Alonso-Nachfolge: Real macht ernst bei Wunschkandidat Gündogan

Borussia Dortmund erlebte wahrlich schon bessere Zeiten als die vergangenen Wochen. In der Bundesliga hängt der BVB zuletzt durch. Immerhin erreichten die Westfalen als Gruppensieger das Achtelfinale der Champions League. Dabei verfolgte die Borussia das Verletzungspech auf Schritt und Tritt. Insbesondere der Ausfall von Ilkay Gündogan fiel in der kreativen Zentrale der Dortmunder ins Gewicht. Seine herausragenden Fähigkeiten in Spielverlagerung und Spielaufbau wurden sträflich vermisst. Auch Nuri Sahin, der zu alter Stärke zurückkehrte, konnte dies nicht kompensieren. In der Rückrunde soll der 23-jährige Gündogan wieder voll da sein. Unbeeindruckt von der Verletzung des Nationalspielers, lässt Real Madrid nicht locker und will den Deutsch-Türken im Sommer unbedingt in die spanische Hauptstadt holen, was einen ganz bestimmten Grund hat.

„Madrid hat großes Interesse an meinem Sohn und sie wollen ihn verpflichten“, bestätigt Irfan Gündogan, Vater des BVB-Strategen, gegenüber der spanischen Sportzeitung ‚as‘, „aktuell können wir aber noch nichts sagen, bevor Ilkay nach seiner Verletzung nicht wieder vollständig genesen ist. Wenn ‚er‘ wieder konstant spielt, könnt ihr mit ihm reden.“ Bei den Königlichen fürchtet man den Abgang des Welt- und Europameisters Xabi Alonso. Der defensive Mittefeldspieler, der in der Zentrale des Hauptstadtklubs seit Jahren die Fäden zieht, scheint Real im Sommer verlassen zu wollen. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus. Wie es heißt, lehnte der 32-Jährige Gespräche mit Präsident Florentino Pérez aus „persönlichen Gründen“ ab.

Gündogan gilt als absoluter Wunschspieler bei Real und soll das Erbe Alonsos als kreativer Defensivspieler im königlichen Mittelfeld antreten. Mit seinen klugen Spielverlagerungen, seinen messerscharfen Pässen und seinem brillianten Spielverständnis scheint er der ideale Nachfolger für den Spanier zu sein. Und wer würde nicht gerne im Estadio Santiago Bernabéu Cristiano Ronaldo und Gareth Bale mustergültig in Szene setzen?

In Dortmund legt man die Stirn unterdessen in Sorgenfalten, ob des Interesses der ‚Königlichen‘. Zwar besitzt Gündogan keine Ausstiegsklausel, wie etwa Marco Reus oder zuletzt Mario Götze, jedoch läuft sein Vertrag 2015 aus. Eine Verlängerung bis 2017 lehnte sein Vater und Berater Irfan Gündogan bereits ab – zumindest so lange er noch nicht wieder fit ist. Sollte der BVB dem Lewandowski-Dilemma entgehen und für den 23-jährigen Deutsch-Türken Ablöse kassieren wollen, müsste man ihn im Sommer wohl ziehen lassen.