FC Bayern: Die Wirtschaftsmacht des Branchenriesen

von David Weiss
3 min.

Der FC Bayern München investierte im Sommer keinen Euro in neue Spieler. Diese Entscheidung resultierte nicht aus einem finanziellen Engpass, sondern aus der Entscheidung von Trainer Louis van Gaal, dem bestehenden Kader zu vertrauen. Ökonomisch ist der deutsche Rekordmeister so stark wie nie zuvor.

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Umsatzrekord

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Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge verkündete, dass die Münchner im abgelaufenen Geschäftsjahr (endet am 30. Juni) einen Umsatz von mehr als 300 Millionen Euro erwirtschafteten. Unter Einberechnung der Einkünfte aus der Allianz Arena nähert sich der Double-Sieger einem Einnahmerekord von 350 Millionen Euro. Der vorherige Bestwert von 286,8 Millionen Euro (Saison 07/08) wurde damit pulverisiert. Die Münchner schlossen die letzten 16 Geschäftsjahre in der Gewinnzone ab.

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Erstmals beendete auch die vereinseigene Stadionbetriebsgesellschaft Allianz Arena München GmbH ein Abrechnungsjahr in den schwarzen Zahlen. Die Zeiten, in denen das neu errichte Stadion (Gesamtkosten inklusive nötiger Folgezahlungen: 340 Millionen Euro) die Kassen des FC Bayern belastete, sind vorbei. Die Arena füllt das Münchner Festgeldkonto mittlerweile stetig.

Allianz Arena

90 Millionen Euro überweist allein der Namensgeber innerhalb von 15 Jahren für die Namensrechte. Die Allianz Arena fasst in der Bundesliga 69.901 Zuschauer, in internationalen Partien 66.000 Fans. Die Ticketpreise reichen im Innenraum von 15 bis zu 70 Euro. In der Liga besuchen durchschnittlich 69.000 Menschen ein Heimspiel des FC Bayern München. Durch die Heimspiele in der Bundesliga fließen fast 47 Millionen Euro pro Liga-Spielzeit auf das bayrische Konto (- Die allerdings durch die Betriebskosten des Stadions deutlich reduziert werden). Dieser Betrag erhöht sich durch internationale und DFB Pokal-Partien. Es kommen Einnahmen durch die Logen und die Werbeflächen der Arena hinzu.

TV Pool & Sponsoring

Aus dem deutschen TV-Pool erhält der FC Bayern als erfolgreichster Verein jährlich zwischen 28 und 30 Millionen Euro. Rummenigge mahnte an, der gesamte Bundesliga-Geldpool solle sich beim nächsten TV-Vertrag verdoppeln. Der Rekordmeister erzielt ebenso die höchsten Sponsoreneinnahmen. Der Vertrag mit Trikot-Sponsor Telekom garantiert jährlich 20 Millionen Euro. Nur der VfL Wolfsburg und der FC Schalke 04 spielen hier in einer ähnlichen Liga.

Einmal-Effekte & Mitgliederstärke

Derzeit profitiert der FC Bayern noch von zwei Einmal-Effekten, die die Kasse reichlich füllen. Die vergangene Champions League-Saison endete für den Bundesligisten erst im Finale und spülte auf diese Weise 50 Millionen Euro Zusatzeinnahmen auf die Konten. Seit März 2010 kauft außerdem Autobauer Audi in drei Schritten bis Juli 2011 neun Prozent des Vereins. Dafür überweisen die Ingolstädter insgesamt 90 Millionen Euro an den Meister. Der Verein erhöht wegen dieser zusätzlichen Einnahmen das eigene Grundkapital von 25 Millionen auf 27,5 Millionen Euro.

Der FC Bayern München zählt mehr als 150.000 Mitglieder. Pro Person fließen zwischen 25 und 50 Euro jährlich an den Rekordmeister. Die Merchandising-Einnahmen belaufen sich pro Abrechnungszeitraum auf (teilweise weit) mehr als 30 Millionen Euro. In einem Jahr, in dem die Welt durch die Wirtschaftskrise in Atem gehalten wurde, konnte Vorstandschef Rummenigge deshalb freudig verkünden: „Ehrlich gesagt hatten wir hier gar keine Krise.




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