Das FussballTransfers-Zwischenzeugnis: FC Bayern München (11/18)

von Tobias Feldhoff
3 min.
Bayern München Mario Mandžukić @Maxppp

Das Transferfenster ist seit Ende August geschlossen, die ersten Spieltage sind absolviert. Zeit für ein Zwischenfazit. FussballTransfers stellt die Transferpolitik der Bundesligisten auf den Prüfstand. Wer ist Volltreffer, wer Verstärkung, wer nur Mitläufer und welcher Neuzugang enttäuscht bislang?

Volltreffer:

Mario Mandžukić (VfL Wolfsburg/13 Mio.): Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet der Kroate Bayerns bester Neuzugang sein würde. Hinter Mario Gómez eigentlich als Nummer zwei im Angriff geholt, profitierte der kopfballstarke Vollstrecker zunächst vom verletzungsbedingten Ausfall seines Kontrahenten. Seitdem knipst Mandžukić beinahe nach Belieben. Lediglich in zwei Bundesligaspielen seit dem Saisonstart ging der 26-Jährige leer aus. Jupp Heynckes und Matthias Sammer schätzen neben der Treffsicherheit vor allem seine körperliche Präsenz. Wenn Gómez in einigen Wochen von seiner Sprunggelenksverletzung genesen ist, wird sich der deutsche Nationalspieler erst einmal gegen Mandžukić durchsetzen müssen.

Lese-Tipp 70-Millionen-Preisschild: Neuer Sechser-Kandidat für Bayern

Dante (Borussia Mönchengladbach/4,7 Mio.): Ob es nun glückliche Umstände waren, die dem Brasilianer zum Stammplatz in der Innenverteidigung verhalfen, sei einmal dahingestellt. Weil Holger Badstuber auf der Außenbahn aushelfen muss, hat Dante sich inzwischen festgespielt. Im Verbund mit Jérôme Boateng steht der Linksfuß bombensicher. Lediglich zwei Gegentore musste der Rekordmeister bislang in der Bundesliga schlucken. Einzig bei der Champions League-Pleite gegen BATE Borisov zeigte Dante Schwächen, allerdings stand er mit seiner schwachen Leistung beim weißrussischen Meister nicht allein.

Unter der Anzeige geht's weiter

Verstärkung:

Javi Martínez (Athletic Bilbao/40 Mio.): Seine Ablöse wird der Baske nie wieder einspielen – in diesem Punkt sind sich Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß einig. „Muss er aber auch nicht“, betont der Bayern-Präsident, der wochenlang mit Athletic um den Königstransfer kämpfte. Betrachtet man Martínez' Darbietungen, wird deutlich, aus welchem Grund die Vereinsführung für den Welt- und Europameister so tief in die Tasche gegriffen hat. Der 24-Jährige ist körperlich robust, zweikampfstark, handlungsschnell und verfügt über eine feine Technik. Im Verbund mit Bastian Schweinsteiger soll (und kann) er in den kommenden Jahren den Spielaufbau des FC Bayern lenken.

Unter der Anzeige geht's weiter

Xherdan Shaqiri (FC Basel/11,8 Mio.): Das Schweizer Kraftpaket ist bei den Bayern Mädchen für alles. Ob auf den Außenbahnen, hinter den Spitzen oder in der Zentrale, Shaqiri hat bislang überall seinen Mann gestanden. Weil er vorwiegend als Rotationsspieler zu Einsätzen kommt, reicht es für ihn nur knapp nicht zum Prädikat Volltreffer. Im Laufe der nächsten Jahre wird der Hochbegabte das Bayern-Spiel prägen – spätestens dann, wenn Franck Ribéry (29) und Arjen Robben (28) in die Jahre kommen. 11,8 Millionen Euro Ablöse sind gut angelegt, denn Shaqiri ist noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung.

Mitläufer:

Claudio Pizarro (Werder Bremen/ablösefrei): Der Peruaner hat es schwer gegen Mandžukić. Lediglich zwei Pflichtspiele von Beginn an entsprechen nicht den persönlichen Ansprüchen des besten ausländischen Torjägers der Bundesliga-Geschichte. Kehrt Gómez von seiner langwierigen Verletzung zurück, wird es für Pizarro nur noch schwieriger. Um auf regelmäßige Einsätze zu kommen, muss sich der inzwischen 34-Jährige strecken.

Enttäuschung:

Fehlanzeige

Ohne Bewertung: Mitchell Weiser(1. FC Köln U19/800.000), Tom Starke (TSG Hoffenheim/ablösefrei), Lukas Raeder (Schalke 04 U19/ablösefrei)

Unter der Anzeige geht's weiter

Fazit: Der mittlerweile entlassene Christian Nerlinger kann so schlechte Arbeit nicht geleistet haben. Denn bis auf Martínez tragen alle Neuverpflichtungen des FC Bayern seine Handschrift – auch wenn Hoeneß und Rummenigge in einigen Fällen ihre Finger im Spiel hatten. Den besten Saisonstart der Geschichte mit sieben Siegen in sieben Partien haben die Neuen maßgeblich mitgeprägt. Insofern fällt das Fazit trotz der Investition von mehr als 70 Millionen Euro durchweg positiv aus, auch wenn Verletzungen des Stammpersonals den Einstieg für Mandžukić und Dante erleichterten.




*Verwandte Themen:

Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter