Top-Artikel Bundesliga

Rode und der BVB: Die Suche nach dem Platz im Team

von Tristan Bernert
3 min.
Zwischen Sebastian Rode und Thomas Tuchel scheint es noch nicht gefunkt zu haben @Maxppp

Für zwölf Millionen Euro war Sebastian Rode vom FC Bayern München zum Erzrivalen Borussia Dortmund gewechselt. Auch wenn sein Start in die Saison vielversprechend verlief, scheint es, als wäre der 25-Jährige noch nicht in Dortmund angekommen. Es ist unklar, welche Rolle er im Team von Thomas Tuchel einnehmen soll.

Zu Beginn der Saison schien es, als hätte Sebastian Rode keinerlei Probleme, sich bei Borussia Dortmund durchzusetzen. Der für zwölf Millionen Euro vom FC Bayern München als Nachfolger von Ilkay Gündogan verpflichtete Mittelfeldspieler stand sowohl im DFB-Pokal gegen Eintracht Trier als auch am ersten Bundesligaspieltag gegen den FSV Mainz 05 in der Startelf.

Unter der Anzeige geht's weiter

Auch am zweiten Spieltag setzte Trainer Thomas Tuchel auf den 25-Jährigen. Es sollte Rodes vorerst letzter Einsatz in der ersten Elf sein: Der BVB verlor nach einer schwachen Leistung mit 0:1 gegen Aufsteiger RB Leipzig. Fortan fand sich Rode auf der Bank wieder und durfte dabei zuschauen, wie Raphaël Guerreiro, der eigentlich als Linksverteidiger verpflichtet wurde, an der Seite von Gonzalo Castro die Fäden im Mittelfeld des BVB zog.

Lese-Tipp BVB-Zukunft: Hat Hummels seine Entscheidung getroffen?

Auch wenn die Formstärke des Duos Guerreiro-Castro sicherlich ihren Teil zur Degradierung Rodes beigetragen haben wird, stellt sich trotzdem die Frage, welche Rolle Rode im Team von Tuchel eigentlich einnehmen soll. Es scheint, als habe er seinen Platz bei den Schwarz-Gelben noch nicht gefunden.

Unter der Anzeige geht's weiter

Schwache Rückkehr gegen Leverkusen

Die gestrige Partie des BVB gegen das zuletzt formschwache Bayer Leverkusen offenbarte Rodes Probleme. Zum ersten Mal seit dem Spiel gegen Leipzig stand Rode in der Startelf. Als Teil eines Dreiermittelfelds agierte er vor Ballverteiler Julian Weigl und hinter Gonzalo Castro, der mit seiner Spielstärke für die kreativen Momente im Spiel zuständig war. Rode sollte mit seiner Dynamik als Bindeglied zwischen den Reihen fungieren.

Da Bayer es schaffte, Castro nahezu komplett aus dem Spiel zu nehmen, lag es nun an Rode mehr Verantwortung im Spiel nach vorne zu übernehmen. Der 25-Jährige versuchte es, doch beim Versuch sollte es bleiben. In einer Dortmunder Mannschaft, die kollektiv überraschend viele Fehlpässe spielte, fiel Rode noch einmal ab. Im Vergleich zu seinen Nebenmännern, die nahezu alle über eine erstklassige Technik verfügen, wirkte Rode oftmals unbeholfen und war für einige frühe Ballverluste verantwortlich. Seine Rolle als Brücke zwischen Defensive und Offensive konnte er nicht erfüllen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Dass dies in einem dysfunktionalen Kollektiv nur schwierig umzusetzen ist, sollte klar sein. Dass Rode kein Spieler ist, der mit technischer Finesse für die genialen Momente im Spiel der Dortmunder verantwortlich sein kann, ebenso. Schon bei der Verpflichtung wusste man beim BVB, dass Rode ein Arbeiter ist, der mit körperlicher Präsenz punktet und sich schonungslos in Zweikämpfe wirft. Solche Spieler braucht jede Mannschaft – auch der BVB.

Der ungebrauchte Arbeiter

Dennoch saß Rode unter der Woche gegen das spielstarke Real Madrid über 90 Minuten auf der Bank. Gerade gegen einen Gegner von der Qualität der Königlichen hätte Tuchel auf einen arbeitenden Zweikämpfer wie Rode setzen können. Dass er es nicht tat, ist durchaus ungewöhnlich – genauso wie die Tatsache, dass der BVB die Madrilenen dennoch am Rand der Niederlage hatte. Es scheint, als brauche man Rode momentan nicht allzu dringend. Dass dieser grundsätzlich ein guter Spieler ist, der dem BVB helfen kann, sollte unbestrittenen sein. Dennoch muss er sich beeilen, seinen Platz in Dortmund zu finden, denn die anderen Neuzugänge haben dies längst getan.

Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter