FCB: So steht es um Coman – „BVB-Trainer für Bayern immer interessant“

von Tobias Feldhoff
3 min.
Thomas Tuchel soll noch lange beim BVB bleiben @Maxppp

Am Samstag trifft der BVB auf den FC Bayern. Vor dem Gipfel haben Hans-Joachim Watzke und Karl-Heinz Rummenigge Stellung zu einigen wichtigen Personalien bezogen. Unter anderem zu BVB-Coach Thomas Tuchel.

Als der FC Bayern in der Schlussphase des Sommertransfermarkts 2015 noch einmal zuschlug, zogen viele Fans des Rekordmeisters verwundert die Augenbrauen hoch. Was wollen wir mit einem Teenager, der bei Juventus Turin nicht einmal Stammspieler ist? Doch Kingsley Coman belehrte die Zweifler im rasenden Tempo eines Besseren. Mit seinem wuchtigen Antritt und unbekümmerten Dribblings machte er gemeinsam mit Douglas Costa die Verletzungen von Arjen Robben und Franck Ribéry vergessen. Dass die Bayern zwei Jahre später die Kaufoption über 21 Millionen Euro ziehen würden, schien nur Formsache.

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Ein Jahr später hat sich der Wind ein Stück weit gedreht. Coman hinkt seiner Topform weit hinterher und muss sich zu allem Überfluss noch mit einem Außenbandriss im Knie herumplagen. Rummenigge ist dennoch guter Dinge, dass der FCB den Youngster 2017 fest unter Vertrag nehmen wird. Die absolute Garantie will der Bayern-Boss im Interview mit der ‚Sport Bild‘ allerdings nicht aussprechen: „Wir neigen dazu, die Option zu ziehen. Ich sehe auch, dass Kingsley schwer in diese Saison gekommen ist, aber gerade gegen Hoffenheim hat er mir zuletzt gut gefallen. Sehr schade, dass er verletzt von der Nationalmannschaft zurückkehrte. Carlo wird ihn wieder auf das Niveau bringen, auf dem er vergangene Saison spielte.“

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Sollte Carlo Ancelotti dies gelingen, wäre es eine große Überraschung, wenn die Bayern von ihrer Option am Ende keinen Gebrauch machen würde. Zum jetzigen Zeitpunkt ist allerdings noch keine Entscheidung gefallen.

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Tuchel ein Kandidat für die Bayern?

Noch fernere Zukunftsmusik ist die Ablösung von Ancelotti. Im Sommer unterschrieb der Italiener an der Säbener Straße ein bis 2019 datiertes Arbeitspapier. Sollte sich kein unerwarteter Misserfolg einstellen, geht die Diskussion um mögliche Nachfolger frühestens in zwei Jahren richtig los. Ein Name, der dann fast zwangsläufig auftauchen wird, ist Thomas Tuchel. In dieser Hinsicht macht sich Hans-Joachim Watzke keinerlei Illusionen. „Jeder Trainer aus Dortmund ist für den FC Bayern interessant. So einfach ist das“, sagt der BVB-Geschäftsführer nüchtern.

Ob die Bayern zu gegebener Zeit an die Schwarz-Gelben herantreten werden, ist nichts anderes als Zukunftsmusik. Dabei würde eine Anfrage den kürzestmöglichen Dienstweg gehen, wie Watzke erläutert. Nach den Irritationen der Vergangenheit – beispielsweise im Zuge der Personalien Götze und Lewandowski – haben die beiden Vereinsbosse entschieden, Geschäfte direkt miteinander abzuwickeln. „Das Risiko ist geringer geworden, da die Kommunikation zwischen Karl-Heinz Rummenigge und mir nun immer direkt erfolgt“, erklärt Watzke, „dadurch vermeiden wir Störfeuer von außen. Auch wenn es im Fußball immer mal knallen kann. Auch in Zukunft.“

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Schon im Sommer, als die Klubs insgesamt drei große Deals miteinander in trockene Tücher brachten, habe sich dies bezahlt gemacht. Rummenigge: „Wir haben mit den Personalien Hummels, Götze und Rode im letzten Sommer zusammen drei Transfers völlig störungsfrei abgewickelt. Ich konnte Aki ja im Nachhinein verstehen, dass der Wechsel 2013 von Mario Götze zum FC Bayern aus seiner Sicht nicht optimal gelaufen ist. Damals bestand Explosionsgefahr. Als wir nun an Mats Hummels Interesse hatten, habe ich das ihm sofort mitgeteilt. Genauso war es umgekehrt bei Mario Götze und Sebastian Rode von Dortmunder Seite. Einmal flog ich dafür nach Düsseldorf, das andere Mal er nach München. In den zwei Gesprächen haben wir alles geregelt.“

Der neue Frieden zwischen den beiden besten deutschen Klubs war über Jahre undenkbar. „So wie Hans-Joachim Watzke und ich das derzeit handhaben, ist es für den deutschen Fußball fruchtbar und gut“, erläutert Rummenigge. Besonders begeistert seien die eigenen Fans von der Harmonie nicht immer, räumt Watzke ein: „Bei den eigenen Fans erntet man dafür schon mal Kritik. Zuletzt bekam ich von dem einen oder anderen zu hören, ich sei ein anderer Mensch geworden. Früher hätte ich der Konkurrenz häufiger mal verbal einen mitgegeben. Nun würde ich mit Wattebällchen werfen.“ Am Samstag (18:30, Noten bei FT) wird es dennoch ein feuriges Aufeinandertreffen geben. Dafür werden die vielen Ex-Spieler auf beiden Seiten schon sorgen.

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