Abwehr-Trio im BVB-Visier

Ungewohnte Unsicherheit herrscht nicht nur mit Blick auf die beiden Schlüsselspieler Ilkay Gündogan und Mats Hummels. Auch wenn mit Robert Lewandowski und Mario Götze damals zwei Stars wegbrachen, waren zumindest in puncto Qualifikation für die Champions League noch vor der Endphase der Saison alle Zweifel ausgeräumt. Nicht so in dieser Saison. Der BVB wird bis zum Saisonende um die Teilnahme am Europapokal bangen müssen.

„Wenn wir nicht international spielen sollten, ist unser Kader sicher zu groß. Dann muss schon rein zahlenmäßig etwas passieren“, kündigt Manager Michael Zorc gegenüber der ‚Sport Bild‘ an. Vieles hängt demnach von den kommenden Wochen ab. Dank des gestrigen Viertelfinalsiegs im DFB Pokal gegen die TSG Hoffenheim (3:2 n.V.) hat der BVB neben dem Weg über die Liga nach wie vor eine weitere Möglichkeit, sich für Europa zu qualifizieren. Hinter der Zukunft von Hummels steht aber so oder so ein großes Fragezeichen.

Hummels-Nachfolger bereits gefunden?

„Ich sage offen und ehrlich, dass ich über meine Zukunft nachdenke, dass ich mir derzeit überlege, was ich mir vorstellen kann“, mit diesen Worten schreckte Mats Hummels vor rund einer Woche neben den BVB-Fans auch die Verantwortlichen der Borussia auf. Für den Fall der Fälle haben Zorc, Hans-Joachim Watzke und Jürgen Klopp aber offenbar bereits eine Alternative ins Visier genommen.

Nach Informationen der ‚Sport Bild‘ ist der 37-fache österreichische Nationalspieler Aleksandar Dragovic der Wunschspieler Nummer eins, sollte Hummels im Sommer die Koffer packen. Der 24-jährige Innenverteidiger wechselte 2013 für neun Millionen Euro Ablöse vom FC Basel zu Dynamo Kiew. Dort ist der kopfball- und zweikampfstarke Verteidiger gesetzt und absolvierte bislang 64 Pflichtspiele.

Problemzone Außenverteidigung

Unabhängig von der Personalie Hummels fahndet der BVB nach einer Alternative für die defensiven Außenbahnen. Weltmeister Erik Durm lieferte beim gestrigen Pokalfight eine überzeugende Partie ab. Abgesehen vom aufstrebenden Eigengewächs Jeremy Dudziak stehen Trainer Klopp aber mit Marcel Schmelzer und Lukasz Piszczek nur noch zwei weitere Außenverteidiger zur Verfügung.

Laut dem Fußballmagazin ist nach wie vor Abdul Rahman Baba, der beim FC Augsburg eine herausragende Saison spielt, im Blickfeld der Borussia. „Nächste Saison spiele ich zu 100 Prozent beim FCA“, lässt der Ghanaer allerdings wissen. Auch Stefan Reuter rechnet mit einem Verbleib des Stammspielers, der unter anderem im Fokus von Real Madrid steht. „Ich glaube, dass er für sich weiß, dass er sich in Augsburg noch mehr entwickeln und stabiler werden kann. Deshalb gehe ich davon aus, dass er bleibt“, so der FCA-Manager gegenüber der ‚Welt‘, räumt jedoch ein, „dass es für uns irgendwann schwer wird, ihn zu halten, wenn ein Top-Klub auf ihn zukommt und ihm mitteilt, dass man ihn als Stammkraft haben möchte.“

Kommt Sorg dank Ausstiegsklausel?

Sollte Baba für diesen Sommer Wort halten, könnte Oliver Sorg vom SC Freiburg eine Alternative sein. Der 24-jährige Außenverteidiger kann sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite zum Einsatz kommen. Und dank einer Ausstiegsklausel wäre der zweifache Nationalspieler im Sommer für vier Millionen Euro zu haben.

Vieles hängt vom Saisonausgang des BVB und den Zukunftsplänen von Hummels ab. Sollte der Kapitän an Bord bleiben, wird Dragovic sicher kein Thema werden. Würde der Abwehrchef aber gehen, hätte Zorc finanziell einen immensen Spielraum. Sorg hingegen ist unabhängig davon eine Alternative.