Amtlich: Mainz trennt sich von Trainer Tuchel

Ein sichtlich angefressener Manager Christian Heidel hat nach dem gestrigen Spiel gegen den Hamburger SV (3:2) durchblicken lassen, dass Tuchel selbst um die Freigabe gebeten hat: „Thomas hat uns vor geraumer Zeit darum gebeten, seinen Vertrag vorzeitig aufzulösen. Diesem Wunsch haben wir nicht entsprochen. Vor vier Wochen hat er in einem Gespräch gesagt, dass er 2014/15 keine Mannschaft trainieren möchte und von seinem Posten zurücktreten will. Fakt ist momentan, dass wir den Vertrag nicht auflösen möchten und nicht auflösen werden.“

Die Gründe für die Trennung liegen aber allem Anschein nach tiefer. Heidel soll verärgert darauf reagiert haben, dass Tuchel im Winter hinter dem Rücke der Mainzer mit Bayer Leverkusen und dem FC Schalke 04 verhandelt hat. Nach ‚Bild‘-Informationen hatte der Trainer bereits mit den ‚Königsblauen‘ Einigung erzielt. Der FSV pochte aber auf die Einhaltung des Arbeitsvertrags in Mainz bis 2015 und verweigerte die Freigabe.

Welche Aufgaben nun auf Tuchel warten, kann nur spekuliert werden. Ebenso wer das Amt des Cheftrainers bei den Rheinhessen übernehmen wird. Im Umfeld der Coface Arena wird bereits der Name des scheidenden Frankfurter Trainers Armin Veh als Nachfolger diskutiert.

Tuchel übernahm 2009 bei den Mainzern und füllte das Trainer-Vakuum, das durch den Weggang von Jürgen Klopp 2008 zu Borussia Dortmund entstand. Aus einer Mannschaft, die vor der Saison immer zu den Abstiegskandidaten zählte, formte der junge Trainer einen etablierten Bundesligisten. Tuchel übergibt das Team nun als Europa League-Qualifikant.

Fakt ist: Tuchel ist nur freigestellt, nicht gekündigt und wird von Mainz nicht die Freigabe für einen Vereins-Wechsel erhalten. Der Vertrag mit dem Übungsleiter wird laut Heidel nicht aufgelöst, die Rechtslage ist aber noch ungeklärt. Vermutlich kann der 40-Jährige im kommenden Jahr keine anderen Trainer-Jobs annehmen. Als wahrscheinlich gilt, dass Tuchel wie angekündigt eine einjährige Pause einlegen wird. Nach Informationen der ‚Bild‘ könnte dann ein Engagement bei RB Leipzig auf den Übungsleiter warten.