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Goretzka im Anflug: Für diese Bayern-Stars wird’s eng

von Lukas Hörster
3 min.
Nur selten gemeinsam auf dem Feld: Tolisso und Vidal @Maxppp

Leon Goretzka trägt ab Juli das Trikot des FC Bayern. Die ablösefreie Verpflichtung ist ein Schnäppchen, dass der FC Bayern nicht ablehnen konnte. Für andere Profis wird es nun aber eng.

Wir sind sehr froh, dass sich mit Leon Goretzka ein deutscher Nationalspieler mit großer Perspektive trotz namhafter Konkurrenz aus dem Ausland für den FC Bayern entschieden hat“, lässt sich Karl-Heinz Rummenigge in der offziellen Pressemitteilung des FC Bayern zur Verpflichtung von Leon Goretzka zitieren.

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Um den Noch-Schalker von einem Wechsel an die Säbener Straße zu überzeugen, bedurfte es neben einem schicken Gehaltsangebot mit Sicherheit aber auch einiger Zusagen und Versprechen – andernfalls wäre Goretzkas „große Perspektive“ wohl andernorts zum Vorschein gekommen.

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Geht man davon aus, dass der 22-Jährige auf Anhieb zum Stammspieler wird, stünden die übrigen Mittelfeldspieler mitunter vor Problemen. FT gibt eine Einschätzung zu sieben Personalien ab.

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Arturo Vidal: Der Chilene ist nur noch bis 2019 an die Bayern gebunden, Gespräche über eine Verlängerung gab es bislang noch nicht. Laut ‚Bild‘ würde Vidal die Freigabe erhalten. Mit dem FC Chelsea und Trainer Antonio Conte bietet sich ihm im kommenden Sommer wohl eine gute Gelegenheit, seine Zelte in München abzubrechen. Denn: Mit seinen 30 Jahren ist er der älteste Spieler im Mittelfeld des Rekordmeisters. Und mit Goretzka kommt ein ambitionierter Spieler, der ebenso wie der Routinier als Box-to-Box-Player durchgeht. Flattert ein gutes Ablöseangebot aus London ein, wäre es im Sinne aller Parteien, einen Transfer durchzuwinken.

Corentin Tolisso: Auch der Rekordeinkauf der Münchner stößt – wie Vidal und Goretzka – gerne aus der Tiefe in die Spitze und ist durchaus robust und zweikampfstark. In der laufenden Spielzeit kommt der 23-Jährige bereits als Backup für Vidal zum Einsatz. Dass er ihn aber ab Sommer endgültig als Stammspieler beerbt, wird durch Goretzkas Ankunft unwahrscheinlicher. Abgeben werden die Bayern Tolisso trotzdem vorerst nicht. Unter Jupp Heynckes stellte er seine Flexibilität bereits unter Beweis. Auch auf der rechten Mittelfeldseite ist der Franzose zu gebrauchen. Die Frage, weshalb man für Tolisso so tief in die Tasche griff, drängt sich nach der Goretzka-Verpflichtung aber durchaus auf.

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Javi Martínez: Unter Heynckes ist der Spanier derzeit auf der Sechs gesetzt – und liefert keine Argumente, die für eine Rückversetzung ins Abwehrzentrum sprechen würden. Goretzka ist deutlich offensiver veranlagt als Martínez. In unmittelbarer Konkurrenz stehen die beiden also nicht.

Thiago: Martínez‘ spanischer Landsmann bringt alle Facetten mit, die ein Mittelfeldspieler beherrschen sollte. Im Vergleich zu Goretzka ist der verletzungsanfällige 26-Jährige aber eher für die Ballzirkulation und Rhythmusänderungen im Spiel zuständig. Seite an Seite mit dem Neuzugang könnte ein starkes neues Mittelfeldduo entstehen.

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James Rodríguez: Ähnlich wie bei Thiago liegen auch James‘ Stärken im technisch-strategischen Bereich. Unter Heynckes fühlt sich der Kolumbianer auf der halbrechten Achterposition besonders wohl. Dort läuft aber auch Goretzka am liebsten auf. Wenngleich die beiden diese Rolle unterschiedlicher nicht interpretieren könnten, stehen sie wohl doch schon bald in direkter Konkurrenz.

Sebastian Rudy: Der deutsche Nationalspieler ist bereits jetzt etwas hintendran und kam zuletzt nur noch unregelmäßig zum Einsatz. Als einziger tiefstehender Stratege der Marke Xabi Alonso hat Rudy aber immerhin ein Alleinstellungsmerkmal inne. An die Qualität des spanischen Welt- und Europameisters kommt der 28-Jährige aber nicht heran. Genauso wenig wie an die von Goretzka.

Renato Sanches: Der einstige Golden Boy ist mittlerweile etwas in Vergessenheit geraten. Bei Swansea City mogelt er sich durch die Saison. Seine dortigen Leistungen sprechen nicht gerade dafür, die Leihgabe im Sommer zurückzuholen. Angesichts des Überangebots im Mittelfeld dürfte der FCB einen Verkauf des Portugiesen anstreben – unabhängig von der Personalie Goretzka.

Fazit: Zu viele Typen wie Goretzka

Das Mittelfeld des FC Bayern ist überbesetzt. Die technisch versierten Kreativspieler Thiago und James müssen sich jedoch keine Gedanken um ihre Plätze im Kader machen. Ebenso wenig wie Sebastian Rudy, der der einzige echte Stratege beim FCB ist. Der Box-to-Box-Part ist mit Goretzka, Vidal und Tolisso aber künftig dreifach besetzt. Dieses Trio wird wohl kaum zusammen auf dem Platz stehen. Erster Streichkandidat ist definitiv Vidal. Dazu kommt Renato Sanches, der keine Zukunft mehr in München haben dürfte. Ein gewichtiges Wort wird aber auch der Trainer mitreden. Bloß ist noch ungeklärt, wer die Roten in der kommenden Spielzeit coachen wird.

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