Tauziehen beendet: Kurts Wunsch geht in Erfüllung

„Ich glaube noch an einen Wechsel, habe zumindest sehr große Hoffnung. Ich habe nicht taktiert, sondern Borussia ehrlich gesagt, dass ich meine Chance bei Bayern suchen möchte“, zeigte sich Sinan Kurt zuletzt zuversichtlich über seinen Wechsel zum FC Bayern, „da wäre es doch besser für Gladbach, wenn sie in diesem Sommer die Ablöse noch mitnehmen, die ja nächstes Jahr wegfällt.“ Zuvor hatte sich Gladbach-Manager Max Eberl bezüglich eines Abgangs des deutschen U19-Nationalspielers skeptisch gezeigt.

Ob sich die Verantwortlichen bei Borussia Mönchengladbach die flehenden Worte des Flügelspielers tatsächlich zu Herzen genommen haben oder man ohnehin lediglich noch um die Höhe der Ablöse pokern wollte, ist nicht überliefert. Nach Informationen des ‚Express‘ ist der Wechsel Kurts zu den Bayern nun aber endgültig perfekt. 2,5 Millionen Euro ist der Youngster dem Deutschen Meister demzufolge wert. Setzt sich der 18-Jährige in der bayrischen Landeshauptstadt durch und schafft den Sprung zu den Profis, kassiert die Borussia zusätzlich. Ebenso wie bei einem möglich Weiterverkauf in der Zukunft.

„Ich bin einfach nur erleichtert, dass sich beide Vereine einigen konnten und freue mich jetzt auf meine neue Aufgabe in München“, erklärt Kurt. Der Wechsel des Offensiv-Juwels hatte zuletzt nahezu dramatische Ausmaße erreicht. Gladbach fühlte sich von Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer hintergangen, da der FCB Kontakt zu Kurt aufnahm, ohne Gladbach davon in Kenntnis zu setzen. In der Folge entbrannte ein emotionales Tauziehen um den Linksfuß, das nun endlich ein – zumindest vorerst für den Spieler – glückliches Ende genommen hat.

Trotz der Einigung dürfte der Wechsel-Zwist das Verhältnis zwischen dem deutschen Rekordmeister und den ‚Fohlen‘ nachhaltig beeinträchtigt haben. Ähnlich nachhaltig für den gesamten Fußball könnte auch die von Kurts Berater Michael Decker angestoßene Debatte um Spielerverträge mit Minderjährigen sein. Demnach sollen Arbeitspapiere, die mit Minderjährigen abgeschlossen werden, künftig ab dem 18. Lebensjahr kündbar sein. Setzt er sich durch, droht womöglich eine Art neues Bosman-Urteil.