FT-Exklusiv: Werder-Neuzugang Djilobodji wurde fast ein Fohlen

von Lukas Hörster
2 min.
Verlässt den FC Chelsea nach einem halben Jahr: Papy Djilobodji @Maxppp

Nach dem Abgang von Assani Lukimya klaffte ein Loch in der Abwehrzentrale des SV Werder Bremen. Sportdirektor Thomas Eichin reagierte umgehend und lotste Papy Djilobodji vom FC Chelsea an die Weser. Dessen Berater erklärt nun die Hintergründe des Transfers und berichtet von einem harten Konkurrenzkampf um die Gunst des Spielers.

Am 31. August 2015 unterzeichnete Papy Djilobodji einen Vierjahresvertrag beim englischen Meister FC Chelsea. Umgehend wurde seine Verpflichtung von englischen Fans und Medien kritisch beäugt. Tatsächlich sollte der Senegalese hinter John Terry, Gary Cahill und Kurt Zouma nahezu keine Einsatzzeiten sehen.

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Grund genug für Djilobodji, sich im Winter mit einer Ausleihe zu beschäftigen. FussballTransfers sprach darüber nun mit einem Mitglied seines Beraterstabs. Starcoach José Mourinho scheint demnach nicht Djilobodjis größter Befürworter gewesen zu sein:

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Es ergab Sinn für uns, woanders zu spielen. Papy kam spät im Transferfenster zu Chelsea. Hinzu kamen die Umstände, dass das Team seine Sache nicht gut machte. Mourinho hat es nie mit ihm versucht, weil er nicht zu viel in seiner Abwehrreihe verändern wollte. Dann kam ein neuer Trainer (Guus Hiddink, d. Red.), der einen Spieler sah, der seit fünf Monaten nicht gespielt hat. Heute werden wir diesen Pfad nicht noch einmal beschreiten und ein ganzes Jahr vergeuden. Wir waren uns alle einig. Der Spieler, Chelsea und wir. Du musst gehen, fünf Monate woanders spielen und dann zurückkehren.“

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Werder sticht die Konkurrenz aus

Die Wahl fiel schlussendlich auf den SV Werder Bremen. Doch auch genügend andere Vereine zeigten offenbar Interesse an Djilobodji. Darunter mit Borussia Mönchengladbach auch ein Konkurrent aus der Bundesliga: „Es gab zahlreiche Klubs, die im Winter interessiert waren. Ein belgischer Klub, einige türkische, ein spanischer Klub und zwei englische Vereine hatten ebenfalls angefragt. Wir waren auch in weit fortgeschrittenem Kontakt mit Mönchengladbach. Sie hatten die Möglichkeit, den Spieler zu verpflichten, der schon so gut wie zugestimmt hatte. Dann kam Werder. Und es hat sich herausgestellt, dass dies eine gute Herausforderung ist. Werder ist ein Team, das für die Aufrechterhaltung der Tradition spielt.“ Die ‚Fohlen‘ holten stattdessen Martin Hinteregger von RB Salzburg als Alternative für das Abwehrzentrum.

Dass es bei Djilobodjis Wechsel in Richtung Bundesliga gehen sollte, war trotz der vielen Angebote aus ganz Europa bereits früh klar. „Chelsea war ziemlich zuversichtlich, dass es in Deutschland passen könnte. Das ist eine Herausforderung, wo sie viele Spieler per Leihe haben. Es hilft, sich diese anzuschauen. Ich habe den Eindruck, dass sie wollten, dass er nach Deutschland geht – lieber als nach Frankreich, in die Türkei oder sonst wo hin. Aber sie machten niemals Druck.“ Gerade zurück nach Frankreich, wo Djilobodji von 2009 bis 2015 unter Vertrag stand, sollte er wohl nicht gehen: „Ich persönlich finde französische Klubs wenig anziehend. Mit Vincent Labrune (Präsident von Olympique Marseille, d. Red.) habe ich nicht telefoniert“, meint sein Berater.

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Am heutigen Sonntag könnte Djilobodji nun seine Bundesligapremiere für den SV Werder feiern. In der Partie bei Schalke 04 geht es für die ‚Grün-Weißen‘ um die Chance, sich nach den gestrigen Ergebnissen in der Bundesliga etwas Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Auf den Neuzugang aus London ruhen dabei große Hoffnungen. Gemeinsam mit Jannik Vestergaard ist er als gesetztes Pärchen in der Innenverteidigung eingeplant.

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