Der FC Bayern spielt sportlich und wirtschaftlich in einer eigenen Liga. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, stellen die Verantwortlichen die Einnahmen auf verschiedene Säulen. Handlungsbedarf gibt es jedoch immer.
Seit dem Sommer 2013 ist Jan-Christian Dreesen der neue Finanzexperte im Vorstand des FC Bayern. Der 47-Jährige kam zu einer Zeit, als es sowohl sportlich als auch wirtschaftlich nicht besser laufen konnte für die Münchner. Der Verein gewann das Triple und durchbrach beim Umsatz die magische Grenze von einer halben Milliarde Euro.
Die Bayern können also mit der europäischen Konkurrenz mithalten und ebenfalls Ablösen wie Real Madrid und der FC Barcelona zahlen. „Ja, wir könnten 100 Millionen Euro für einen Spieler zahlen. Intelligent investieren ist die Devise. Das heißt, nicht auf Teufel komm raus die teuersten Spieler holen. Die Spieler müssen passen“, so Dreesen im Gespräch mit dem kicker.
Ticketpreise bleiben bezahlbar
Langfristig sieht er höhere Einnahmen vor allem in der Auslandsvermarktung und im Merchandising: „Die Tickets sparen wir bewusst aus, ich bin froh, dass es da in der Liga Einigkeit gibt. Der Stellenwert der Liga beruht darauf, dass der Stadionbesuch für alle Schichten erschwinglich ist. Wir tun gut daran, nicht an der Preisschraube zu drehen. Die TV-Rechte vermarktet die DFL, hier sind wir Teil einer Solidargemeinschaft. Wir haben global einige 100 Millionen Follower. Warum sollten wir das nicht beim Merchandising merken? Wir haben eine unglaubliche Fanbasis in ganz Asien. Wenn wir das internationale Geschäft vorantreiben, wird das eine der wesentlichen Säulen unseres künftigen Wachstums.“
Weitere Einnahmen durch einen Verkauf von Anteilen der FC Bayern AG schließt Dreesen derweil aus: „Wir haben versprochen, dass wir nicht mehr als 30 Prozent abgeben. Dieses Versprechen werden wir nicht brechen. Es gäbe sicher Bewerber, aber diese Frage stellt sich nicht.“
„Sehen uns als Käuferverein“
Trotz aller Weichenstellung im wirtschaftlichen Bereich, soll das Sportliche weiter im Fokus der Zukunftsplanung stehen. „Wir haben bis 2020 ein Nachwuchsleistungszentrum, um weitere Topspieler auszubilden. Sportlich muss es unser Ziel sein, unter den Top drei in Europa zu sein und das eine oder andere Mal international ein dickes Ausrufezeichen zu setzen“, so Dreesens Zielsetzung.
Dieses Ausrufezeichen könnten die Münchner eventuell schon in diesem Jahr in Berlin setzen: „Es wäre schön, wenn wir dort hin kämen“. Dies ist jedoch der sportliche Teil, wo „es lächerlich wäre, wenn ich in diesem Punkt meinen Senf dazugeben würde.“ Erst wenn es wieder um einen möglichen Neuzugang mit Gehalt und Ablöse geht, ist Dreesen gefragt, denn „Transfererlöse planen wir nie, wir sehen uns als Käuferverein.“
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