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FC Bayern: Drei Optionen für die Sechs

von Lukas Hörster - Quelle: Sport Bild
2 min.
Adrien Rabiot ist Thema in München @Maxppp

Callum Hudson-Odoi und Lucas Hernández sind aktuell die brisantesten und dringlichsten Personalien rund um den FC Bayern. Doch im Hintergrund suchen die Münchner auch schon nach einem neuen Sechser.

Auf den ersten Blick wirkt das Mittelfeld des FC Bayern überbesetzt. Doch bei genauerer Betrachtung fällt auf: James, Thiago, Thomas Müller, Leon Goretzka, Corentin Tolisso und Renato Sanches fühlen sich allesamt in offensiveren Rollen wohler als auf der Sechs. Für diese Position gibt der Kader nur einen einzigen Spieler her: Javi Martínez.

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Der spanische Weltmeister von 2010 hat seine Qualitäten im Unterbinden von Kontern und im Kopfballspiel und ist somit als Absicherung eine wertvolle Alternative – auch wenn er gegen Ende der Rückrunde meist auf die Bank musste. Die nötige spielerische Klasse für strategische Aufgaben bringt Martínez allerdings nicht mit. Zudem ist der Baske schon 30 Jahre alt. Ein Abschied im Sommer steht im Raum. Womöglich erfolgt die Rückkehr zu Athletic Bilbao.

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„Passsicherer Sechser“

Nur logisch also, dass sich die Münchner laut ‚Sport Bild‘ nach einem „passsicheren Sechser“ umsehen. Mit Bastian Schweinsteiger und Xabi Alonso hatte man in der jüngeren Vergangenheit zwei solche Spieler unter Vertrag. Karl-Heinz Rummenigge vermisst insbesondere Letzteren schmerzlich: „Er war 35, der General im Mittelfeld. Er hat jeden Ball angezogen, die Bälle magisch verteilt, das Spiel mal langsam, mal schnell gemacht.“

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Auch defensiv brachte der robuste Alonso wichtige Qualitäten mit, sodass Martínez fast dauerhaft in der Innenverteidigung auflief. Der Vorstandsboss schwärmt: „Ihm haben sich alle unterstellt. Xabi hat schnell gedacht und schnell gespielt.“ Ein ähnlicher Spielertyp soll nun wieder her. Das Problem: Defensive Mittelfeldspieler, die gleichzeitig Spielmacher und Abräumer sind, sind rar gesät. Borussia Dortmund verpflichtete im Sommer mit Axel Witsel ein solches Exemplar.

Vorstoß bei Rabiot

Ins Profil passen würde Adrien Rabiot, dessen Vertrag bei PSG am Saisonende ausläuft. Eine Verlängerung lehnt der 23-Jährige ab. Die Bayern haben bereits wegen eines Winterwechsels vorgefühlt, müssen sich aber gegen äußerst namhafte Konkurrenz rund um den FC Barcelona durchsetzen. Rabiot ist eine Mischung aus Sechser und Achter, mit 1,91 Meter Körperlänge durchaus robust und gleichzeitig technisch beschlagen.

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Weniger durchschlagskräftig ist dagegen Frenkie de Jong. Der 21-Jährige in Diensten von Ajax Amsterdam erfüllt dafür aber das gesuchte Kriterium der Passsicherheit. Die Bayern haben den Niederländer im Blick. Sportdirektor Hasan Salihamidzic sagt über de Jong und Teamkollege Matthijs de Ligt: „Beide sind sehr gute Spieler mit großer Entwicklungskraft. Aber wir müssen sehen, was wir im Sommer für einen Bedarf haben.“ De Jong soll allerdings bei PSG die Nachfolge von Rabiot antreten. Auch Barcelona ist mit im Rennen.

Kommt ein Teenager?

Eine noch jüngere Alonso-Kopie hat der deutsche Rekordmeister derweil bei Girondins Bordeaux ausfindig gemacht. Laut Sport ‚Bild‘ besteht Interesse an Aurélien Tchouaméni. FT-Korrespondent Matthieu Margueritte beschrieb den 18-Jährige schon vor zwei Wochen wie folgt: „Aus einer tiefen Position heraus agiert er als eine Art Spielgestalter. Doch er kann nicht nur dirigieren, sondern auch das Spiel des Gegners zerstören.“ Also genau das, was die Bayern suchen.

FT-Meinung

Die Bayern tun gut daran, sich auf der Königsposition des modernen Fußballs neu aufzustellen. Seit Alonsos Abgang fehlt ein spielgestaltener Sechser mit Weltklasseformat. Allerdings gibt es auch noch weitere Baustellen, die höhere Priorität genießen. Etwa die Innenverteidigung oder die offensiven Außenbahnen. Sobald dort Klarheit herrscht, wird sich Salihamidzic neuen Aufgaben zuwenden.

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