Effzeh: Mehr Kreativität dank Misimovic?

von Lukas Heimbach
3 min.
1. FC Köln Zvjezdan Misimović @Maxppp

So vorbidlich und diszipliniert der 1. FC Köln unter Peter Stöger defensiv gegen den Ball arbeitet, so uninspiriert präsentiert sich der Aufsteiger häufig im Spiel nach vorne. Stöger setzt auf laufstarke und spielintelligente Akteure. Es mangelt an Kreativität. Das könnte ein alter Bekannter aus der Bundesliga nun ändern, wäre da nicht die Systemfrage.

Als es für die Profis des FC Bayern nicht reichte, wechselte der damals 22-jährige Zvjezdan Misimovic 2004 zum VfL Bochum. Zuvor als ewiges Talent verschrien, gelang dem bosnischen Nationalspieler im Ruhrpott spätestens in der Saison 2006/07 endgültig der Durchbruch. Zehn Vorlagen und sieben Treffer standen am Ende der Spielzeit auf dem Konto des Spielmachers. Pech für den VfL: Der Kontrakt des Bosniers lief aus und der 1. FC Nürnberg sicherte sich ablösefrei die Dienste.

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Wie sich bald darauf herausstellen sollte, gelang den Franken ein Schnäppchen. Denn auch in der Folgesaison knüpfte Misimovic an seine starke Form an. Zehn Tore und vier Vorlagen gelangen ‚Zwetschge‘ damals. Dies wiederum führte dazu, dass beim ‚Club‘ nach nur einem Jahr Schluss war. Der VfL Wolfsburg schnappte zu und holte das Mittelfeld-Ass für vier Millionen Euro nach Niedersachsen. Ein Transfer, den die ‚Wölfe‘ nicht bereuen sollten. Denn in der Folgezeit gelang dem bosnischen Kreativgenie sein Meisterstück. Nochmals konnte der heute 32-Jährige eine Schippe drauflegen und führte Wolfsburg mit überragenden 20 Assists und sieben Treffern völlig überraschend zur Deutschen Meisterschaft 2009.

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„Ich plane, in Deutschland zu bleiben“

Anschließend kehrte bei Misimovic eine sportliche Regression ein. Nach Stationen bei Galatasaray Istanbul und Dinamo Moskau landete er im Januar 2013 schließlich bei Guizhou Renhe in China. Dort blüht der Mittelfeld-Regisseur derzeit wieder auf. 13 Vorlagen und sechs Tore lautet seine Bilanz. Ende Dezember läuft sein Vertrag aus, der Bosnier kokettiert mit einer Rückkehr nach Deutschland – am liebsten in die Bundesliga. „Ich plane, in Deutschland zu bleiben“, erklärte der 32-Jährige zuletzt, der seit dem Saisonende im Reich der Mitte in München weilt.

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Das bosnische Online-Portal ‚Sport24‘ berichtet nun, der 1. FC Köln sei an einer Verpflichtung des ehemaligen Bundesligaakteurs interessiert. Misimovic würde sicherlich das kreative Potenzial des Kaders der Rheinländer signifikant erhöhen. Fraglich ist aber, ob der mitunter etwas lauffaule Nationalspieler in die Philosophie von Trainer Peter Stöger passt, der ein klares Konzept hat, das das Kollektiv und taktische Vorgaben vor individuelle Klasse stellt.

Einer der Gründe, warum auch eine Rückholaktion von Lukas Podolski kein Thema in Köln ist. „Er ist ein Spieler, der intuitiv spielt, das ist das Genie in ihm. Er kann nicht nach Vorschrift spielen", urteilte Thomas von Heesen einst über Misimovic, als er ihn beim 1. FC Nürnberg trainierte. Stöger wird sich wohl sein eigenes Urteil bilden – das aber könnte ähnlich ausfallen.

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Entscheidung bis Weihnachten

Gegenüber ‚transfermarkt.de‘ sagt Misimovic: „Am schönsten wäre es, wenn es dort zu Ende gehen könnte, wo alles angefangen hat.“ Ob der gebürtige Münchner damit den FC Bayern, dessen Amateure, seine erste Profistation oder die Bundesliga im Allgemeinen meint, erläutert er nicht weiter. Sein Ex-Klub VfL Bochum jedenfalls streckte schon im Sommer die Fühler die Fühler nach dem Routinier aus. „Mit Peter Neururer habe ich Kontakt gehalten, aber nicht in letzter Zeit“, scheint das Interesse abgeebbt zu sein, „zuletzt haben wir im Sommer kurz nach der WM miteinander gesprochen. Ob der VfL mit meinem Berater gesprochen hat, weiß ich nicht.

Ohnehin würde der 83-fache Nationalspieler lieber im Oberhaus angreifen. „Am liebsten würde ich in der 1.Bundesliga spielen. Aber das Gesamtpaket muss passen. Ich überlasse das aber erst mal meinem Berater und mache mir keinen großen Kopf drüber. Aktuell genieße ich die freie Zeit mit meiner Familie und dann schauen wir mal, was bei rauskommt“, so Misimovic über seine Winterpläne. Bis Weihnachten will er sich entschieden haben, denn „mit drei Kindern wäre das besser für die Planung.

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