Dumm gelaufen: Diese Stars gingen den Bundesligisten durch die Lappen (9)

von Remo Schatz
3 min.
Gerd Müller im Trikot der Löwen kann sich wohl kaum jemand vorstellen @Maxppp

Im Laufe der Bundesliga-Geschichte haben die Klubs einige Hochkaräter von der Angel gelassen. Sei es aufgrund körperlicher Fehleinschätzungen oder schlicht zu hoher Ablösefordungen, spätere Weltklassespieler fanden am Ende nicht den Weg nach Deutschland. FussballTransfers hat die skurrilsten und sensationellsten Fast-Transfers zusammengestellt.

Alexandre Pato zu Hertha BSC

Im Sommer 2006 verpflichtete Hertha BSC Mittelstürmer Marko Pantelic, den man zuvor ein Jahr als Leihspieler testete. 2,6 Millionen Euro Ablöse überwies der Hauptstadtklubs damals an Roter Stern Belgrad. Pantelic als Fehlkauf zu titulieren wäre aufgrund von 34 Bundesligatoren in drei Spielzeiten gänzlich verfehlt. Die ‚Alte Dame‘ hatte aber 2006 einen wesentlich schillernderen Fisch an der Angel – das 16-jährige brasilianische Supertalent Alexander Pato.

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Der 27-fache Nationalspieler kam gerade aus der Jugend von Internacional Porto Alegre, als ein Spielerberater den Rohdiamanten der Hertha anbot. Für eine Ablöse von drei bis 3,5 Millionen Euro hätte sich der Bundesligist den Mittelstürmer sichern können. Angesichts der bezahlten Ablöse für Pantelic eine durchaus bezahlbare Summe.

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Die Berliner entschieden sich aber gegen den risikobehafteten Transfer und verpflichteten stattdessen Pantelic fest. Auch wenn Pato in Europa nie vollends glücklich wurde und mittlerweile wieder in der Heimat beim FC São Paulo unter Vertrag steht, wäre die Verpflichtung wohl zumindest finanziell ein Erfolg gewesen. Ein Jahr nachdem Hertha den Wechsel verneinte, legte der AC Mailand 22 Millionen Euro für den vermeintlich kommenden Superstar auf den Tisch.

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Gerd Müller zu 1860 München

Wie der Bomber der Nation fast beim TSV 1860 München gelandet wäre, ist eine der kuriosen Geschichten aus den Bundesliga-Annalen. Knapp zehn Jahre bevor Müller das entscheidende Tor gegen die Niederlande schoss und somit Deutschland in München zum zweiten Mal zum Weltmeister machte, wollten die ‚Löwen‘ den 19-Jährigen unter Vertrag nehmen. Im Frühjahr 1964 wollte Präsident Adalbert Wetzel persönlich den aufstrebenden Stürmer von seinem Jugendverein TSV Nördlingen nach Giesing lotsen und vereinbarte einen Termin bei dessen Eltern.

Der Stadtkonkurrent FC Bayern bekam Wind von der Sache und reagierte sofort. Eine Delegation der Bayern stand, so ist es zumindest überliefert, eine Stunde vor Wetzel bei den Müllers auf der Matte und legte Gerd einen unterschriftsreifen Profivertrag vor. Müller konnte das Angebot nicht ausschlagen und machte sich fortan im blau-roten Trikot des FCB auf den Weg zum Rekordtorschützen der Bundesliga und WM-Helden von 1974. Der damalige Trainer der Bayern, Zlatko Čajkovski, war im Übrigen überhaupt nicht begeistert von seinem neuen Schützling. „Was soll ich mit diesem Jungen, diese Figur, unmöglich“, war die Einschätzung der 1,64 Meter kleinen kroatischen Trainerlegende.

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Andrey Arshavin zum Hamburger SV

Wann der russische Spielmacher auch international so richtig durchstartete, ist schwer zu datieren. In der Saison 2004/05 kam der 76-fache Nationalspieler für seinen Heimatverein Zenit St. Petersburg zum ersten Mal im UEFA-Cup zum Einsatz und erzielte in sechs Partien starke vier Tore. In Gruppe H schieden die Russen allerdings als Vierter aus, da Alemannia Aachen mit einem 2:0 bei AEK Athen am letzten Spieltag noch sensationell an Zenit vorbeizog. 2006 wurde Arshavin in seiner Heimat zum Fußballer des Jahres. Einige Jahre vorher wäre der heute 33-Jährige fast beim Hamburger SV gelandet.

Der 1,72 Meter kleine Mittelfeldmotor war 2002 selbst in Russland weitestgehend unbekannt. Zenit wollte den damals 21-Jährigen Youngster loswerden und bot ihn dem HSV für 500.000 Euro an. Die ‚Rothosen‘ erkannten nicht, welcher Rohdiamant da in der Auslage lag und schüttelten den Kopf. Es dauerte noch einige Jahre, bis Arshavin durchstartete. Auf dem Leistungshöhepunkt wagte der Spielmacher 2009 den Schritt in die Premier League und wechselte für 16,5 Millionen Euro zum FC Arsenal.




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