Doch nicht für immer BVB? Reus lässt Zukunft offen

von Remo Schatz - Quelle: GQ
2 min.
Marco Reus könnte den BVB verlassen @Maxppp

Für Marco Reus war der größte Moment seiner Karriere gleichbedeutend mit – mal wieder – einem großen Rückschlag. Im Pokalfinale von Berlin gewann er im Sommer den ersten Titel, zog sich aber einen Kreuzband-Teilabriss zu. Derzeit kämpft der BVB-Star um sein Comeback. Wie es nach seinem Vertragsende 2019 weitergeht, lässt er offen.

Trotz der schweren Verletzung im vergangenen Sommer stand für Marco Reus das vorzeitige Karriereende nie zur Diskussion. „Nein, auf keinen Fall, das war für mich nie eine Option. Natürlich ist Reha kein Zuckerschlecken, aber ich bin sehr froh, dass ich meine Freundin, Familie und Freunde habe, die mir in der immer noch schweren Zeit zur Seite stehen. Man sagt ja, in schwierigen Zeiten siehst du, wer wirklich bei dir ist. Das kann ich bestätigen“, versichert der Offensivspieler im Interview mit der ‚GQ‘ und stellt klar: „Ich wäre ohne sie kaputtgegangen.

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„Das ganze Geld würde ich verschenken“

Eine Spur Resignation und Melancholie ist im Interview mit dem Männermagazin nicht zu überlesen. Nach unzähligen Rückschlägen hadert Reus offen mit seiner Gesundheit: „Man muss das realistisch sehen. Wir Topspieler verdienen viel Geld, dafür müssen wir teilweise einen hohen gesundheitlichen Preis akzeptieren. Es kommt mir aber nicht nur auf das Geld, sondern vielmehr auf die Gesundheit an. Jetzt werden einige sagen, der verdient doch so viel Geld, aber in dem Moment ist dir das egal. Das ganze Geld würde ich verschenken, um gesund zu sein, um meinen Job ausführen zu dürfen. Für das, was ich liebe: Fußball zu spielen.

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Dennoch richtet der Nationalspieler sportlich den Blick nach vorne. Wann er aber nach der Kreuzbandverletzung wieder auf dem Platz stehen wird, lässt er offen: „Ich möchte jetzt noch keinen genauen Zeitpunkt festlegen. Ich werde dann wieder auf dem Platz sein, wenn mein Körper mir signalisiert, dass er so weit ist. Es geht dann auch um das Vertrauen, was man zu seinem Körper haben muss. Wenn dann der erste Zweikampf kommt, die erste Grätsche, der erste Schuss, die erste unglückliche Situation – da fragst du dich natürlich: Hält das Knie? Wenn das alles positiv ausgeht, dann weiß man, dass man wieder voll spielen kann. Ob das dann aber im Januar, Februar oder März ist, das weiß ich jetzt noch nicht und spielt auch keine Rolle für mich.

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„Es gibt international vier, fünf Vereine, die mich reizen“

Ebenso offen lässt Reus seine Zukunft. Vor der Unterschrift unter einem letzten großen Vertrag reizt die schwarz-gelbe Identifikationsfigur das Ausland: „Es gibt schon international vier, fünf Vereine, die mich reizen – das ist doch klar. Am 31. Mai 2019 werde ich 30 Jahre alt. Das wäre dann mein letzter großer Vertrag und meine letzte Möglichkeit, noch einmal etwas anderes auszuprobieren. Ich finde, ich muss so ehrlich und fair sein und sagen, dass ich jetzt noch nicht weiß, wohin es mich verschlägt. Im Moment fühle ich mich in Dortmund total wohl. Ich mache mir über die Zeit ab 2019 auch noch keine Gedanken. Aber der Zeitpunkt wird natürlich kommen, und dann werde ich für mich ganz in Ruhe eine Entscheidung treffen.

FT-Meinung

Niemand in Dortmund würde Reus verübeln, wenn er zum Ende seiner Karriere noch einmal eine neue Herausforderung suchen würde. Da der Vertrag 2019 ausläuft, hat der BVB aber sicher schon in der kommenden Rückrunde Interesse daran, für klare Verhältnisse zu sorgen. Sollte der gebürtige Dortmunder keine weiteren Rückschläge hinnehmen müssen und 2018 zu alter Stärke zurückfinden können, hat er bei der WM in Russland die Chance, sich für das letzte große Abenteuer zu bewerben.

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