Das ambitionierte Ziel des FC Bayern

von Lukas Hörster - Quelle: Südwest Presse
2 min.
Müller, Alaba und Kroos schafften den Sprung zum Stammspieler @Maxppp

Hinter der Profimannschaft des FC Bayern liegt eine am Ende eher mäßige Saison mit nur einem Titel. In der kommenden Spielzeit will man wieder höher hinaus. Doch das ist nicht das einzige Anliegen des erfolgsverwöhnten deutschen Rekordmeisters.

David Alaba war das bislang letzte Eigengewächs, das den Durchbruch im Profiteam des FC Bayern schaffte. Zusammen mit Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller, Toni Kroos, Diego Contento und Holger Badstuber gewann der Österreicher 2013 die Champions League. Zusammen mussten die Münchner für die damaligen Jugendspieler gerade einmal 2,45 Millionen Euro berappen.

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Ein kostengünstiges Modell, das bei den Münchnern künftig eine Renaissance erfahren soll. Die nötige Investition dafür wurde bereits getätigt. Für 70 Millionen Euro baute man unter Federführung von Uli Hoeneß den FC Bayern Campus, der zur neuen Talentschmiede werden soll. Für den Präsident ist das 30 Hektar große Trainings- und Spielgelände gar die „Antwort auf den Transferwahnsinn“.

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Youngsters statt Superstars

In die selbe Kerbe schlägt nun auch Jochen Sauer. „Das ist die Basis, um in den nächsten Jahren hoffentlich immer wieder Spieler zu Profis zu machen. Wenn man oben einen anbieten kann und der Spieler im Kader ist, dann muss die Profiabteilung den Platz nicht extern besetzen und kann sich Investitionen sparen. Das Ziel haben wir“, sagt der Campus-Leiter im Gespräch mit der ‚Südwest Presse‘.

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Bei ihrem neuen Projekt will sich der FCB erst zufriedengeben, wenn man mit den absoluten Topklubs im Jugendbereich mithalten kann. „Wir haben die Zielsetzung, uns klar an die Spitze zu setzen. Im internationalen Vergleich ist es immer schwierig zu beurteilen, weil die Bedingungen im Nachwuchsbereich unterschiedlich sind. Wir wollen uns auch international dahin entwickeln, dass wir uns wie die Profimannschaft zu den Top fünf in Europa zählen können“, so Sauer.

Aktuell geben Vereine wie Manchester City, der FC Barcelona, der FC Chelsea, Benfica Lissabon oder auch RB Salzburg den Ton in der UEFA Youth League an. Allesamt investieren (traditionell) viel in den Nachwuchsbereich. Mittlerweile spielen auch Abwerbungsversuche und Ablösesumme bei Teenagern immer größere Rollen. Sauer bestätigt: „Heute ist man da ein, zwei Jahre früher dran.“ Zugleich mahnt er jedoch: „Der Abwägungsprozess bei einem 14-jährigen muss man dann noch intensiver und pflichtbewusster durchgeführt werden.“

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Der Prozess läuft

Dennoch: In den vergangenen Monaten verpflichteten die Bayern diverse Nachwuchstalente wie den Südkoreaner Woo-yeong Jeong, Louis Poznanski (Werder Bremen) oder Alex Timossi Andersson, der 2019 von Helsingborgs IF zur ersten Mannschaft stoßen wird. Zudem stattete man unter Federführung von Hasan Salihamdizic die Eigengewächse Lars Lukas Mai, Meritan Shabani und Ron-Thorben Hoffmann mit Profiverträgen aus.

Ein klarer Fingerzeig, dass man den großen Ankündigungen Taten folgen lassen will. Dennoch ist klar: Um sich im Bayern-Starensemble durchzusetzen, bedarf es neben einer großen Portion Talent auch „Professionalität, Disziplin mit sich selbst und seinem Körper, Siegermentalität in Spiel und Training“, so Sauer. Nur wer das alles vereint, hat eine realistische Chance, sich beim FCB zu etablieren. Die optimalen Voraussetzungen zur Entwicklung finden Talente im neuen Campus mittlerweile vor.

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