Die Auswanderer – Bundesligastars auf Abwegen (3/5)

von David Weiss
3 min.

Einige von ihnen waren die Helden der Fans, andere nur ungeliebte Ladenhüter. Jeden Sommer verlassen Spieler die Bundesliga. Einer möchte eine andere Kultur kennenlernen oder ihn treiben finanzielle Aspekte an, der Andere sieht im Ausland besser Perspektiven, Titel zu gewinnen. Oftmals scheiden sie in Frieden, freilich nicht immer.

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Nach Abschluss der Transferperiode blickt FussballTransfers auf die diesjährigen Auswanderer zurück und beleuchtet die Wechsel.

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Mesut Özil: Die WM brachte den Spielmacher von Werder Bremen in den Fokus von Europas Elite. Täglich kursierten noch während des Turniers in Südafrika immer wieder neue Gerüchte, dass wieder ein anderer Topklub nach dem ehemaligen Schalker die Angel ausgeworfen habe. Ernst meinte es letztlich nur Real Madrid. Der Poker zwischen den ‚Königlichen‘ und den Hanseaten dauerte eine Woche. Werder-Manager Klaus Allofs ließ Özil, dessen Vertrag 2011 ausgelaufen wäre, schließlich für 18 Millionen Euro in die spanische Hauptstadt ziehen. Özil muss nun beweisen, dass seine Auftritte bei der WM mehr als nur ein Sommernachtstraum waren.

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Angelos Charisteas: Der Grieche könnte für Özil als das mahnende Beispiel dienen. Während Charisteas noch für Werder Bremen tätig war, wurde er Torschützenkönig der Europameisterschaft 2004, als sein Heimatland völlig überraschend den Titel gewinnen konnte. Es folgte eine einzigartige Odyssee über Stationen wie Amsterdam und Leverkusen. Der Grieche konnte nirgendwo überzeugen. Dies galt auch zuletzt für den 1. FC Nürnberg. Die Franken ließen Charisteas deshalb in diesem Sommer zum französischen Aufsteiger Arles-Avignon ziehen.

Jérôme Boateng: Der deutsche Nationalspieler erlag im Sommer den Rufen des reichsten Klubs der Welt. Manchester City ließ sich die Chance nicht entgehen, den ehemaligen Berliner für die festgeschriebene Ablöse von 12,5 Millionen Euro aus Hamburg zu erholen. Die hanseatischen Bemühungen, den Vertrag von Boateng zu verlängern, scheiterten zuvor. Der Verteidiger begründete seinen Wechsel mit der Überzeugungskraft von Manchester-Trainer Roberto Mancini. Derzeit muss sich Boateng allerdings von einer schweren Verletzung erholen.

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Nelson Valdez: Letztlich zog es den Stürmer von Borussia Dortmund zu Hercúles Alicante. Schon im Frühling verkündete der ehemalige Bremer öffentlich, dass er beim BVB keine große Chance mehr sehe. Anfangs deutete vieles auf einen Wechsel nach England hin, doch das Interesse von der Insel war nicht ernsthaft genug. Dann fragte der spanische Aufsteiger an. In Dortmund war man bereit, Valdez ziehen zu lassen, da man in Gestalt von Robert Lewandoswki bereits Ersatz verpflichtet hatte. Vermutlich spülte Valdez etwa vier Millionen Euro Ablöse in die Kasse der Borussia.

Maniche: Als der Portugiese zum 1. FC Köln kam, galt er als großer Hoffnungsträger. Er sollte ein Symbol dafür werden, dass die Zeiten des Abstiegskampfes in der Domstadt vorbei waren. Gemeinsam mit Trainer Christoph Daum gelang dies durchaus. Nach dem Wechsel an der Seitenlinie zu Zvonomir Soldo kehrte aber das gefürchtete Abstiegsgespenst an den Rhein zurück. Die Leistungen von Maniche waren nie überragend, ließen aber immer weiter nach. Kleine Skandale bewirkten das Ende der Geschichte. Maniche verließ die Bundesliga im Sommer glücklich in Richtung Sporting Lissabon.




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