Xhaka, de Jong & Domínguez: Gladbach bügelt Transfersommer 2012 aus

von Remo Schatz
2 min.
31,4 Millionen Euro gaben die Fohlen 2012 aus @Maxppp

Vor zwei Jahren herrschte bei Borussia Mönchengladbach Goldgräberstimmung. Mit Platz vier in der Bundesliga schnupperten die Fohlen an der Champions League, zogen aber in der Qualifikation gegen Dynamo Kiew den Kürzeren. Zuvor wurde bei Transfers tief in die Tasche gegriffen. Richtig gezündet hat aber keiner der Neuzugänge, die mittlerweile am Niederrhein keine Rolle mehr spielen.

Luuk de Jong ist nach wie vor der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte. Zwölf Millionen Euro überwies Borussia Möcnehgladbach 2012 an den FC Twente Enschede. Überzeugen konnte der 23-Jährige nie und erzielte in 45 Pflichtspielen lediglich acht Tore. Nach einer Leihe in der vergangenen Rückrunde zu Newcastle United wurde der Transferflop Mitte Juli endgültig an die PSV Eindhoven abgeschoben. Auch wenn Gladbach an etwaigen Weiterverkäufen beteiligt wird, spülte der Wechsel lediglich 5,5 Millionen zurück auf das ‚Fohlen‘-Konto.

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Manager Max Eberl hat sich in der vergangenen Jahren den Ruf eines absoluten Transferexperten erarbeitet. Der 40-Jährige kann sich Top-Deals wie Max Kruse oder Raffael auf die Fahne schreiben. 2012 war allerdings nicht sein Jahr.

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Der Pleitensommer 2012

De Jong ist der prominenteste, aber beileibe nicht einzige Transfer-Fehltritt in dem ominösen Sommer. Getrieben von der Champions League-Euphorie öffnete Gladbach das Festgeldkonto und wollte bei den ganz Großen mitspielen. Insgesamt wurden 31,4 Millionen Euro investiert. 8,5 Millionen Euro flossen unter anderem an den FC Basel für das damals 19-jährige Supertalent Granit Xhaka.

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Der 28-malige Schweizer Nationalspieler kommt in den vergangenen zwei Jahren auf 62 Pflichtspiele für die ‚Fohlen‘. Überzeugen oder seinen Ruf als kommender Superstar unter Beweis stellen konnte Xhaka allerdings nicht. Wie die ‚Sport Bild‘ am heutigen Mittwoch berichtet, soll nun auch dieses Missverständnis behoben werden. Demnach bietet Spartak Moskau, das momentan von Xhakas Landsmann Murat Yakin trainiert wird, sieben Millionen für den heute 21-Jährigen. Am Ende würde auch hier eine Minus in der Transferbilanz stehen.

Domínguez spielt keine Rolle mehr

Dritter Top-Neuzugang 2012 war Álvaro Domínguez, für den der Bundesligist acht Millionen an Atlético Madrid überwies. Nach zwei Jahren und ebenfalls 62 Pflichtspielen sind wohl auch die Tage des spanischen Innenverteidigers am Niederrhein gezählt. Nach einem Bericht des ‚Express‘ vom gestrigen Dienstag steht der Spanier vor dem Abschied. Angebote von Galatasaray Istanbul und dem FC Liverpool sollen vorliegen. Dass die beiden Topklubs den 2012 gezahlten Preis von acht Millionen Euro bieten, darf allerdings bezweifelt werden.

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Auch wenn für de Jong, Xhaka und Domínguez die weitaus größeren Summen gezahlten wurden, ist der größte Flop wohl Peniel Mlapa 2012. 2,5 Millionen Euro überwies Eberl für den heute 23-Jährigen an die TSG Hoffenheim. Bekommen hat der Manager dafür in zwei Jahren vier Tore vom ehemaligen deutschen U21-Nationalspieler. Vor knapp einem Monat wurde der Mittelstürmer in die zweite Liga an den 1. FC Nürnberg verliehen. Dass der Deutsch-Togolese dort seinen Marktwert wieder steigert und auch nur annähernd die Investition von 2,5 Millionen wieder einspielen wird, ist zu bezweifeln.

Transferflops für 31 Millionen Euro

Im Sommer 2012 lief für Gladbach alles schief, was schief laufen konnte. Für de Jong, Xhaka, Domínguez und Mlapa flossen 31 Millionen Millionen, anschließend verpasste die neu zusammengestellte Truppe die Königsklasse. Eine wichtige Rolle spielt bei der Elf vom Niederrhein nach zwei Jahren keiner mehr. Die Transfersünden aus dem Pleitensommer hat Eberl in der vergangenen zwei Jahren aber mit Topdeals á la Kruse mehr als wettgemacht und wird mittlerweile zurecht in der Bundesliga als Top-Manager geschätzt.

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