Bundesliga-Duell um Serie A-Verteidiger Tolói

Die Zukunft von Rafael Tolói könnte in der Bundesliga liegen. Sowohl beim VfL Wolfsburg als auch beim FC Augsburg steht der Innenverteidiger von Atalanta Bergamo laut Transferexperte Gianluca Di Marzio hoch im Kurs. Erst im vergangenen Sommer war der heute 25-Jährige für 3,5 Millionen Euro vom FC São Paulo nach Italien gewechselt und hatte sich auf Anhieb zum Stammspieler gemausert. In 24 Serie A-Partien der vergangenen Saison lief der Rechtsfuß auf.

Tolói ist ein aggressiver und für italienische Verhältnisse überraschend offensiv agierender Abwehrspieler. Bei gegnerischen Angriffen löst er sich häufig früh aus der Viererkette und setzt gegnerische Angreifer unerwartet unter Druck. Resultat sind meist spektakuläre Ballgewinne, aus denen schnelle Gegenangriffe eingeleitet werden. Zuweilen verschätzt er sich jedoch beim Rausrücken und reißt somit gefährliche Löcher in den eigenen Abwehrverbund.

Für Wolfsburg und Augsburg scheint er dennoch interessant zu sein. Beide Vereine suchen nach den Abgängen diverser Leistungsträger nach Ersatz: Die Wölfe müssen Tolóis Landsmänner Naldo und Dante ersetzen, der FCA fahndet nach dem Abgang von Ragnar Klavan zum FC Liverpool nach einem neuen Linksfuß für die zentrale Deckung – ein Kriterium, das Tolói nicht erfüllen würde.

FT-Meinung: Gerade für den FC Augsburg wäre eine Tolói-Verpflichtung eine Frage des Geldes. Über eine mögliche Ablösesumme verliert Di Marzio kein Wort. Angesichts eines Vertrages bis 2018 dürfte der 1,85-Meter-Mann jedoch kein Schnäppchen sein. Der VfL Wolfsburg muss hingegen weniger auf seine Finanzen achten und braucht dringend einen weiteren Innenverteidiger. Sollte der Deal mit Wunschspieler Matthias Ginter endgültig platzen, könnte Tolói eine passende Alternative darstellen.