Heiß begehrt: Bayern und United scouten Rodríguez – VfL optimistisch

von Lukas Heimbach
3 min.
Ricardo Rodríguez spielt kostant auf hohem Niveau @Maxppp

Innerhalb von zweieinhalb Jahren stieg Ricardo Rodríguez beim VfL Wolfsburg vom unbeschriebenen Blatt zum Linksverteidiger der Extraklasse auf. Torgefährlich, zweikampf- und laufstark. Längst haben die Schwergewichte des europäischen Fußballs die Fühler ausgestreckt. Insbesondere Manchester United und der FC Bayern haben den Schweizer in den Fokus genommen. Unterdessen hofft Wolfsburg, mit dem 22-Jährigen verlängern zu können. Erste Gespräche haben stattgefunden.

Am 13. Januar 2012 verpflichtete der VfL Wolfsburg einen bis dato in Fußballdeutschland weitestgehend unbekannten Linksverteidiger vom FC Zürich. Stolze 8,5 Millionen Euro legten die ‚Wölfe‘ immerhin für den damals 19-jährigen Ricardo Rodríguez auf den Tisch. Der hiesige Fußballfan war schnell dazu geneigt, den Neuzugang als typischen transferinflationären Magath-Coup abzustempeln. Von der Statue her erinnerte der Schweizer Nationalspieler eher an einen wuchtigen Innen- als an einen flinken Außenverteidiger.

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Gut zweieinhalb Jahre später sind die vermeintlichen Experten ein beachtliches Stück schlauer. Rodríguez gehört längst zu den besten Linksverteidigern der Bundesliga, wenn nicht sogar der Welt. Vergangene Saison war der 22-Jährige fünfmal selbst erfolgreich und bereitete beeindruckende neun Treffer vor. Auch in dieser Spielzeit traf er bereits dreimal in der Bundesliga, einmal in der Europa League und bereitete ein Tor vor. Eine herausragende Statistik für einen Außenverteidiger. Mit dem FC Chelsea, Real Madrid und Manchester United klopften schon letzte Saison die ganz dicken Brocken beim VfL an und erkundigten sich nach dem 27-fachen Schweizer Nationalspieler. „Uns wurde gesagt, Ricardo sei unverkäuflich. Damit war das Thema erledigt“, erklärt Berater Roger Wittmann rückblickend im ‚kicker‘.

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Bayern und United beobachten den Schweizer

Nun wurden laut dem Fachblatt beim 1:0-Sieg der ‚Wölfe‘ gegen den FC Augsburg erneut Scouts der ‚Red Devils‘ gesichtet, ebenso vom FC Bayern, dessen Interesse am Linksfuß jüngst bekannt wurde. Allerdings stellt sich dem neutralen Beobachter die Frage, inwiefern beide Interessenten Notwendigkeit auf dieser Position haben. Die Bayern verfügen mit David Alaba und Juan Bernat im neuen 3-4-3-System von Trainer Pep Guardiola über zwei ausgewiesene Spezialisten von ausgezeichneter Qualität für die Position des defensiven Flügelspielers im Mittelfeld.

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Und auch United rüstete im Sommer mit Daley Blind, Marcos Rojo und Luke Shaw links dreifach nach. Alle drei können theoretisch den Part, der für Rodríguez vorgesehen wäre, ebenfalls übernehmen – wenngleich der Schweizer wohl die qualitativ beste Variante wäre. In dem Fall hätte der englische Rekordmeister aber schlappe 76,5 Millionen Euro mehr oder weniger in den Sand gesetzt.

Kein Verkauf vor 2016 – neuer Vertrag auf gutem Weg

Der Vertrag des Linksverteidigers läuft in der Autostadt noch bis 2016. Vorher wollen die Verantwortlichen den Eidgenossen unter keinen Umständen ziehen lassen, wie der ‚kicker‘ weiter berichtet. Eine Entscheidung, die auch von der Führungsetage des Volkswagen-Konzerns gestützt wird. Bekannt ist derweil längst, dass die Niedersachsen gerne mit Rodríguez verlängern würden. Ein Kontrakt zu deutlich besseren Bezügen winkt. Zusätzlich soll eine Ausstiegsklausel in Höhe von 35 bis 40 Millionen Euro integriert werden. Die erste Verhandlungsrunde fand vergangenen Dienstag statt. „Natürlich hört man sich das an, das ist Ricardos Klub“, erklärt Berater Wittmann.

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Manager Klaus Allofs ist bester Dinge. „Ricardo hat sich bei uns gut entwickelt, er fühlt sich wohl. Das sind Voraussetzungen, um eine gute Lösung zu finden“, zeigt sich der 59-Jährige optimistisch. Beim 3:0-Sieg des VfL vergangenes Wochenende gegen den FSV Mainz 05 musste der gebürtige Züricher aufgrund von Oberschenkelproblemen erstmals in dieser Saison passen. Am kommenden Samstag gegen den VfB Stuttgart ist er voraussichtlich wieder fit. Vorstellbar, dass sich die nächsten Scouts renommierter Klubs dann im Gottlieb-Daimler-Stadion einfinden werden.

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