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Den nächsten Schritt gemacht: Brandt deutet Wechsel an

von Tristan Bernert - Quelle: Omnisport
2 min.
Julian Brandt ist derzeit in Topform @Maxppp

In neuer Rolle unter Trainer Peter Bosz scheint Julian Brandt endlich seine Paradeposition gefunden zu haben. Der Nationalspieler in Diensten von Bayer Leverkusen zeigt derzeit die wohl besten Leistungen seiner Karriere – und spielt möglicherweise seine letzte Saison im Trikot der Werkself.

Julian Brandt ist zweifellos eines der größten Talente des deutschen Fußballs. Und genau da liegt das Problem. Seit seiner Ankunft bei Bayer Leverkusen im Januar 2014 zeigte der Blondschopf immer wieder sein enormes Potenzial. Sein Länderspieldebüt im Mai 2016 war das Resultat einer Phase purer Dominanz: In acht aufeinanderfolgenden Spielen war Brandt an einem Tor beteiligt gewesen.

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In der Lage dieses Niveau zu halten, war Brandt nicht. Sein nächster Treffer kam erst ein halbes Jahr später im November. Diese Leistungsschwankungen zwischen Extraklasse und Mitläufer kennzeichneten bisher Brandts Karriere. Für ein Talent absolut normal, für einen Spieler, der bald 23 Jahre alt wird und den Anspruch hat, eines Tages zu den Besten zu gehören, zu wenig. Nicht umsonst hat auch teamintern Kai Havertz, der schon mit 19 Jahren die Konstanz zeigt, die Brandt bisher vermissen ließ, den gebürtigen Bremer als größtes Juwel der Werkself überholt.

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Mehr als ein Talent

Doch Brandt muss gar nicht das größte Talent des Klubs sein – sondern einer der besten Spieler. Und unter Trainer Bosz, der Bayer seit der Rückrunde als Trainer betreut, ist er genau das. Statt auf den Flügeln, installierte der Niederländer den 22-Jährigen neben Havertz als offensiven Achter.

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Brandt kann sich dort zwischen den Abwehrlinien bewegen. Mal holt er sich die Bälle von den Innenverteidigern ab, mal stößt er mit Dynamik in die Spitze. Sein Spiel gegen Mainz 05 am 21. Spieltag (5:1), in dem er zwei Tore schoss und zwei vorbereitete, war wohl mit das Beste, was man vom Blondschopf bisher gesehen hat. Brandt wirkt gereift, dem Talentalter entwachsen, bereit, in einer Mannschaft voranzugehen. Angesichts dessen scheint unwahrscheinlich, dass er noch einmal in ein Leistungsloch fällt.

Abschied im Sommer?

Für Bayer ist das gleichzeitig eine gute und eine schlechte Nachricht: Zum einen kann man sich über einen Topspieler freuen, zum anderen könnte Brandt aber im Sommer weg sein. Im Interview mit ‚Omnisport‘ lässt er das zumindest durchblicken. „Man muss natürlich abwarten, wie so eine Saison verläuft. Am Ende stellt man ein Resümee auf über sich selbst und die Mannschaftsleistung“, erklärt Brandt, „und dann trifft man Entscheidungen je nachdem, in welcher Position man ist. Wenn man fünf Jahre Vertrag hat, macht man es wahrscheinlich weniger. Wenn man eine bessere Position hat, macht man es eher“.

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Zwischen den Zeilen scheint klar: Nur wenn die Werkself die Champions League erreicht, ist Brandt zu halten. Der 22-Jährige fährt fort: „Stand jetzt mache ich mir noch keine Gedanken, weil ich die gesteckten Ziele mit dem Klub erreichen möchte. Klar, aber am Ende der Saison muss man sich immer alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen und gucken: Wo steht mein Verein? Was will ich? Und wie sieht die vertragliche Situation aus? Ich habe im April meinen Vertrag verlängert, weil ich sehr zufrieden hier bin. Und das ist auch weiterhin der Fall. Aber natürlich schließt das eine das andere nicht aus.“ Fünf Punkte Rückstand auf die Königsklasse-Plätze scheinen angesichts von Brandts aktueller Leistung nicht uneinholbar.

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