Bundesliga: Die Top-Elf des 10. Spieltags

von Lukas Heimbach
4 min.
Am Wochenende in Top-Verfassung: Lewandowki, Herrmann und de Bruyne (v.l.n.r.) @Maxppp

Zehn Spieltage sind absolviert. Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg machen der Bundesliga Hoffnung, dass dem FC Bayern womöglich doch Paroli geboten werden kann. Die Fohlen besiegten im tabellarischen Spitzenspiel die TSG Hoffenheim mit 3:1 und fügten den Kraichgauern so die erste Saison-Niederlage zu. Die Niedersachsen frühstückten den VfB mit 4:0 ab. Lange hatte der BVB bei den Bayern geführt, ehe Lewandowski und Robben die Weichen gerade stellten und die Dortmunder auf einen direkten Abstiegsplatz bugsierten. Jubel auch in Bremen nach dem ersten Saisonsieg in Mainz. Wie immer wussten einige Akteure besonders zu glänzen.

Tor

Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund): Nur einen einzigen Lapsus leistete sich der Dortmunder Schlussmann am Samstagabend im Topspiel gegen den FC Bayern. Leidtragender war Teamkollege Henrikh Mkhitaryan, der einen Abschlag des 34-Jährigen mit voller Wucht aus nächster Distanz an den Hinterkopf bekam. Ansonsten lieferte Weidenfeller eine Gala ab. 25 Torschüsse wurden auf seinen Kasten abgefeuert. Mehrfach hielt der Routinier herausragend. Einzig beim trockenen Linksschuss seines Ex-Kollegen Robert Lewandowski sowie beim Elfmeter seines Intimfeindes Arjen Robben war er machtlos. Hielt seinen BVB zuvor diverse Mal gegen die bayrische Offensiv-Furie im Spiel.

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Abwehr

Atsuto Uchida (FC Schalke 04): Dem Japaner scheint die Vertragsverlängerung unter der Woche bis 2018 sichtlich gut zu bekommen. Gegen den FC Augsburg (1:0) war der Rechtsverteidiger der beste Mann auf dem Platz. Hinten sicher und zweikampfstark kurbelte der 26-Jährige über die rechte Schalker Seite das Angriffsspiel an. Bereitete schließlich das spielentscheidende 1:0 durch Klaas-Jan Huntelaar vor.

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Jérôme Boateng (FC Bayern München): Absoluter Chef in der Abwehr des FC Bayern. Souverän im Zweikampf, messerscharf im Spielaufbau. Der Weltmeister scheint weiter hart an sich zu arbeiten und entwickelt sich stetig weiter. Seine Flugbälle hatten teilweise schon beckenbaueresken Charakter. Am Gegentor schuldlos, ließ der Deutsch-Ghanaer auch gegen den BVB so gut wie nichts anbrennen.

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Johan Djourou (Hamburger SV): Selten sah man den Schweizer in der Vergangenheit so ballsicher wie gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Samstag. Djourou gelang es mit seinen Nebenleuten nahezu über die komplette Distanz, den Offensivwirbel der ‚Werkself‘ in Schach zu halten. Glanzleistungen im Aufbauspiel darf man von der Innenverteidigung des HSV zwar nicht erwarten, defensiv zeigte sich das Duo Djourou/Westermann gegen die Rheinländer aber in sehr guter Verfassung und konnte die Null und somit die drei wichtigen Punkte zu Hause behalten.

Mittelfeld

Marvin Bakalorz (SC Paderborn): Zweimal musste der 25-Jährige zuletzt nach seiner Rotsperre gegen Bayer Leverkusen zuschauen. Zurück auf dem Rasen besorgte der Mittelfeldakteur gegen Hertha BSC (3:1) die 1:0-Führung, als er nach einem Abpraller goldrichtig stand und wuchtig einnetzte. Arbeitete stark gegen den Ball, rieb sich in Zweikämpfen auf und leitete bei Balleroberungen geistesgegenwärtig auf seine Vorderleute weiter.

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Arjen Robben (FC Bayern München): Nach Oberschenkelproblemen rückte der Niederländer zurück in die Startelf und stellte wieder einmal unter Beweis, welch überragende Rolle er für das Starensemble von Pep Guardiola spielt. Initiierte über rechts einen Angriff nach dem anderen. Fuhr Slalom um die Abwehrspieler des BVB, prüfte Weidenfeller mehrfach auf Herz und Nieren. Zog gerne nach innen und setzte seine durchgestarteten Kollegen mit feinen Schnittstellenpässen in Szene. Krönte seine Topleistung gegen Dortmund, das sich mehr und mehr zu seinem Lieblingsgegner entwickelt, mit dem Elfmeter zum 2:1-Sieg der Münchner.

Kevin De Bruyne (VfL Wolfsburg): Ein knappes Jahr ist der Belgier jetzt bei den ‚Wölfen‘ und so langsam schöpft er sein volles Potenzial aus. Aktuell ist der 23-Jährige in Topform und war erneut stärkster Akteur im Kader von Trainer Dieter Hecking. Chef im Angriffsspiel und beim 4:0-Sieg in Stuttgart endlich auch Torschütze – erstmals in dieser Saison. Bereitete zudem zwei Treffer vor und schraubte sein Assist-Konto somit auf sieben in dieser Spielzeit in die Höhe. Wolfsburg und de Bryune sind im Höhenflug.

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Ivan Perisic (VfL Wolfsburg): Scheint nach seinem Schulterbruch zu Saisonbeginn wieder voll da zu sein und schnürte gegen den VfB Stuttgart einen Doppelpack. Nutzte zunächst einen Schnitzer von Stuttgarts Romeu und versenkte die Kugel trocken und ansatzlos zur VfL-Führung in den Maschen und setzte am Ende den 4:0-Schlusspunkt, als der Kroate nach de Bryune-Vorlage nur noch den Fuß hinhalten musste.

Patrick Herrmann (Borussia Mönchengladbach): In einem wieder einmal bockstarken Kollektiv ragte der Flügelflitzer heraus. Brillierte mit seinem Kollegen André Hahn. Zucker, seine Vorlage zum 1:0 durch Hahn nach lupenreinem Konter. Anschließend tauchte der 23-Jährige in ungewohnter Mittelstürmer-Manier vor dem Kasten der Hoffenheimer auf und vollstreckte zur 2:1-Führung, ehe ihm nach einem wuchtigen Freistoß von Harvard Nordtveit der Ball vor die Füße fiel und er den Schlusspunkt setzen konnte.

Angriff

Franco Di Santo (Werder Bremen): Der Top-Torjäger der Werderaner war gegen den FSV Mainz 05 der Matchwinner. Unmittelbar vor dem Pausentee (45.) sowie kurz nach Wideranpfiff (49.) sorgte der Argentinier für den ersten Bremer Sieg der Saison. Mit sechs von insgesamt zwölf Treffern erzielte der 25-jährige Angreifer die Hälfte aller Saisontore des SVW.

Robert Lewandowski (FC Bayern München): Eine Geschichte, typisch für den Fußball. Lange rannten die Bayern wütend dem 0:1-Rückstand hinterher und verzweifelten am überragenden Weidenfeller, ehe der Pole gegen seinen Ex-Klub satt und trocken den Ausgleich erzielte und die Wende herbeiführte. War überall auf dem Platz zu finden. Machte die Bälle vorne fest und harmonierte mit seinen Offensiv-Kollegen. Lewandowki ist wieder auf dem Weg zu seiner Bestform.

Die Top-Elf des 10. Spieltags

* in Klammern die Anzahl der Nominierungen

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