Keïta: Gewagtes Transfermodell als großes Problem

von Steffen Röck - Quelle: kicker | Bild
2 min.
Bei sportlichem Misserfolg schon im Winter zu den Reds? Naby Keïta @Maxppp

Im Sommer 2018 wird Naby Keïta von RB Leipzig zum FC Liverpool wechseln. Die Ablösesumme liegt bei 70 Million Euro. Ein Transfer, der Vorteile für alle haben sollte, scheint nun zu einem echten Problem zu werden.

Naby Keïtas Wechsel 2018 zum FC Liverpool steht seit diesem Sommer fest. Die Vereinbarung ein Jahr im Voraus ist ein ungewöhnliches Modell, um alle Seiten zufriedenzustellen. Zunächst schien allen Parteien damit geholfen. Liverpool sicherte sich den dynamischen Spielmacher für die Zukunft. Für Keïta wird sich der Wunsch erfüllen, in der Premier League zu kicken. Die Leipziger ihrerseits behalten einen der Schlüsselspieler der Vorsaison und kassieren sogar noch 20 Million Euro mehr als die feste Ausstiegsklausel in Höhe von 50 Million Euro.

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Doch der Deal scheint nach dem ersten Viertel der Bundesligasaison für alle Beteiligten negativ zu laufen. So war das nicht geplant. Liverpools Trainer Jürgen Klopp legte einen durchwachsenen Saisonstart hin. Er liegt mit seinem Klub schon neun Punkte hinter Spitzenreiter Manchester City. Der Ton wird rauer in den englischen Medien. Klopp hat in der Defensive etliche Probleme zu meistern. Die Stimmen werden laut, die meinen, der Deutsche hätte Keita nicht erst für 2018 verpflichten dürfen. Er wird offensichtlich schon jetzt gebraucht.

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Verantwortliche reagieren auf Spielweise Keïtas

Zwischen den Leipzigern und dem Nationalspieler Guineas ist die Liebe auch deutlich abgekühlt. Vergangenes Jahr war der Antreiber im Spiel von Trainer Ralph Hasenhüttel noch unverzichtbar. In dieser Spielzeit gibt es Kritik an seiner Spielweise. Gegenüber der ‚Bild‘ sagte Sportdirektor Ralf Rangnick unlängst über das undisziplinierte Auftreten seines Spielers: „Genau darüber werden wir sicherlich auch noch einmal in Ruhe sprechen.

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Gemeint sind die ruppigen und unklugen Zweikämpfe, die Keïta zuweilen führt. Er musste deswegen schon eine Rotsperre von drei Spielen absitzen und hat nach fünf Ligapartien bereits drei Gelbe Karten gesammelt. Im Spitzenspiel gegen Dortmund wechselte ihn Hasenhüttel zur Halbzeit sogar schützend aus.

Direkt nach der Verkündung des Wechsels im Sommer hatten beide Seiten noch betont, dass der künftige Transfer keine Rolle spielen werde. Alle seien Profi genug, um in der Situation weiterzuarbeiten wie bisher. Doch nun fühlt sich RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff genötigt, gegenüber dem ‚kicker‘ zu betonen: „Wir hätten Naby Keïta sicher nicht abgegeben, wenn es keine Ausstiegsklausel gegeben hätte.

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Die Aussage darf auch als eine Reaktion auf die inkonstanten Leistungen des 22-Jährigen verstanden werden. Niemand in Leipzig dürfte an den generellen Fähigkeiten von Keïta zweifeln, aber die Sorge über die Personalie wächst stetig. Bei den Sachsen wird man in den kommenden Wochen versuchen, eine Lösung für das Problem zu finden.

FT-Meinung

Ein Transfermodell wie in diesem Fall wird selten verkündet. Die Schwierigkeiten waren absehbar, wurden jedoch von allen Seiten als unrealistisch eingestuft. Es stehen entscheidende Wochen an. Noch besteht die Hoffnung auf Leipziger Seite, dass Keïta seine Leistungen wieder stabilisieren wird.

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