Breitenreiter klärt auf: Darum wollte Draxler weg

von Lukas Hörster
2 min.
Draxler-Abgang: André Breitenreiter erläutert die Hintergründe @Maxppp

Julian Draxlers kurzfristiger Wechsel von Schalke 04 zum Ligarivalen VfL Wolfsburg schlug Ende August hohe Wellen. Schon damals war herauszuhören, dass S04-Trainer André Breitenreiter nicht besonders glücklich damit war, seinen „besten Spieler“ zu verlieren. Nun äußert er sich zu den genauen Umständen des Abgangs.

Auf Schalke herrscht momentan eine positive Grundstimmung, das 0:3 im Heimspiel gegen den 1. FC Köln wird als Ausrutscher wahrgenommen. Trotz der Niederlage am Sonntag steht S04 noch immer auf Platz drei der Bundesligatabelle. Auch weil die Lücke, die Julian Draxler mit seinem Wechsel nach Niedersachsen hinterlassen hat, bisher im Kollektiv gut aufgefangen werden konnte.

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Dabei mahnte André Breitenreiter unmittelbar nach Draxlers Abgang noch, dass „die Qualität gesunken“ sei und man versuchen müsse, „das Bestmögliche“ aus der neuen Situation herauszuholen. Eine Aussage, die damals eher enttäuscht als kämpferisch zu interpretieren war. Doch nun, da etwa ein Leroy Sané oder Leon Goretzka die veränderte Konkurrenzsituation für sich nutzen, scheint auch Breitenreiter seinen persönlichen Frieden mit dem Abgang seines Topstars geschlossen zu haben.

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So sei Draxlers Abgang zwar ein herber Verlust, doch habe der 22-Jährige ihm bereits „an einem der ersten Trainingstage“ mitgeteilt, dass er „den Verein gerne wechseln“ wolle, lässt Breitenreiter im Interview mit ‚Spox‘ verlauten. Dies habe Draxler damit begründet, „bei Misserfolgen in der Öffentlichkeit häufig als derjenige angesehen zu werden, der die Verantwortung dafür trägt“. Dieses Argument kann Breitenreiter laut eigener Aussage nachvollziehen, zumal Draxler „erwachsen werden“ wolle. Kritik übt der ehemalige Paderborn-Coach im Gegenzug an seinem derzeitigen Arbeitgeber.

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Denn in seinen Augen war das Zurschaustellen von Draxlers Vertragsverlängerung vor zwei Jahren, als LKWs mit dem Konterfei des Nationalspielers durch Gelsenkirchen fuhren, ein „Fehler“: „So etwas sollte man [...] künftig nicht mehr machen. Es ist nicht klug, junge Spieler nach kurzer Zeit bereits in den Himmel zu heben. Die Erwartungen sind dann einfach zu groß.

Breitenreiter setzt alles daran setzen, ein solches Verheizen seiner aktuellen Talente zu vermeiden. Angesprochen auf die Hoffnungsträger Max Meyer und Sané sagt er, dass „alle sensibilisiert werden“ müssten, sowohl „Verein, Trainer als auch die Medienlandschaft“, um die Erwartungshaltung nicht ausufern zu lassen. Es sei „wichtig, dieses Thema offensiv anzusprechen – genau das tue ich“.

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