Bayer 04: Schmidt wackelt – Völler erhöht den Druck

von Remo Schatz
2 min.
Bald nur noch Tribünengast? Roger Schmidt @Maxppp

Der Kredit von Roger Schmidt bei Bayer Leverkusen ist langsam aber sicher aufgebraucht. Nach zuletzt vier Spielen ohne Sieg und dem Ausscheiden im DFB-Pokal wird der Ton in der BayArena nun rauer. Schmidt bleibt wohl nur noch eine Woche, um den Bock umzustoßen und damit seinen Job zu behalten.

Die diesjährige Bilanz von Bayer Leverkusen liest sich erschreckend. Im DFB-Pokal flog man am Dienstag gegen die Sportfreunde Lotte raus. In der Bundesliga rangiert das Team, das sich eigentlich das Ziel gesetzt hatte, zweite Kraft hinter den Bayern zu werden, auf dem elften Tabellenplatz. In der Champions League musste die Werkself zwar noch keine Niederlage schlucken, allerdings sprang auch noch kein Sieg heraus.

Unter der Anzeige geht's weiter

Die Leistungen der Rheinländer lassen nun auch den Trainerstuhl von Roger Schmidt wackeln. „Dass die Diskussion im Gesamtpaket mit der Sperre aufkommt, ist nachvollziehbar“, kann Sportchef Rudi Völler gegenüber der ‚Bild‘ die Debatte um seinen Trainer nachvollziehen, „auch wenn wir im Pokal gewonnen hätten – wir hecheln hinterher. Wir stehen unter Druck.

Lese-Tipp FC Bayern: Tah und das Problem mit der Ablöse

Mit den nett verpackten Worten erhöht Völler den Druck auf Schmidt, dessen teils unbeherrschte Art, wie vergangenen Samstag gegen die TSG Hoffenheim, nicht zur Entspannung beiträgt: „Er ist ein sehr guter Trainer. Roger überzieht sicher mal, daran muss er auch arbeiten. Aber ich sehe ja, wie gut er mit der Mannschaft arbeitet.

Unter der Anzeige geht's weiter

Völler stellt Ultimatum

Allzu viel Zeit wird Schmidt aber nicht mehr eingeräumt. „Wir müssen die Kurve kriegen. Mein Wunsch ist es, dass wir das mit Roger schaffen. Wir müssen in den nächsten drei Spielen unser wahres Gesicht zeigen. Und die Qualität dazu haben wir. Das soll auch keine Durchhalteparole sein.

Gegenüber dem ‚kicker‘ wird Völler noch deutlicher: „Wir akzeptieren das nicht, weil wir es besser können. Wir können unsere Ziele in der Liga und international noch erreichen, aber dafür müssen wir einige Dinge verändern. Da ist der Trainer gefordert.“ Gefordert ist Schmidt vor allem in den kommenden Tage, wenn die so oft zitierte Woche der Entscheidung ansteht.

Unter der Anzeige geht's weiter

Zunächst muss die Werkself am kommenden Samstag beim VfL Wolfsburg ran, der, anders als Bayer, den Sprung in die nächste DFB-Pokal-Runde geschafft hat. Danach steht am Mittwoch das schwierige Auswärtsspiel gegen Tottenham Hotspur an, bei dem die Leverkusener mit einem Sieg die Restchance auf das Achtelfinale wahren wollen. Vor der Länderspielpause sind schließlich die unangenehmen Darmstädter in der BayArena zu Gast, die aktuell lediglich zwei Punkte hinter den Rheinländern auf Platz 13 stehen.

FT-Meinung: Im schlimmsten Fall fährt Bayer in nur knapp einer Woche alle Saisonziele an die Wand. Sollte der Bundesligist gegen die Spurs nicht gewinnen, rückt das europäische Überwintern in weiter Ferne. Genau wie die Qualifikation für die kommende Königsklassen-Saison, wenn keine Erfolge gegen die Wölfe und die Lilien eingefahren werden. Ohne Erfolgserlebnisse muss sich Schmidt wohl am Sonntag in einer Woche nach einem neuen Job umsehen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter