Ballon d'Or: So wählen Lahm und Vogts – und warum Löw sich enthält

von Remo Schatz
2 min.
Ballon d'Or: So wählen Lahm und Vogts – und warum Löw sich enthält @Maxppp

Die Wahl zum FIFA Ballon d'Or ist beendet. Medienvertreter sowie die Kapitäne und Trainer der Nationalmannschaften haben ihre Stimmen für den besten Fußballer des Jahres abgegeben. Die Stimmen des deutschen Bundestrainers Joachim Löw fehlen allerdings.

Am kommenden Montag werden die drei Spieler mit den meisten Stimmen bekanntgegeben. Die genaue Reihenfolge des Sieger-Trios wird am 13. Januar verkündet und der Gewinner des Ballon d'Or gekürt. Als Favoriten gehen Cristiano Ronaldo (Real Madrid), Lionel Messi (FC Barcelona) sowie Franck Ribéry (FC Bayern München) ins Rennen. Außenseiterchancen hat Zlatan Ibrahimović (Paris St. Germain). Neben dem Franzosen sind aber auch vier deutsche Bayern-Spieler sowie ein deutscher England-Legionär unter den Nominierten.

Unter der Anzeige geht's weiter

Genau diese Fülle an nominierten Nationalspielern wird Joachim Löw zum Verhängnis. Vor allem aber die Tatsache, dass die FIFA die Stimmabgabe der Jury öffentlich macht: „Einerseits ist es natürlich eine große Auszeichnung für den deutschen Fußball, wenn gleich fünf deutsche Spieler zur Wahl des Weltfußballers stehen. Da die FIFA aber die Wahl der Jury-Mitglieder öffentlich macht, bringt es den Bundestrainer in eine Art Zwickmühle“, so DFB-Pressesprecher Jens Grittner gegenüber der ‚Sportbild‘.

Lese-Tipp Bayerns frühe Zusage an Nübel

Neben den Bayern Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller und Manuel Neuer hat es auch Mesut Özil auf die 23-köpfige Shortlist geschafft. Da Löw aber nur drei Spielern seine Stimme geben kann, würde er notgedrungen eigene Nationalspieler übergehen. Diesen Schuh will sich der Bundestrainer offenbar nicht anziehen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Ein Vorgänger von Löw und heutiger Teamchef von Aserbaidschan kann von den Problemen des Bundestrainers nur träumen. Aus der Mannschaft von Berti Vogts ist keiner nominiert und er entschied sich für Ronaldo, Lahm und Robert Lewandowski. „Ronaldo ist mit Abstand der beste Stürmer der Welt. Mir gefällt, wie er Spiele entscheidet“, begründet der Europameister-Coach von 1996 seine Wahl. DFB-Kapitän Lahm entschied sich für Bayern-Kollege Ribéry. Dahinter kommen Ronaldo und Messi.

Löw hat gute Gründe, sich bei der Wahl des Ballon d'Or zu enthalten. Als Bundestrainer ist es nicht angebracht, eigene Spieler öffentlich in ein Ranking einzusortieren. Der Bundestrainer könnte der Diskussion, die nun in Deutschland losbricht, aber bequem aus dem Weg gehen und objektiv die drei besten Spieler des Jahres wählen. Keiner in Deutschland wäre im böse, wenn er für Ribéry, Messi und Ronaldo votieren würde.

Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter