FC Bayern pokert um Benatia: So ist der Stand

Die Verantwortlichen beim FC Bayern München hatten sich relativ schnell festgelegt: Nach dem Kreuzbandriss von Javi Martínez soll noch ein neuer Defensivmann an die Säbener Straße geholt werden. Weil es aber nahezu unmöglich ist, zu so einem späten Zeitpunkt des Transfermarkts noch einen Spieler zu bekommen, der wie der Spanier sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der Sechs echte Weltklasse verkörpert, muss Pep Guardiola Kompromisse eingehen. Inzwischen ist klar: Die Konzentration gilt einer Verstärkung für die Abwehrreihe.

Absoluter Wunschkandidat ist der Marokkaner Mehdi Benatia von der AS Rom, den die Bayern schon vor einigen Wochen auf dem Schirm hatten. Damals bestand allerdings keine Notwendigkeit, einen weiteren Abwehrspieler zu holen. Hinzu kam, dass die Ablöseforderung der Roma von mehr als 35 Millionen Euro utopisch schien.

Michael Reschke nicht in Rom

Dieser Standpunkt hat sich mittlerweile geändert. Gut möglich, dass sich der Rekordmeister von seinem prall gefüllten Festgeldkonto bedient. Kontakt mit dem Spieler hat der FCB bereits aufgenommen, auch wenn der Technische Direktor Michael Reschke entgegen anderslautender Meldungen am Wochenende nicht in Rom war, um über den Transfer zu verhandeln, so der ‚kicker‘.

„Er soll groß sein, am liebsten 1,95 Meter, schnell, kopfballstark, er soll gut mit rechts und links sein und flexibel einsetzbar. Und er soll wenig kosten“, beschrieb Guardiola zuletzt mit einem Augenzwinkern das Anforderungsprofil an den potenziellen Neuzugang. Und bis auf vier Zentimeter Körpergröße erfüllt Benatia diesen Anspruch.

Manchester United bietet mit

Nun geht es in erster Linie darum, welchen Weg der in Frankreich geborene Marokkaner einschlagen möchte. Um ihn wirbt auch Manchester United. Dort sucht Trainer Louis van Gaal nach wie vor einen neuen Innenverteidiger. Interesse besteht an Benatia, Marcos Rojo (Sporting Lissabon) und auch Antonio Rüdiger (VfB Stuttgart).

„Wenn noch ein Transfer möglich ist, wäre es gut. Wenn es nicht möglich ist, werden wir mit den Spielern weiterarbeiten, die wir haben“, sagte Guardiola nach dem 4:1-Erfolg im Pokal gegen Preußen Münster. Wohl wissend, dass die Verpflichtung des Wunschspielers alles andere als ein Selbstläufer wird. Gehandelt werden neben dem 27-Jährigen auch Diego Godin (Atlético Madrid), Aymeric Laporte (Athletic Bilbao), Stefan Savic (AC Florenz) und Daniel Agger (FC Liverpool). Absolute Priorität hat jedoch die Personalie Benatia.