10 Kandidaten im Fokus: Gladbach plant für die Champions League

von Lukas Heimbach
4 min.
Quartett auf Gladbachs Liste: Geis, Drmic, Bacca, Dante @Maxppp

Max Eberl bewies im Sommer ein glückliches Händchen. Seine Transfers schlugen allesamt sein. Am Saisonende droht nun der Verlust von Schlüsselspielern, den es zu kompensieren gilt. Mit der Aussicht auf die Königsklasse im Rücken fahndet der 41-Jährige bereits nach potenziellen Kandidaten. Gleich zehn Akteure hat er dabei ins Visier genommen.

Spätestens vergangenen Sommer heimste sich Gladbach-Manager Max Eberl den Ruf als Transferkönig der Bundesliga ein. Coups wie Thorgan Hazard, André Hahn, Ibrahima Traoré oder Yann Sommer sorgten ligaweit für Beachtung. Und nahezu alle Neueinkäufe von Borussia Mönchengladbach hielten über weite Strecken der Saison, was sie vor ihrer Verpflichtung versprachen.

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Der 41-Jährige hat ganz offenbar den richtigen Riecher. Dieser ist im Sommer wieder einmal gefordert. Mit Christoph Kramer, der nach zwei Jahren Leihe zu Bayer Leverkusen zurückkehrt, und Max Kruse, der spätestens seit Bekanntwerden seiner Zwölf-Millionen-Ausstiegsklausel von diversen Top-Klubs gejagt wird, könnten gleich zwei wichtige Planstellen eröffnet werden.

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Suche nach dem Kramer-Nachfolger

Definitiv auf der Agenda steht ein neuer Sechser, der die Kramer-Lücke in der Mittelfeldzentrale schließen kann. Als Kandidaten gelten insbesondere Johannes Geis vom FSV Mainz 05 und Lars Stindl von Hannover 96. Geis spielt in dieser Saison bei den Rheinhessen einen ganz starken Part und zählt trotz seiner zarten 21 Jahre bereits zu den Führungsspielern. Perspektivisch gesehen wohl die noch interessante Lösung. Allerdings ist sein Vertrag bis 2017 datiert. Entsprechend teuer dürfte der Youngster sein. Stindl hingegen kann im Sommer für drei Millionen Euro aus seinem bis 2016 datierten Vertrag an der Leine herausgekauft werden und wäre mit 26 Jahren der etwas reifere Spieler.

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Gehandelt wird auch Mihailo Ristic von Roter Stern Belgrad. Der 19-Jährige soll schon mehrfach von Scouts der Borussia unter die Lupe genommen worden sein und wäre für kolportierte 1,5 Millionen Euro zu haben. Zuletzt wurde auch Stefan Reinartz, dessen Kontrakt bei Bayer Leverkusen im Sommer ausläuft, mit dem VfL in Verbindung gebracht. Priorität genießen aber Geis und Stindl.

Auch Kerem Demirbay vom Hamburger SV, aktuell an den 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen, soll von Eberl schon beobachtet worden sein. „Damit beschäftige ich mich jetzt nicht. Es freut mich natürlich, dass andere große Klubs auf mich aufmerksam geworden sind. Aber jetzt zählt erst mal nur der FCK“, erklärt der 21-Jährige in der ‚Hamburger Morgenpost‘. Wirklich gut scheint der Kontakt des Deutsch-Türken zum HSV aber nicht zu sein: „Es wäre schön zu wissen, wie der HSV denkt und plant.“

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Zwei Innenverteidiger auf dem Zettel

Darüber hinaus fahndet Eberl schon seit geraumer Zeit nach einem neuen Innenverteidiger, der frischen Wind in die routinierte Viererkette bringt. Immer wieder ein Thema war Fabian Schär vom FC Basel, der sich letztlich aber stets für einen Verbleib im Joggeli entschied. Am Saisonende läuft der Vertrag des Schweizer Nationalspielers aus. Dann ist der 23-Jährige wohl endgültig bereit, den nächsten Schritt auf seiner Karriereleiter zu gehen. Könnte Gladbach Schär an den Niederrhein lotsen, wäre der spielstarke Verteidiger der nächste Coup, den sich Eberl auf die Fahne schreiben könnte. Dazu müsste man allerdings Branchengrößen wie den FC Arsenal und Manchester United ausstechen.

Weniger erfrischen, dafür aber die Fans gleichermaßen erfreuen, würde eine Rückholaktion von Dante. Der Brasilianer soll beim FC Bayern unter Pep Guardiola auf dem Abstellgleis stehen. Trotz Vertrags bis 2017 wird der 31-Jährige mit seinem Ex-Klub in Verbindung gebracht. Sollte sein katalanischer Lehrmeister tatsächlich zukünftig ohne Dante planen, wäre er sicherlich eine weitere interessante Option für den Bundesligadritten.

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Neuer Torjäger gesucht

Zudem bangt der VfL um Angreifer Max Kruse. Der 26-Jährige ist mit sieben Treffern und fünf Vorlagen absoluter Top-Scorer der ‚Fohlen‘. Aufgrund einer Ausstiegsklausel im bis 2017 datierten Vertrag kann der Nationalspieler den Niederrhein im Sommer für zwölf Millionen Euro verlassen. Borussia Dortmund, Schalke 04, der FC Southampton und Newcastle United haben die Fühler ausgestreckt. „Wenn Max etwas anderes machen will, müssen wir reden“, sieht Eberl die Personalie realistisch.

Mögliche Nachfolger haben die Verantwortlichen im Borussia Park schon ins Auge gefasst. Einer der Kandidaten ist Carlos Bacca vom FC Sevilla. Der kolumbianische Angreifer wäre ein echter Hochkaräter für das Team von Lucien Favre und womöglich der Torjäger, von dem man am Niederrhein schon seit Jahren träumt. Die ‚Sport Bild‘ berichtet zudem, dass Adrián Ramos von Borussia Dortmund und Josip Drmic von Bayer Leverkusen ein Thema beim VfL sein sollen.

Vor allem Ramos (Vertrag bis 2018) ist sehr unzufrieden mit seiner Rolle beim BVB. Hinter Pierre-Emerick Aubameyang und Ciro Immobile ist der Stürmer, der im Sommer für 9,7 Millionen Euro von Hertha BSC zu den ‚Schwarz-Gelben‘ wechselte, nur die dritte Wahl. Wechselgedanken kämen daher kaum überraschend. Aber auch der Schweizer Drmic (Vertrag bis 2019) hatte sich sein Engagement im Rheinland nach seinem Wechsel aus Nürnberg wohl anders vorgestellt. Der 22-Jährige pendelt zwischen Bank und Startelf, konnte aber längst nicht an seine herausragende Form der Vorsaison bei den Franken anknüpfen. Unterbreitet Gladbach den Konkurrenten aus Leverkusen ein lukratives Angebot, könnte Bayer ins Grübeln geraten.

Viel Arbeit, die da wieder einmal auf den Transferkönig der Liga zukommt. Eberl muss wieder einmal abwägen, welcher Spieler ins Gladbacher Konstrukt passt, welcher finanzierbar ist. Sofern Lucien Favre mit seiner Elf die Champions League erreicht, hat die Borussia bessere Argumente auf ihrer Seite als ohnehin schon. Noch bleibt den ‚Fohlen‘ ausreichend Zeit.

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