Gegen die Bayern: Eberl kämpft um Ausnahmetalent Kurt

Die Fronten sind verhärtet zwischen dem FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach. ‚Fohlen‘-Manager Max Eberl hat schon vor Wochen deutlich gemacht, dass er die Art und Weise, mit der die Bayern bei Ausnahmetalent Sinan Kurt vorgefühlt haben, nicht gutheißt. Seinem Amtskollegen Matthias Sammer, der einst als DFB-Verantwortlicher für Fairness und Transparenz im Jugendbereich plädierte, warf er Doppelmoral vor.

Stand der Dinge ist, dass Eberl rund drei Millionen Euro Ablöse für Kurt aufgerufen hat. Die Gespräche mit den Bayern laufen. „Ich habe noch einmal mit Bayerns Jugendchef Michael Reschke telefoniert. Aber es ging nur um den Stand der Dinge“, berichtet der 40-Jährige gegenüber der ‚Rheinischen Post‘, „jetzt müssen die Bayern entscheiden, wie sie damit umgehen.“

Den Zug, seinen bis 2016 datierten Kontrakt bei der Borussia doch vorzeitig zu verlängern, sieht Eberl für den Youngster noch nicht abgefahren: „Mir wäre es am liebsten, wenn er bei uns den Profivertrag unterschreibt, den wir ihm schon lange angeboten haben und sich bei uns entwickeln würde. Wir würden ihm die Möglichkeit dazu geben.“

Klar ist: Weil die eigene Jugendarbeit in den kommenden Jahren voraussichtlich kaum ernsthafte Kandidaten für den Profikader hervorbringen wird, haben sich die Bayern zum Ziel gemacht, mehr Talente für relativ wenig Geld zu verpflichten – ähnlich wie es vor einigen Jahren im Fall Toni Kroos, der mit 16 Jahren von Hansa Rostock kam, bestens gelungen ist. Neben Kurt steht unter anderem auch der 16-jährige Däne Nikolai Laursen von Bröndby IF auf dem Zettel.

Kurt selbst kam in der abgelaufenen Spielzeit 24 Mal für die Gladbacher U19 zum Einsatz, dabei gelangen dem Außenstürmer 16 Tore. Der 17-Jährige, der am Mittwoch volljährig wird, hat sich bereits für einen Wechsel nach München ausgesprochen. Nun geht es darum, ob die beiden Streithähne Sammer und Eberl doch noch auf einen gemeinsamen Nenner kommen.