. Dabei ging man immer als Sieger hervor (2006 mit 3:1, 2008 mit 3:2, 2012 mit 1:0). Weltstar Ronaldo traf dabei nie. Allerdings war Portugal immer ein unangenehmer Gegner für die DFB-Elf. Während sie sich gegen Außenseiter häufig etwas lustlos zeigen, präsentierte sich der Gastgeber der EM 2004 gegen Deutschland enorm bissig und ungewöhnlich defensiv. Auch diesmal könnte die Nationalmannschaft ein Defensiv-Bollwerk erwarten. Paulo Bento wird seine Hausaufgaben im Juni wieder gemacht haben.

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Ghana – Boateng, Ballack und der Umbruch

Auch mit Ghana hat die Elf von Bundestrainer Jogi Löw seine Vorgeschichte. Bei der WM 2010 traf man in der Gruppenphase ebenfalls auf die ‚Black Stars‘. Mesut Özil war beim 1:0-Sieg der Torschütze. Brisant dürfte auch das Wiedersehen mit Schalke-Star Kevin-Prince Boateng sein. Der Deutsch-Ghanaer hatte damals in Diensten des FC Portsmouth ‚Kapitano‘ Michael Ballack brutal gefoult, sodass der Chelsea-Star nicht mit zur WM fahren konnte. Anschließend entwickelte sich für Boateng ein Spießroutenlauf durch die deutschen Gazzetten. Letztlich leitete der Ausfall Ballacks den Umbruch im deutschen Team ein und sollte das Sprungbrett für die Karriere von Sami Khedira sein. Spielerisch läuft bei Ghana alles über Boateng, Kwadwo Asamoah (Juventus Turin) und Michael Essien (FC Chelsea). Dem ehemaligen Stürmerstar Gyan Asamoah fehlt bei seinem derzeitigen Klub Al-Ain FC in den Vereinigten Arabischen Emiraten wohl die Spielpraxis auf hohem internationalen Niveau. Ghana setzte sich 2010 hinter Deutschland als Gruppenzweiter durch. Im Viertelfinale scheiterte man schließlich in einem hochdramatischen Spiel nach Elfmeterschießen an Uruguay. Luis Suárez hielt damals in der Schlussphase der Verlängerung auf der eigenen Linie mit der Hand. Rot für den Liverpool-Star und Elfmeter für Ghana. Gyan Asamoah verschoss.

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USA – „Grüsch Gott, Klinsi“

Wir haben seit langer Zeit ein sehr gutes und inniges Verhältnis. Wir haben uns immer regelmäßig ausgetauscht. Vor dem WM-Spiel wird sich das sicherlich ändern”, verrät Bundestrainer Jogi Löw bezüglich dem Wiedersehen mit Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann. Die Reaktion der beiden Schwaben hätte unmittelbar nach der Ziehung kaum unterschiedlicher sein können. „Das ist eine Wahnsinnsgruppe. Es hätte nicht schwerer kommen können“, äußert sich der 49-Jährige Klinsmann. Mit den USA hat er sich in der CONCACAF-Qualifikation souverän als Gruppensieger durchgesetzt. In WM-Gruppe G dürften die Amerikaner dennoch Außenseiter sein. In der Vergangenheit erwiesen sie sich aber stets als sehr unangenehmer Gegner. Beim Freundschaftsspiel der DFB-Elf in den USA im Juni dieses Jahres, verlor die Nationalmannschaft mit einer B-Elf 4:3. Unterschätzen wird Löw die US-Boys und Kumpel Klinsmann sicher nicht.

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