Nordirland - Deutschland 0:2 | Die Spieler in der Einzelkritik

von Lukas Hörster
3 min.
Deutschland @Maxppp

Die deutsche Nationalmannschaft befindet sich wieder voll auf Kurs Qualifikation für die EM 2020. In Nordirland gewann die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw mit 2:0 (0:0). Im ersten Durchgang hatte das DFB-Team große Probleme mit den robusten Gastgebern. Nach dem Seitenwechsel steigerte sich die Mannschaft deutlich und siegte letztlich verdient. FT liefert die Einzelkritik.

Tor

Manuel Neuer: Der Kapitän hielt schon in der siebten Minute glänzend gegen Washington. Kurz vor der Pause dann im Glück, als der nordirische Angreifer eine Unsicherheit von Neuer nicht nutzen konnte. Es blieb die einzige. Auch fußballerisch war die Nummer eins stets auf der Höhe.

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Abwehr

Lukas Klostermann: Als die Gastgeber in Anfangsphase wie von der Tarantel gestochen pressten, hatte Klostermann zu kämpfen. Der emsige Leipziger biss sich jedoch in die Partie, auch wenn er technisch nicht auf dem Niveau seiner Mitspieler ist. Gab die Flanke zum 1:0, hatte seine Seite im Griff und tauchte immer wieder im gegnerischen Strafraum auf.

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Matthias Ginter: Der Gladbacher agierte insbesondere mit Ball am Fuß wackelig. Im Spielaufbau gelang ihm nicht viel, weshalb Ginter immer wieder den Rückpass wählte. Musste in der 40. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Bezeichnenderweise wurde das deutsche Spiel daraufhin gleich deutlich besser.

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Niklas Süle: Souverän, passsicher, robust. Süle legte einen abgeklärten Auftritt hin und untermauerte seine Stellung als Abwehrchef. Nur einmal rückte er zu voreilig aus der Kette heraus, sodass Nordirland zu seiner größten Chance im zweiten Durchgang kam.

Marcel Halstenberg: Der Linksverteidiger stand meist sehr hoch. Dadurch wurde es zunächst eher hinten als vorne gefährlich. Sein Treffer zum 1:0 war dann der Dosenöffner und noch dazu technisch herausragend. Anschließend schon Halstenberg immer wieder an und sorgte somit für eine Menge Offensivdruck. Aber: Fast jeder nordirische Angriff lief über seine Seite.

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Mittelfeld

Joshua Kimmich: Spielte anfangs mehrere Bälle ins Nichts oder zum Gegner. Hatte zudem Probleme, körperlich mit den robusten Gastgebern Schritt zu halten. Im Laufe der zweiten Hälfte stabilisierte Kimmich sich aber merklich. Hatte großen Anteil daran, dass Deutschland die Schlussviertelstunde durch strukturierten Ballbesitz unbeschadet überstand.

Toni Kroos: Begann die Partie mit einem Katastrophen-Rückpass auf Washington, den Neuer ausbügelte. Hatte mit der harten Gangart des Gegners zu kämpfen, auch seine sonst so sicheren Diagonalbälle fanden nicht immer ihr Ziel. Mit zunehmender Spieldauer immer sicherer, wenngleich Kroos an diesem Abend nicht unbedingt prägend war.

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Serge Gnabry: Nach einer mäßigen ersten Hälfte drehte der Münchner auf. Gnabry ließ sich immer wieder im Halbraum anspielen und kreierte von dort immer wieder schicke Angriffe. Manchmal noch zu verspielt. In der Nachspielzeit belohnte sich der Angreifer mit seinem neunten Treffer im zehnten Länderspiel.

Marco Reus: Der BVB-Kapitän fand im ersten Durchgang keine rechte Bindung zum Spiel, dazu kamen ungewohnte technische Schwächen. Änderte seine Körpersprache gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs, als Deutschland den Gegner förmlich überrannte. Insgesamt nicht sein bester Tag – obwohl er auf seiner Lieblingsposition ran durfte.

Julian Brandt: Im ersten Abschnitt Deutschlands auffälligster Offensivspieler, wenngleich keine seiner Aktionen wirklich gefährlich wurde. Auch im zweiten Durchgang wechselten sich Geistesblitze mit unvollendeten Aktionen ab. So richtig bekam man nicht das Gefühl, dass Brandt dieses Spiel entscheiden könnte. Dem Neu-Dortmunder fehlte der letzte Biss.

Angriff

Timo Werner: Wie immer sehr schnell und viel unterwegs, im Kombinationsspiel dafür mit den gewohnten Schwächen. Positiv: Werner suchte immer wieder den Abschluss. Kurz vor der Pause vergab er dann die erste deutsche Großchance, kurz danach zwei weitere. Will er ein Topstürmer sein, muss mindestens eine davon sitzen. Nach 67 Minuten hatte der Leipziger Feierabend.

Einwechslungen

ab 40. Jonathan Tah für Ginter: Anders als noch gegen die Niederlande agierte Tah diesmal sicher – sowohl im direkten Duell als auch im Aufbauspiel. Zugute kam ihm dabei, dass er diesmal auf seiner starken rechten Seite verteidigen durfte. Guter Auftritt. Note: 2

ab 68. Kai Havertz für Werner: Das Supertalent fügte sich gleich mit einer Topchance ein, sein Kopfball ging jedoch knapp daneben. Auch in der 84. Minute hätte Havertz treffen können. Zu Gnabrys Tor gab er schließlich die perfekte Vorlage. Note: 2

ab 85. Emre Can für Reus: Ohne Bewertung.

Torfolge

48. 0:1 Halstenberg (Linksschuss, Klostermann)

90. +2 0:2 Gnabry (Rechtsschuss, Havertz)

Die Noten

Deutschland
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Nachrichten

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