Ausverkauf beim HSV: Dieses Duo kann gehen

Nicht nur sportlich befindet sich der Hamburger SV seit Jahren in einer prekären Schieflage. Auch finanziell läuft einiges falsch beim Bundesliga-Dino. Wie die ‚Bild‘ enthüllt, könnte am Saisonende sogar der Entzug der Lizenz drohen. Grund hierfür: Investor Klaus-Michael Kühne verzichtet darauf, Anteile am HSV zu erwerben. „Kühne wird sein bis Ende dieses Jahres vereinbartes Optionsrecht nicht wahrnehmen“, bestätigt Hamburgs Finanzvorstand Frank Wettstein.

Kühne will 25 Millionen zurück

Dies bedeutet, dass die Kredite in Höhe von insgesamt 25 Millionen Euro, mit denen unter anderem die Transfers von Valon Behrami, Pierre-Michel Lasogga und Nicolai Müller finanziert wurden, in drei Raten bis 2017 zurückgezahlt werden müssen. Eine Mammutaufgabe für den Klub, den schon jetzt Verbindlichkeiten in Höhe von 100 Millionen Euro drücken.

„Die Lizenzvergabe hängt von vielen Faktoren ab. Von der Liga-Zugehörigkeit, vom sportlichen Erfolg, von Gesprächen mit Finanzpartnern. Wir planen die Schritte durch und leiten die erforderlichen Maßnahmen ein. Bis zur finalen Lizenz-Entscheidung durch die DFL verbleiben noch rund fünf Monate Zeit“, so Wettstein. Viel Hoffnung schwingt in seinen Worten nicht mit.

Jansen im Winter weg?

Der HSV ist somit unter Zugzwang. Spielerverkäufe ab der kommenden Wintertransferperiode sind wohl unausweichlich. Marcell Jansen, der seit nunmehr sechseinhalb Jahren beim HSV unter Vertrag steht, könnte einen sang- und klanglosen Abschied in Hamburg nehmen. „Leider bin ich noch nicht so weit“, sagt ‚Cello‘ das abschließende Hinrunden-Spiel beim FC Schalke 04 ab. Der gebürtige Gladbacher würde sich also von der Tribüne aus von den Rothosen verabschieden.

„Es bleibt dabei, dass ich um Weihnachten herum mit meinem Berater Gerd vom Bruch über alles spreche“, so der 45-malige Nationalspieler, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, gegenüber der ‚Hamburger Morgenpost‘ „keine Ahnung, wie es dann weitergeht.“ Interesse soll vor allem vom portugiesischen Tabellenführer Benfica Lissabon kommen.

Auch Arslan kann gehen

Ein zweiter Spieler, mit dem die Hanseaten im Winter Kasse machen wollen, ist Tolgay Arslan. Der 24-jährige Deutsch-Türke, dessen Vertrag ebenfalls ausläuft, spielt offenbar seit längerem mit dem Gedanken, Hamburg zu verlassen. Fraglich ist allerdings, wer ernsthaftes Interesse an dem früheren U21-Nationalspieler hat, der in der laufenden Saison zwar regelmäßig zum Einsatz kam, allerdings nur selten überzeugen konnte.

Die Hamburger Führung hat ab Januar alle Hände voll zu tun. Das Ziel ist dabei klar formuliert: Geld muss in die Kasse. Das Problem ist allerdings, dass in der Auslage kaum echte Topspieler liegen. Selbst wenn sich Käufer für Jansen und Arslan finden, aufgrund der auslaufenden Verträge wird wohl kein Klub der Welt eine nennenswerte Ablösesumme auf den Tisch legen. Um das letzte unabgestiegene Gründungsmitglied der Bundesliga muss man sich dieser Tage mehr denn je Sorgen machen.