Zentrale Mittelfeldspieler: Die 5 größten Talente der Welt

von Remo Schatz
4 min.
Spielwitz statt Zerstörungswut: Die neue Generation der Spielgestalter @Maxppp

Das zentrale Mittelfeld wurde früher dominiert von erfahrenen etablierten Spielern, die zur Not auch mal die Brechstange auspackten. Die Zeiten der Gattusos und van Bommels sind jedoch vorbei und wie auch auf den Innenverteidiger-Positionen sind in der Mittelfeld-Zentrale mittlerweile vor allem fußballerisches Raffinesse und ein sicherer, kreativer Spielaufbau gefragt. Fussballtransfers beschäftigt sich mit fünf der größten Talente auf dieser Position.

Emre Can (20/Bayer Leverkusen): Der in Frankfurt geborene Can gilt als eines der größten Talente Deutschlands. Seit der U15 hat der Deutsch-Türke alle Jugendnationalmannschaften durchlaufen. In Erinnerung ist vielen sein Auftritt bei der U17-WM 2011 in Mexiko. Wie ein alter Hase zog der heute 20-Jährige die Fäden im Mittelfeld und war maßgeblich am Sieg im Spiel um Platz drei beteiligt, als man Brasilien in einer aufreibenden Schlussphase mit 4:3 niederrang.

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In der laufenden Saison muss der U21-Nationalspieler vor allem seine Vielseitigkeit unter Beweis stellen. Nach seinem Wechsel vom FC Bayern nach Leverkusen musste Can Mitte der Hinrunde auf die ungewohnte linke Verteidiger-Position ausweichen. In Ermangelung der Alternativen und da Can seine neue Role äußerst solide ausübte, kam er in den vergangenen Spielen häufiger auf dieser Position zum Einsatz. Wesentlich wohler fühlt sich der galante Techniker aber in der Zentrale.

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Youri Tielemans (16/RSC Anderlecht): Mit gerade einmal 16 Jahren ist Tielemans das mit Abstand jüngste Talent in der Top5. Seine Leistungen sind daher umso beachtlicher. Der aus der Jugend von Anderlecht kommende defensive Mittelfeld-Spieler hat sich in dieser Saison zu einer festen Größe beim belgischen Renommier-Klub entwickelt

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Mit 16 Jahren und 148 Tagen ist er nach Celestine Babayaro (RSC Anderlecht) und Alen Halilovic (Dinamo Zagreb) der drittjüngste Spieler, der jemals in der Champions League zum Einsatz kam. In der Partie gegen Olmypiakos Piräus (0:3) stand der U21-Nationalspieler im Startaufgebot. Vor allem die heimische Jupiler League lernt Tielemans mit seiner trickreichen Spielweise das Fürchten. Sein Markenzeichen sind ein atemberaubender Antritt und eine messerscharfe Spieleröffnung mit langen Bällen aus der eigenen Hälfte – im Stile eines Andrea Pirlo.

Paul Pogba (20/Juventus Turin): Der französische Golden Boy ist sicherlich auf internationaler Ebene der populärste Spieler in der FussballTransfers-Bestenliste. Der französische Nationalspieler stammt aus der Talentschmiede von Manchester United, wo er seit 2009 zum Strippenzieher im Mittelfeld ausgebildet wurde. 2012 fand Pogba den Weg zu Juventus Turin und avancierte zum Star der Serie A.

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Auffallend bei Pogba ist seine enorme Präsenz Team auf dem Platz. Mit gerade einmal 20 Jahren hat der enorm athletische Franzose beim italienischen Rekordmeister eine Körpersprache, die seine Spieler mitreißt. Dass der 1,88 Meter-Hüne auch äußerst schuss- und abschlussstark ist, beweisen seine sechs Tore in der laufenden Saison. Kein Wunder, dass Paris St. Germain im kommenden Sommer Himmel und Hölle in Bewegung setzen will, um Pogba in die französische Hauptstadt zu lotsen.

Mateo Kovacic (19/Inter Mailand): Kovacic gilt in seiner kroatischen Heimat gemeinsam mit Alen Halilovic von Dinamo Zagreb als größtes Fußball-Talent seiner Generation. Bei Inter Mailand läuft der 19-Jährige mit der rumreichen Nummer 10 auf, die vor ihm Legenden wie Roberto Baggio, Ronaldo und Lothar Matthäus trugen. An Letzteren erinnert die Spielweise von Kovacic. Unheimlich giftig im Zweikampf aber mit einer genialen Spieleröffnung und immer in der Lage den tödlichen Pass zu spielen.

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Auf internationaler Bühne bemerkenswert war vor allem sein Auftritt im WM Playoff-Spiel gegen Island. Kovacic zog die Fäden der Kroaten im Mittelfeld und bereitete das vorentscheidende 2:0 durch Darijo Srna vor, was auch gleichzeitig der Endstand war und das WM-Ticket für die kroatische Nationalmannschaft sicherte.

Leon Goretzka (19/FC Schalke 04): Der gebürtige Ruhrpottler kam vor der Saison vom VfL Bochum zu Schalke 04. Bereits mit sechs Jahren schloss sich Goretzka dem Bochumer Traditionsverein an. Dort gerät man ins Schwärmen, wenn der Name Goretzka fällt. Sein früherer Trainer Peter Neururer bezeichnet den U21-Nationalspieler als „Jahrhundert-Talent“ und gab zu Protokoll, dass er „noch nie einen 18-Jährigen gesehen hat, der auch nur annähernd sein Potenzial besitzt“. VfL-Legende Dariusz Wosz, Goretzkas Trainer in der A-Jugend, kann sich nur anschließen: „Ein Ausnahmespieler, wie ich ihn bislang noch nicht hatte.

Tatsächlich gilt Goretzka als hoffnungsvollster Rohdiamant im deutschen Fußball. Bei Schalke kommt der Träger der goldenen Fritz-Walter-Medaille momentan vor allem im linken Mittelfeld zum Einsatz. Dort weiß der gebürtige Bochumer zu überzeugen und machte eindrucksvoll am vergangenen Spieltag bei Bayer Leverkusen (1:2) auf sich aufmerksam, wenngleich er sich eher im Zentrum sieht. Auch wenn das Tor auch auf das Konto von Lars Bender geht, der den Treffer mit einem schrecklichen Fauxpas vorbereitete, war der Lupfer gegen Bernd Leno schlichtweg traumhaft.




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