U19: FT stellt die frischgebackenen Europameister vor

von Lukas Heimbach
4 min.
Verdienter Triumph: Die deutsche U19 ist Europameister @Maxppp

Die deutsche U19 macht es der Nationalmannschaft nach und holt nach dem Weltmeister- auch den Europameistertitel nach Deutschland. Beim Turnier in Ungarn setzte sich die Mannschaft von Trainer Marcus Sorg zunächst vor Serbein, Bulgarien und der Ukraine als Gruppensieger durch. Nach einem bärenstarken 4:0 im Halbfinale gegen Österreich sicherte man sich am gestrigen Donnerstagabend mit einem 1:0-Sieg über Portugal den Titel. FussballTransfers stellt die frischgebackenen Europameister vor.

Tor

Oliver Schnitzler (18/VfR Aalen): Kassierte im gesamten Turnierverlauf lediglich zwei Tore gegen Serbien, als seine Abwehr äußerst schläfrig agierte. Den Keeper traf jeweils keine Schuld. Strahlte Ruhe und Souveränität im Kasten aus und bot sich seinen Kollegen immer wieder als Anspielstation an. Wechselte in diesem Sommer von Bayer Leverkusen zu Zweitligist VfR Aalen.

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Marius Gersbeck (19/Hertha BSC): Bestritt vergangene Saison ein Bundesligaspiel, in dem er sich gegen Borussia Dortmund ausgezeichnet präsentierte. Kam in Ungarn nicht zum Einsatz.

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Abwehr

Kevin Akpoguma (19/TSG Hoffenheim): Der 1,92-Meter-Schlaks ist Deutschlands Hoffnung auf der Rechtsverteidiger-Position. Dauerläufer auf der rechten Seite. Zeigte sich trickreich, bestach durch gute Hereingaben und schaltete sich immer und immer wieder in Offensivaktionen ein. Spielte in der U18 noch Mittelstürmer. Vergangenen Sommer sicherte sich die TSG Hoffenheim für eine Million Euro die Dienste des Ex-Karlsruhers.

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Niklas Stark (19/1. FC Nürnberg): Kapitän und souveräner Abwehchef des Europameisters. Zu Turnierbeginn, als Leverkusens Öztunali und Leipzigs Kimmich noch fehlten, setzte ihn Sorg auf der Sechs ein. Wuchtete Deutschland willensstark zum späten Ausgleich gegen Serbien. Schon vergangenen Saison Stammspieler beim FCN in der Bundesliga.

Marc-Oliver Kempf (19/SC Freiburg): Äußerst ruhiger, besonnener Innenverteidiger. Steigerte sich im Turnierverlauf von Spiel zu Spiel. Im Verein zeigte sich der Linksfuß aus der Jugend von Eintracht Frankfurt sehr torgefährlich. Der SC Freiburg verpflichtete den 19-Jährigen in diesem Sommer bereits als Ersatz für Weltmeister Matthias Ginter.

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Fabian Holthaus (19/VfL Bochum): Wie Kempf steigerte sich auch der Bochumer im Laufe der Europameisterschaft. Fiel zu Turnierbeginn durch einige Fehlpässe und Unsicherheiten auf. Starke Leistung im Finale. Die Interessenten sollten demnächst beim VfL auf der Matte stehen.

Anthony Syhre (19/Hertha BSC): Beim 3:0-Auftaksieg stand der Herthaner noch in der Startelf und erzielte sogar das zwischenzeitliche 2:0 für die DFB-Elf. Nachdem Kapitän Stark in die Innenverteidigung rückte, musste der Innenverteidiger mit einem Platz auf der Bank Vorlieb nehmen.

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Pascal Itter (19/FC Schalke 04): Der Kapitän der Schalker U19 spielte in Ungarn kaum ein Rolle. Brachte es lediglich auf zwei Einsätze als Einwechselspieler. Unterschrieb in Gelsenkirchen zuletzt einen Profivertrag.

Marvin Friedrich (18/FC Schalke 04): Wie Teamkollege Itter pflegte auch der 18-Jährige ein Reservistendasein, wurde zweimal eingewechselt und unterzeichnete kürzlich einen Profikontrakt.

Mittelfeld

Joshua Kimmich (19/RB Leipzig): Saß zum Auftakt gegen Bulgarien noch auf der Bank, weil er erst am Nachmittag eingetroffen war. Sein Turnierauftakt gegen Serbien war noch durchwachsen, anschließend dann überragend. Starker Ballverteiler in der Defensive. Wechselte 2013 vom VfB Stuttgart nach Leipzig, wo er ein bockstarke Aufstiegssaison hinter sich hat.

Levin Öztunali (18/Bayer Leverkusen): Uwe Seelers Enkel stieß zum zweiten Gruppenspiel zum Kader und agierte fortan als Verbindungsspieler zwischen Defensive und Offensive. Zog als Taktgeber immer wieder das Tempo im Angriffsspiel an und schaltete sich gefährlich in Offensivaktionen ein. Starkes Turnier des 96er Jahrgangs.

Hany Mukhtar (19/Hertha BSC): Schütze des goldenen Finaltors gegen Portugal. Quirliger, schneller Offensivspieler. Kokettierte zuletzt mit einem Abschied von der Hertha Richtung Leipzig. Will aber lieber Stammspieler bei seinem Heimatklub werden.

Marc Stendera (18/Eintracht Frankfurt): Womöglich der Inbegriff des Turnierspielers. Der Spielmacher wurde von Partie zu Partie stärker. Lieferte eine Gala im Halbfinale ab, wo er ein Tor selbst erzielte und zwei weitere vorbereitete. Vorlagengeber des Siegtors im Finale. Verantwortlich für die kreativen Momente im Angriff. Im 18-Jährigen von der Eintracht steckt Riesenpotenzial.

Julian Brandt (18/Bayer Leverkusen): Das Küken beim Europameister. Kam wie Teamkollege Öztunali erst zum zweiten Gruppenspiel. Von da an gesetzt unter Sorg. Trotz seines jungen Alters übernahm der Youngster viel Verantwortung und suchte immer wieder zielstrebig das Tor, übersah dabei hier und da einmal den Mitspieler. Im Schlussakkord des Finals ließ er noch einmal mehrfach seine technische Extraklasse aufblitzen. Bayer luchste das Juwel vergangenen Winter dem VfL Wolfsburg ab.

Benjamin Trümner (19/TSG Hoffenheim): Der linke Mittelfeldspieler brachte es auf zwei Einsätze als Einwechselspieler. Muss körperlich noch zulegen. Dann hat er Bundesliga-Format.

Jeremy Dudziak (18/Borussia Dortmund): In den ersten beiden Partien war der Deutsch-Ghanaer jeweils in der Stammformation, verletzte sich gegen Serbien jedoch schwer an der Schulter. Das Turnierende des BVB-Akteurs.

Angriff

Davie Selke (19/Werder Bremen): Wurde mit sechs Treffern in fünf Partien Torschützenkönig der U19-EM. Trotz seiner 1,92 Meter verfügt der athletische Angreifer über eine feine Technik und weiß wo das Tor steht. Gilt zudem als Stimmungskanone im Team. Werder Bremen tut gut daran, mit dem EM-Shootingstar zu verlängern. Vertragsverhandlungen stehen nach dem Turnier an.

Felix Lohkemper (19/VfB Stuttgart): Agierte als Einwechselspieler. Hatte im Finale gegen Portugal kurz vor Schluss das vorentscheidende 2:0 auf dem Fuß. Schnell, zielstrebig und treffsicher. Ihm steht eine Bundesligakarriere bevor.

Sebastian Stolze (19/VfL Wolfsburg): Der Nachnominierte hatte im gesamten Turnier lediglich 23 Minuten Einsatzzeit. Ersetzte Selke beim 4:0-Sieg über Österreich.

Die Finalelf:

ab 84. Lohkemper für Stendera
ab 90. + 3 Syhre für Mukhtar

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