Die größten Talente des Weltfußballs: Max Meyer und die legendäre Nummer 7

von Remo Schatz
3 min.
Schalke 04 Max Meyer @Maxppp

Bei Schalke 04 konzentriert sich seit geraumer Zeit alles auf Supertalent Julian Draxler. Die Frage ist längst nicht mehr ob, sondern wann er die Knappen verlässt. Immerhin hat der Revierklub in der Schmuckschatulle einen weiteren Diamanten, der knapp zwanzig Zentimeter kleiner, zwei Jahre jünger aber mindestens genauso hochbegabt ist wie Draxler – Max Meyer.

Sein Startelf-Debüt bei den Profis des FC Schalke 04 gab Max Meyer am 21. August des vergangenen Jahres. Beim hitzigen Hinspiel in der Champions League-Qualifikation gegen PAOK Saloniki (1:1) stand sportlich und wirtschaftlich einiges auf dem Spiel. Ging es doch für die finanziell angeschlagenen ‚Knappen‘ um nicht weniger als 20 Millionen Euro, die durch die Qualifikation für die Königsklasse sicher sind. Trainer Jens Keller gab dennoch Jungspund Meyer die Chance und wurde nicht enttäuscht. „Ich hatte von dem Moment an, als ich es erfahren habe, schon erstmal weiche Knie“, gestand das Supertalent später.

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Im Rückspiel in Griechenland stand Meyer nach seiner Einwechslung dann nur knapp zehn Minuten auf dem Platz. Weil Jermaine Jones die Gelb-Rote Karte sah, musste Keller mit Roman Neustädter einen neuen Sechser bringen. Die kurze Spielzeit nutzte Meyer aber durchaus effektiv, bereitete ein Tor von Julian Draxler vor und hatte somit maßgeblichen Anteil am 3:2-Erfolg und der gleichbedeutenden Qualifikation für die Champions League.

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Die legendäre Nummer 7

Man sieht sie nicht, sie macht einen nicht besser, aber dennoch ist sie für einen persönlich ungemein wichtig. Kreisliga- wie Bundesliga-Spieler können bestätigen, dass die Rückennummer nicht nur eine bloße Zahl ist. Bei Meyer trifft das auf eine besondere Weise zu. Nicht erst seitdem Señor Raúl zwei Jahre lang die Nummer 7 auf Schalke trug, ist die Ziffer eine Legende. Jeder Schalker weiß, dass es vor allem einen Spieler gab, der die weiße Nummer auf dem königsblauen Trikot geprägt hat – Reinhard ‚Stan‘ Libuda. Die Dribbling-Koryphäe ist bis heute unvergessen im Ruhrpott. Auch wenn der Ehrenspielführer ein klassischer Rechtsaußen war und Meyer am liebsten im Zentrum wirbelt, sind die Ähnlichkeiten in der Spielanlage zwischen dem Youngster und der Schalke-Ikone unverkennbar.

Das ist eine Ehre für mich. Ich mache mir jetzt keinen Druck mit der Nummer“, ist sich Meyer der Symbolik seiner Trikotnummer bewusst. Dabei ist der 18-Jährige alles andere als ein ‚Siebener‘. Vielmehr verkörpert der 1,69 Meter kleine Techniker den modernen Zehner. Dribbel-, Antritts- und Passstärke sind die Attribute, die ihn auszeichnen. Im Interview mit dem DFB beschrieb Meyer bereits im Alter von 16 Jahren sehr selbstbewusst seine Stärken: „Gute Ballsicherheit, gute Übersicht, gutes Dribbling.

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Bester Angreifer der U17-EM

Die Qualitäten von Meyer sind Insidern nicht erst seit seinen ersten Profi-Auftritten bekannt. Aus der Jugend von Rot-Weiß Oberhausen kam der Mittelfeldspieler über den MSV Duisburg auf Schalke. International machte der wuselige Spielmacher bei der U17-EM 2012 erstmals auf sich aufmerksam. In Slowenien unterlag die Junioren-Elf des DFB erst im Finale gegen die Niederlande (4:5 n.E.). Meyer wurde Torschützenkönig und zum besten Offensivspieler des Turniers gekürt. Im gleichen Jahr wurde ihm zudem die Fritz-Walter-Medaille in Silber verliehen.

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Bei den Profis ist Schalkes Nummer 7 spätestens in diesem Jahr vollends angekommen. Nach einer duchwachsenen Hinrunde hat sich das Team um Trainer Keller im Jahr 2014 gefunden. Drei Siege aus drei Spielen stehen zu Buche. Der in Oberhausen geborene Meyer trug sich mit zwei Vorlagen in die Scorerlisten ein und bestritt jedes Spiel über 90 Minuten.

Gegen Bayer ist ein Spiel wie jedes andere

Am kommenden Wochenende kommt es dann zum ersten Härtetest des Jahres. Bei Bayer Leverkusen müssen die ‚Knappen‘ die gute Form bestätigen. Mit einem Sieg kann S04 bis auf drei Punkte an den Tabellenzweiten ranrücken und, noch viel wichtiger, bei einer Niederlage von Borussia Dortmund gegen Eintracht Frankfurt am Erzfeind vorbeiziehen. Für Meyer dennoch eine ganz normale Partie. „Das ist ein Spiel wie jedes andere auch, es gibt auch nur drei Punkte. Natürlich ist Leverkusen sehr stark, das wird keine leichte Aufgabe. Aber es ist ein Spiel auf Augenhöhe“, so der 18-Jährige.

Im Ruhrpott weiß man: „Keiner kommt an Gott vorbei – außer Stan Libuda.“ Vielleicht werden die königsblauen Fans in nicht allzu ferner Zukunft ähnlich kernige Sätze über den heutigen Träger der prestigeträchtigen Nummer 7 formulieren. Das Talent und das Selbstvertrauen, um zur Legende auf Schalke heranzuwachsen, hat Meyer allemal.

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