FC Bayern: War Ancelotti ein Fehler?

von Matthias Rudolph
2 min.
Bisher ohne Sieg gegen den BVB: Carlo Ancelotti @Maxppp

Es läuft nicht rund beim FC Bayern München. Von der Spielfreude und der Gier auf Siege, die das Team in den vergangenen Jahren auszeichnete, ist derzeit wenig zu spüren. Für den ehemaligen FCB-Profi Zé Roberto liegt die Schuld dafür bei Carlo Ancelotti.

Hatte der FC Bayern in den vergangenen Jahren stets ein Abo auf den ersten Platz in der Champions League-Gruppenphase, muss man nun Atlético Madrid den Vortritt lassen. Schon einen Spieltag vor Abschluss ist klar: Den Münchnern droht im Achtelfinale ein echter Brocken. Ein Duell mit dem FC Barcelona, Real Madrid oder Paris St. Germain ist möglich. Der Grund: Aus fünf Partien holten die Bayern unter Carlo Ancelotti nur drei Siege.

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Auch in der Liga steht der Rekordmeister aktuell nur auf dem zweiten Tabellenplatz. Das Überraschungsteam von RB Leipzig hat in den ersten zwölf Spielen drei Zähler mehr gesammelt. Der Haussegen hängt also zweifellos schief an der Säbener Straße. Zumal die Art und Weise der Auftritte seit Saisonbeginn immer wieder Sorgenfalten in die Gesichter der Bayern-Bosse treibt. Nicht einmal in Ansätzen konnte der FCB bislang an die in den Vorjahren teilweise an Perfektion grenzenden Darbietungen anknüpfen.

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Für den mit 42 Jahren immer noch aktiven Ex-Bayer Zé Roberto liegt dies vor allem am Trainerwechsel im Sommer. Der Brasilianer sagt gegenüber ‚Sport1‘: „Bayern hat bei der Verpflichtung Carlo Ancelottis einen Fehler gemacht. Aber es ist schwierig, einen Trainer auf dem Niveau Pep Guardiolas zu finden oder jemanden, der wenigstens in der Philosophie ähnlich ist.“ Doch hat der nimmermüde Linksfuß Recht?

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Ancelotti lässt die Zügel locker

Fakt ist: Der FC Bayern hat in dieser Spielzeit nicht das Niveau, das er unter Guardiola vor allem in den Hinserien gezeigt hat. In fast jedem Spiel unter Pep – egal gegen welchen Gegner – war der Rekordmeister gierig bis unter die Kinnlade. Aktuell scheint es, als würde Ancelottis lockerere Gangart ähnliche Höchstleistungen auf dem Feld verhindern. Hinzu kommen Formkrisen von Leistungsträgern wie David Alaba oder Thomas Müller, die es in dieser Ausprägung noch nie gab. In Sachen Kreativität und Spielwitz ist ebenso noch jede Menge Luft nach oben. Trotz des ständigen Lobes für den neuen Coach von Spieler- und Funktionärsseite ist daher unbestritten: Ancelotti kann sein Team bislang nicht zu Topleistungen führen.

Aus der Ruhe bringen lässt sich der Trainerfuchs aus Italien davon aber nicht. Denn Grund für die weitestgehend wenig berauschenden Auftritte kann teilweise auch sein, dass Guardiola die Mannschaft in den Vorjahren ausgelaugt hat. Schließlich war dem Katalanen stets nur das Beste gut genug. Ob Zé Roberto also am Ende Recht behält und Ancelotti tatsächlich die falsche Wahl war, wird sich erst Richtung Frühjahr herauskristallisieren. Dann nämlich, wenn Niederlagen nicht mehr zu korrigieren sind.

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Bislang ist nur klar, dass der FC Bayern unter Guardiola über weite Strecken am Limit gespielt hat. In Richtung Saisonfinale ging den Bayern dann aber meist die Puste aus. Wenn Ancelotti es umgekehrt macht, wird seine Verpflichtung am Ende mit Sicherheit nicht als Fehler angesehen. Doch auch der 57-Jährige weiß: Langsam aber sicher wäre es an der Zeit, die Trendwende auf dem Platz einzuleiten. Den in der aktuellen Verfassung verbreiten die Bayern weder Angst noch Schrecken.

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