Bayer 04: Endspiel für Schmidt – 4 Nachfolger gehandelt

von Lukas Hörster - Quelle: Fussball Bild
3 min.
Bayer 04: Endspiel für Schmidt – 4 Nachfolger gehandelt @Maxppp

Die Ära Roger Schmidt bei Bayer Leverkusen könnte noch an diesem Wochenende zu Ende gehen. Vier Nachfolger, die unterschiedlicher nicht sein könnten, werden bereits gehandelt.

Die Ausgangssituation ist klar: Verliert Bayer Leverkusen am heutigen Samstag auch gegen Eintracht Frankfurt (15:30 Uhr), ist Trainer Roger Schmidt unterm Bayer-Kreuz Geschichte. Das zumindest berichtet die ‚Bild‘. Selbst bei einem Sieg, bei dem aber nur eine mäßige Teamleistung herum kommt, sei der Job des 49-Jährigen stark gefährdet. Bis zu 13 Punkte könnte das Saisonziel, Platz vier, am Ende des Spieltags entfernt sein.

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Grund genug, um sich bereits Gedanken um mögliche Nachfolger zu machen. Laut der ‚Fussball Bild‘ diskutieren die Bayer-Bosse um Rudi Völler bereits vier teils prominente Namen. FT stellt sie vor.

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  • Guus Hiddink: Der niederländische Weltenbummler ist einer der renommiertesten Trainer auf dem Markt. Zuletzt war der 70-Jährige in der Rückrunde der Saison 2015/2016 als Interimstrainer beim FC Chelsea tätig. Hiddink gilt als umgänglicher Fachmann, der es versteht seine Spieler mit Streicheleinheiten zum Erfolg zu führen. Der deutschen Sprache ist er mächtig. Derzeit bekleidet er das fragwürdige Amt des „Entwicklungsdirektors“ beim nordkoreanischen Fußballverband. Eine langfristige Lösung würde der ehemalige Real-Trainer wohl nicht darstellen.

  • Roberto Mancini: Lazio Rom, AC Florenz, erneut Lazio, Inter Mailand, Manchester City, Galatasaray und schließlich wieder Inter. Die Trainervita von Roberto Mancini liest sich beeindruckend. Zweifelsfrei ginge der Italiener als „große Lösung“ durch. Seit seiner Entlassung in Mailand im August ist der 52-Jährige ohne Job. Das größte Hindernis, das einen Engagement bei Bayer im Wege stünde, wäre indes die Sprachbarriere. Um einer krisengeschüttelten Mannschaft wieder Leben einzuhauchen bedarf es viel Feingefühl – das wiederum durch Rhetorik übertragen wird. Dass Mancini noch in der laufenden Spielzeit einsteigt, ist also eher unwahrscheinlich.

  • Bernd Hollerbach: Der einst beinharte Linksverteidiger hat mittlerweile sein Glück bei den Würzburger Kickers gefunden, die er im vergangenen Sommer zum Aufstieg in die zweite Liga führte. Dort etablierte er die Rothosen auf Anhieb. Derzeit belegt der Klub einen starken neunten Tabellenplatz. Der 47-Jährige lernte das Trainerhandwerk als Assistent von Felix Magath und gilt analog zu seiner eigenen Spielweise aus aktiver Zeit als Pragmatiker. Wohl genau richtig, um einer lahmenden Leverkusener Mannschaft wieder Leben einzuhauchen. Dass die Kickers ihren Coach allerdings mitten in der Saison ziehen lassen, ist auszuschließen. Hollerbach wäre frühestens im Sommer eine ernstzunehmende Alternative.

  • Markus Anfang: Eine Lösung mit Leverkusener Vergangenheit. Der gebürtige Kölner spielte und trainierte bereits bei Bayer. Mittlerweile coacht er Holstein Kiel. Mit den Störchen belegt er Rang neun der dritten Liga. Der 42-Jährige ist das Küken unter den gehandelten Kandidaten. Anfang könnte frischen Wind mit Stallgeruch verknüpfen und somit eine verkorkste Saison noch geradebiegen. Knackpunkt auch in diesem Fall: Der Fußballlehrer steht in Kiel noch bis 2018 unter Vertrag und dürfte mitten in der Saison nur schwer zu bekommen sein.

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FT-Meinung: Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist der Trainermarkt nur äußerst spärlich besetzt. Von den ins Spiel gebrachten Lösungen wäre wohl nur Hiddink auf Anhieb zu bekommen – sofern sich der Holländer auf seine alten Tage doch nochmal die Bundesliga antun möchte. Die drei weiteren Kandidaten weisen allesamt eine höhere Perspektive auf, sind allerdings derzeit wohl nur schwer zu bekommen. Abhängig ist das alles aber ohnehin von der Person Roger Schmidt, die mit einem Sieg gegen Frankfurt heute einmal mehr den Kopf aus der Schlinge ziehen könnte.

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