FCK: Kader-wechsle-dich in der Pfalz

von David Hilzendegen
2 min.
1. FC Kaiserslautern @Maxppp

Neben dem VfL Wolfsburg ist der 1. FC Kaiserslautern der Protagonist dieses Januars. Acht Spieler gaben die Pfälzer ab, im Gegenzug holte Klubchef Stefan Kuntz fünf Neuzugänge. Darunter der wohl kurioseste Transfer dieses Winters.

Ariel Borysiuk heißt der Mann, der die Fans des 1. FC Kaiserslautern in den letzten Tagen in Atem gehalten hat. 19 Jahre ist der Pole erst alt, trotz dreier A-Länderspiele und diverser Auftritte in den Nachwuchsauswahlen seines Landes hierzulande kaum bekannt – auf dem Transfermarkt jedoch schwer gefragt.

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Wir sind sehr froh, dass er sich nach langem Tauziehen am Ende für uns entschieden hat und wir mit ihm unsere weiteren Ziele angehen können“, so ein erleichterter Stefan Kuntz wenige Stunden vor dem Ende der Transferfrist. Am Wochenende schien der Transfer bereits eingetütet, der Spieler hatte den Pfälzern zugesagt, sich aber kurzfristig umentschieden. Plötzlich stand er vor der Unterschrift bei Christoph Daum und dessen FC Brügge – und machte abermals eine Kehrtwende. Zwei Millionen Euro lässt sich der klamme FCK den defensiven Mittelfeldspieler von Legia Warschau kosten. Borysiuk ist die Krönung eines denkwürdigen Transferwinters.

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Ganze 13 Personaländerungen zählt die Statistik, acht Abgängen stehen fünf Neuzugänge gegenüber. Prominentestes Opfer des Umbaus ist der ehemalige Kapitän Martin Amedick, der die Pfälzer vor zwei Jahren zum Aufstieg in die Bundesliga führte. Gleiches versucht der Innenverteidiger in der Rückrunde mit Eintracht Frankfurt, bei den Hessen steht Amedick bis 2014 unter Vertrag.

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Für den ehemaligen Dortmunder war die Luft dünn geworden, nachdem sich Jan Šimůnek eindrucksvoll zurückmeldete und Kuntz mit Anthar Yahia einen weiteren Innenverteidiger holte. Wenige Tage zuvor sagte Gary Kagelmacher kurfristig ab, obwohl er schon bei den Pfälzern mittrainiert hatte und sogar in einem Testspiel gegen PSV Eindhoven mitwirkte. Der Deutsch-Uruguayer wechselte lieber zum AS Monaco in die zweite französische Liga.

Ansonsten lag die Konzentration der Pfälzer auf der Offensive, die Verstärkungen angesichts der schwachen Ausbeute von nur 15 Toren in 19 Spielen dringend nötig hatte. Sandro Wagner, Nicolai Jörgensen und Jakub Świerczok heißen die Hoffnungsträger im Abstiegskampf.

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Für sie mussten hauptsächlich Spieler aus der zweiten Reihe Platz machen. Chadli Amri (FSV Frankfurt) und Stiven Rivic (Vertrag aufgelöst) waren ohnehin ausgemustert, Iljan Micanski kam in der laufenden Saison zu keinen, Adam Nemec nur zu kurzen Einsätzen. Clemens Walch und Jiří Bílek blieben den Nachweis ihrer Bundesligatauglichkeit schuldig und Sommerneuzugang Gil Vermouth, der sich zu De Graafschap ausleihen ließ, ist zum aktuellen Zeitpunkt als Fehlkauf einzustufen.

Bleibt für die Pfälzer zu hoffen, dass sich die Winterzugänge besser einfinden. Wagner und Świerczok machten bereits einen guten Eindruck, Jörgensen fehlt aufgrund einer Verletzung in der Vorbereitung noch die Spritzigkeit. Und Borysiuk? Der kann voraussichtlich am Sonntag gegen den 1. FC Köln zeigen, ob sich das lange Tauziehen gelohnt hat.

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