Sommertransfermarkt – die Baustellen der Bundesligisten: Bayer Leverkusen

von Lukas Heimbach
3 min.
Rudi Völler hat bis zur Schließung des Transferfensters noch einiges zu tun @Maxppp

Wie gewohnt verstärkte sich Bayer Leverkusen auch in diesem Sommer sehr gezielt. Insbesondere die Transfers von Josip Drmic und Hakan Calhanoglu erhöhen die Offensiv-Qualität im Kader der Werkself weiter. Vakant ist knapp vier Wochen vor Bundesligastart lediglich noch eine Position.

Den Königstransfer konnte Bayer Leverkusen nach einer echten Hängepartie mit dem Hamburger SV bereits eintüten. Auch wenn sich dieser Königstransfer während des Wirrwarrs um seine Person alles andere als ethisch korrekt und loyal gegenüber seinem damaligen hanseatischen Arbeitgeber verhielt, konnten die Rheinländer letztlich Vollzug melden.

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Für 14,5 Millionen Euro kommt Mittelfeld-Juwel Hakan Calhanoglu von der Elbe nach Leverkusen. Nach der Verpflichtung des hochtalentierten Deutsch-Türken sind Kevin Kampl, der anschließend seinen Vertrag bei RB Salzburg verlängerte, sowie Clément Grenier von Olympique Lyon kein Thema mehr am Rhein.

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Drmic variabel einsetzbar

Neben Calhanoglu einigten sich die Verantwortlichen schon früh nach der abgelaufenen Saison mit Nürnbergs Shootingstar Josip Drmic. Der Schweizer kommt für 6,8 Millionen Euro und kann einerseits den abgewanderten Sidney Sam auf dem rechten Flügel ersetzen, andererseits Druck auf den bis dato konkurrenzlosen Top-Torjäger Stefan Kießling im Sturmzentrum der ‚Werkself‘ ausüben.

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Weiterer Neuzugang für die Offensive ist der Ukrainer Vladlen Yurchenko, der für 255.000 Euro aus der dritten Mannschaft von Shakhtar Donetsk kommt. Der 20-jährige Youngster wusste bislang in den Vorbereitungsspielen durchaus zu überzeugen und dürfte gemeinsam mit dem nach langer Verletzungspause wieder genesenen Robbie Kruse den abgewanderten Jens Hegeler (Hertha BSC) ersetzen können.

Kein Can-Ersatz

Entsprechend ist das Team von Neu-Trainer Roger Schmidt in der Offensive sehr gut besetzt. In der Vergangenheit wurde kolportiert, Bayer fahnde zudem nach einem weiteren Stürmer. Romelu Lukaku und Álvaro Morata (wechselte mittlerweile zu Juventus Turin) wurden gehandelt, waren zuletzt aber kein Thema mehr. Zwingend tätig werden muss Bayer im Angriff ohnehin nicht mehr.

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Überraschend war der Abflug Emre Cans zum FC Liverpool, den man personell noch nicht kompensieren konnte. Mit Simon Rolfes, Lars Bender und Stefan Reinartz verfügt die Schmidt-Elf aber dennoch über ausreichend Qualität in der defensiven Mittelfeldzentrale. Ein direkter Can-Ersatz ist aktuell nicht in Sicht.

Gesucht: Ein schneller Innenverteidiger

Bedarf sehen die Verantwortlichen bei den Rheinländern hingegen in der Innenverteidigung, obwohl man auf dieser Position über vier etatmäßige Akteure verfügt. Dennoch wünscht sich Trainer Schmidt einen schnellen Nebenmann für den gesetzten Ömer Toprak, so heißt es. Emir Spahic und Philipp Wollscheid genügen den Anforderungen offensichtlich nicht. Sebastian Prödl soll im Fokus der Werkself stehen – wenngleich der Österreicher das Kriterium Schnelligkeit ebenfalls nur äußerst bedingt erfüllen dürfte. Youngster Tin Jedvaj benötigt voraussichtlich noch etwas Zeit sich in Deutschland zu akklimatisieren.

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Der seit Jahren vakante Posten des Linksverteidigers wurde ebenfalls vielversprechend besetzt. Für 6,5 Millionen Euro holten Völler und Co. den 20-jährigen Brasilianer Wendell von Grémio Porto Alegre in die BayArena. Youngster Konstantinos Stafylidis wechselt im Gegenzug für ein Jahr auf Leihbasis zum Premier League-Absteiger FC Fulham und Felix Magath. Auch im Tor rüstete man nach. Nach dem Karriereende des spanischen Routiniers Andrés Palop kommt vom FSV Mainz 05 der 30-jährige Dario Kresic ablösefrei nach Leverkusen.

Fazit: Insbesondere offensiv konnte sich Bayer Leverkusen trotz der Abgänge von Sidney Sam und Jens Hegeler sehr gut verstärken. Defensiv sehen die Verantwortlichen offenbar keinen Grund den Abgang von Emre Can zum FC Liverpool zu kompensieren. Aber auch so dürfte Bayer gut besetzt sein. Auch für die vakante Position hinten links hofft der ‚Werksklub‘ mit Wendell endlich eine zukunftsträchtige Lösung gefunden zu haben.

Die Ausrichtung Bayers ist wieder einmal klar: Ein Platz unter den ersten vier soll es bitteschön sein. Die Chancen stehen knapp vier Wochen vor Saisonstart nicht schlecht. Dennoch drängen von hinten insbesondere Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg beharrlich um die Plätze, die zur Königsklasse berechtigen.





*Die Baustellen:

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