HSV statt Barça: Die paradoxe Situation des Fabian Schär

von Lukas Hörster
3 min.
Torgefährlich im Nationalmannschaftstrikot: Fabian Schär @Maxppp

Beim Hamburger SV läuft aktuell nichts zusammen. Den ersten Trainerwechsel der Saison haben die Rothosen bereits hinter sich, dennoch hängt man auf Tabellenplatz 18 fest. Noch dazu erwischt den Liga-Dino derzeit eine wahre Verletzungsseuche. Abhilfe ist jedoch in Sicht.

Fabian Schär erlebt derzeit wahrlich eine paradoxe Phase in seiner Karriere. Im Sommer 2015 war er mit großen Vorschusslorbeeren für vier Millionen Euro vom FC Basel zur TSG Hoffenheim gewechselt. Seinen Stammplatz verlor er dort bereits früh in der Saison nach teils vogelwilden Auftritten bei seinen ersten Bundesliga-Einsätzen. Zum Saisonende konnte die sich lange in Abstiegsgefahr befindende TSG immerhin die Klasse halten – für Schär ein Neuanfang, dachte man.

Unter der Anzeige geht's weiter

Im Anschluss an die verkorkste Spielzeit zeigte sich der Schweizer Nationalspieler wie verwandelt. Bei der EM-Endrunde in Frankreich schwang Schär sich zum Abwehrboss der Eidgenossen auf und trat sogar als Torschütze in Erscheinung – eine Qualität, die ihn in Basel noch ausgezeichnet hatte, die er im Kraichgau aber verloren zu haben scheint. Nichtsdestotrotz stand er immerhin in den ersten beiden Pflichtspielen der neuen Saison von Beginn an auf dem Feld und entfachte durch eine starke Vorstellung im Länderspiel gegen Andorra sogar das Interesse des großen FC Barcelona angeblich von Neuem, berichtete die ‚Mundo Deportivo‘.

Lese-Tipp Köln: HSV-Gerüchte um Schwäbe

HSV sucht dringend Ersatz

Barcelona soll Schär schon beobachtet haben, als dieser noch das Trikot des FC Basel trug. Dass er aber mittlerweile nicht mehr auf der Liste von Sportdirektor Robert Fernández auftaucht, sollte niemanden wundern. Zwar würde Schär mit seinen Stärken im Spielaufbau durchaus zur Spielweise der Katalanen passen – einen Reservespieler aus der Bundesliga könnten die Verantwortlichen ihren Fans aber nicht präsentieren. Seinen anfänglichen Hoffenheimer Stammplatz hat Schär mittlerweile an Benjamin Hübner verloren. Sollte sich die Situation in Hoffenheim also weiter festfahren, braucht der 24-Jährige ein Alternative. Diese könnte auf den Namen Hamburger SV hören.

Unter der Anzeige geht's weiter

Mit nur zwei mickrigen Zählern aus den ersten acht Ligaspielen legte der Bundesliga-Dino mal wieder einen katastrophalen Fehlstart hin, der bereits in der Entlassung von Trainer Bruno Labbadia mündete. Auch dessen Nachfolger Markus Gisdol hat keinen leichten Stand: Nicht nur, dass unter seiner nun drei Spiele währenden Leitung noch kein einziger Treffer gelang, stört das Arbeitsklima. Auch, dass in Cléber, Emir Spahic und Johan Djourou gleich alle drei gelernten Innenverteidiger des HSV gleichzeitig ausfallen, erschwert die Aufbauarbeit. Im Winter soll daher die dünne Personaldecke im Abwehrzentrum zwingend aufgebessert werden. ‚Goal.com‘ bringt als potenziellen Heizstrahler nun Schär ins Spiel.

Gisdol ein alter Bekannter

Der Rechtsfuß könnte beim HSV das wacklige Aufbauspiel durchaus beleben und gleichzeitige eine mindestens gleichwertige Alternative zu Djourou und Spahic darstellen. Da er Markus Gisdol und dessen Idee vom Fußball noch aus Hoffenheim kennt und sich mittlerweile auch an die Gangart in der Bundesliga gewöhnt hat, könnte er tatsächlich zu der dringend benötigten Sofort-Verstärkung für die Rothosen werden. Edel-Fan und Investor Klaus-Michael Kühne könnte bei einem möglichen Deal mal wieder mit dem nötigen Kleingeld nachhelfen.

Unter der Anzeige geht's weiter

FT-Meinung: Mit einem Wechsel zum FC Barcelona hatte sich Fabian Schär wohl nicht wirklich beschäftigt. Zu abwegig erschien das aus Spanien stammende Gerücht. Dass er aber nur wenig später keinerlei Einsatzzeiten mehr bei der TSG Hoffenheim erhält, dürfte dem Schweizer angesichts der hochtrabenden Spekulationen um seine Person nahezu paradox vorkommen. Ebenso wie die Tatsache, dass er innerhalb kürzester Zeit nicht mehr mit der wohl besten Vereinsmannschaft der Welt, sondern mit dem sich im Dauer-Notzustand befindenden Tabellenletzten der Bundesliga in Verbindung gebracht wird. Dennoch könnte ein Wechesel zum HSV für Schär die logische Schlussfolgerung aus seiner fehlenden Einsatzzeit unter Julian Nagelsmann sein. Das letzte Wort ist auch in diesem Fall noch lange nicht gesprochen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter