Härtefälle: Stammkräfte in der zweiten Reihe (4)

von Matthias Rudolph
2 min.
VfB Stuttgart Claudemir Jerônimo Barretto @Maxppp

Der Wunsch eines jeden Trainers ist es, jede Position doppelt und nach Möglichkeit gleichwertig zu besetzen. Dieser Optimalfall führt in der Regel über kurz oder lang zu sogenannten Härtefällen. FussballTransfers beleuchtet die Situation von Spielern, die in einer solchen Situation stecken.

Die vergangenen Jahre waren für Cacau eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Im Sommer 2010 stand sein Weggang vom VfB Stuttgart so gut wie fest. Zu wenig Wertschätzung brachte der Klub dem Deutsch-Brasilianer nach dessen Empfinden entgegen – gemeint war die Forderung nach einem langfristigen Vertrag und einer deutlichen Gehaltserhöhung. Entgegen aller Erwartungen einigten sich beide Seiten schlussendlich doch noch auf einen neuen Kontrakt bis 2013.

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Kurz darauf folgte die Teilnahme an der WM in Südafrika, wo dem Angreifer im Spiel gegen Australien das Tor zum 4:0-Endstand gelang. Die große Bedeutung dieses Treffers war Cacau beim Jubel deutlich anzumerken. Es folgte ein Jahr Abstiegskampf mit dem VfB. In der darauffolgenden Saison zeigte der 31-Jährige schwankende Leistungen und fand sich nach der Verpflichtung von Vedad Ibišević meist auf der Bank wieder. Folglich verpasste er die EM, liebäugelte mit einem Wechsel und blieb am Ende doch in Stuttgart.

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Zu Saisonbeginn wurde Cacau erneut Opfer des Systems. Da Trainer Bruno Labbadia nur eine echte Sturmspitze aufbietet und den gebürtigen Brasilianer nicht allzu stark sieht in seiner Lieblingsrolle als hängende Spitze oder auf der Außenposition, kam er zunächst nur zu Kurzeinsätzen. Eine Rolle, mit der er sich nicht arrangieren möchte. Cacau will zur WM 2014 in seinem Geburtsland – und das nicht nur als Tourist. Zudem spielt er seit neun Jahren beim VfB und beansprucht daher und auch aufgrund seiner Erfahrung die Rolle als Führungsspieler.

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Gegen Fortuna Düsseldorf (0:0) rückte Cacau für den gesperrten Ibišević in die erste Elf. Obwohl er ohne Tor bleib, schaffte Labbadia trotz der Rückkehr von Ibišević im darauffolgenden Spiel der Europa League gegen Steaua Bukarest (2:2) Platz für den ehemaligen Nürnberger. Am vergangenen Sonntag gelang dem Offensivspieler dann sein erstes Saisontor zum 2:2-Endstand bei Werder Bremen. Labbadia wird es nun schwer haben, den Torschützen wieder aus dem Team zu nehmen. Die Entwicklung in den kommenden Wochen wird die Weichen stellen, ob Cacau seinen 2013 auslaufenden Vertrag in Stuttgart noch einmal verlängert – die WM 2014 will er sich nicht nehmen lassen.




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