Baustelle Innenverteidigung: Quo vadis BVB?

von Remo Schatz
3 min.
BV Borussia 09 Dortmund @Maxppp

Für Borussia Dortmund hätte das Jahr zumindest in der Bundesliga kaum schlimmer enden können. Anfang November riss sich Neven Subotic das Kreuzband. Kurze Zeit später erlitt Mats Hummels im Länderspiel gegen England einen Bänderriss. Im Anschluss brach das Kartenhaus Inneverteidigung in sich zusammen und der BVB rutschte bis auf Platz vier in der Bundesliga ab. Die Frage die man stellen muss ist: Muss Dortmund bei der Baustelle Innenverteidigung aktiv werden?

Das Positive vorweg: Borussia Dortmund ist noch in allen drei Wettbewerben vertreten. Auch wenn in der Bundesliga die Meisterschale schon fast nach München verschickt werden kann, muss man realistisch einräumen, dass die Dortmunder die heutigen Bayern auch mit der Form aus der Double-Saison 2011/2012 kaum übertrumpfen könnten. In den Pokalwettbewerben hat man durchaus realistischere Chancen, zumindest die nächste Runde zu erreichen. Mit Zenit St. Petersburg in der Champions League und Eintracht Frankfurt im DFB-Pokal hat der BVB unter Berücksichtigung der Alternativen Losglück gehabt.

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Gerade aber durch die Dreifachbelastung ist zweifelhaft, ob Dortmund die Abwehrsorgen aus dem vergangenen Herbst endgültig überwunden hat. Auf den Außenbahnen hat sich schon vor der Winterpause mit Lukasz Piszczek und Marcel Schmelzer das Stammpersonal zurück zum Dienst gemeldet. Die Innenverteidigung bereitet BVB-Trainer Jürgen Klopp aber wohl weiterhin Sorgen.

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Der Status Quo

Abwehrchef Mats Hummels wird voraussichtlich zum Rückrundenauftakt wieder zur Mannschaft stoßen. Mit dem Sommerneueinkauf Sokratis haben die ‚Schwarz-Gelben‘ dann einen durchaus schlagkräftigen Innenblock auf europäischem Spitzenniveau. Hinter den beiden Stammkräften wird es aber dünn.

Marian Sarr ist sicherlich ein Perspektivspieler für die Abwehr, der seine Qualitäten auch in der Champions League schon angedeutet hat. Im abschließenden Hinrundenspiel gegen Hertha BSC hat er aber auch seine Schwächen offenbart. Wer das Gesicht von Sarr nach dem 2:1-Führungstreffer gesehen hat, erkannte, dass der 18-Jährige dem Druck noch nicht gewachsen ist. Großes Lob gilt dabei Jürgen Klopp, der den Youngster schützte und nach der Halbzeit in der Kabine ließ.

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Manuel Friedrich hat in den vergangenen Spielen keinen guten Eindruck hinterlassen. Neven Subotic wird der Borussia in der nächsten Saison bestimmt treu bleiben. Aufgrund seines Kreuzbandrisses wird er aber wohl in dieser Saison nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen können.

Die BVB-Transferpläne

Die Dortmunder haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass sie vor allem auf perspektivische Transfers setzen. Auch wenn die Personalsituation in der Mitte der Viererkette dünn ist, wird man sich beim BVB wohl nicht zu einem Schnellschuss hinreisen lassen.

Ein Spieler mit Perspektive wäre sicherlich der Freiburger Matthias Ginter. Das 19-jährige Abwehrjuwel hat bereits den Kontakt zum Champions League-Finalisten bestätigt. Dass der SC Freiburg das Eigengewächs aber bereits im Winter in Richtung Ruhrpott ziehen lässt, ist eher unwahrscheinlich. Zumal bei einem Wechsel auch der deutsche Tabellenprimus aus München ein Wörtchen mitreden will.

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Ein Name, der seit dem heutigen Freitag mit den ‚Schwarz-Gelben‘ in Verbindung gebracht wird, ist Papy Djilobodji. Mit Zungenbrechern haben die Dortmunder in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen gemacht. Der 1,92 Meter-Schlaks, der momentan beim FC Nantes unter Vertrag steht, erinnert von seiner Spielweise an Felipe Santana. Der Senegalese spielt in der französischen Ligue 1 eine herausragende Saison und würde den Dortmunder Kader sicher verstärken, zumal der 25-Jährige auch in der Champions League spielberechtigt ist.

Fazit

Es ist nicht ausgeschlossen, dass Dortmund im Winter überhaupt nicht aktiv wird. Wenn man aber Ginter oder Djilobodji schon im Januar bekommen kann, würde der BVB wohl zuschlagen. Das Dreigestirn Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc und Jürgen Klopp ist aber erfahren genug, um sich nicht in die Karten blicken zu lassen.

Spätestens im Sommer muss sich aber etwas in der Innenverteidigung tun. Zumal dann wohl erneut die Gefahr besteht, dass Abwehr-Superstar Hummels den Lockrufen anderer Topklubs erliegt.

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