Gladbach vor CL-Einzug: 50 Millionen für drei Baustellen

von Kevin Niekamp
3 min.
Die Borussia muss auf die Abgänge reagieren @Maxppp

Borussia Mönchengladbach kann nach dem Sieg gegen Bayer Leverkusen für die Champions League planen. Der sichere Einzug in die Gruppenphase ist nur noch zwei Punkte entfernt. Damit haben Max Eberl und Lucien Favre am Verhandlungstisch ein großes Argument vorzuweisen. Durch die bereits feststehenden Abgänge sind die Aufgaben für den Sommer selbsterklärend.

Mit Max Kruse und Christoph Kramer verliert Borussia Mönchengladbach im Sommer zwei Leistungsträger. Beide Abgänge hätten die ‚Fohlen‘ gerne verhindert, am Ende war man aber machtlos. Zwölf Millionen Euro gibt es für den Stürmer, die Leihe von Weltmeister Kramer endet automatisch.

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Mit Lars Stindl hat Gladbach ein erstes Mal reagiert. Was bei Kruse gilt, galt auch für den Kapitän von Hannover 96 – die Ausstiegsklausel machte den Wechsel möglich. Doch Gladbach wird im Sommer weiter machen. „Wir werden keine verrückten Sachen machen, falls es die Champions League wirklich wird“ grenzte Eberl die Planungen im ‚kicker‘ zwar ein. Verrückte Sachen brauchen sie auch nicht machen, sondern nur das, was sie in den vergangenen Jahren fast immer gemacht haben: Mit Sinn und Verstand junge entwicklungsfähige Spieler in den Borussia-Park holen. Nur aufgrund der bisher einmaligen Teilnahme am lukrativen Geschäft mit dem Henkelpott braucht es keine überteuerten Stars, die im Falle einer sportlich nicht so erfolgreichen Saison, direkt wieder gehen. Kandidaten hat Eberl reichlich auf seinen Notizblock geschrieben.

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Bis zu 50 Milionen

Den Gladbachern stehen im Sommer zwischen 45 und 50 Millionen Euro für Neuzugänge zur Verfügung. Diese Summe ergibt sich aus dem erwirtschafteten Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr, der Ablöse für Kruse und den Einnahmen aus der Champions League-Gruppenphase. Das Geld soll in den Kader gesteckt werden, wie es Klubboss Rolf Königs bereits auf der Mitgliederversammlung angekündigt hatte: „Alles, was wir einnehmen, fließt eins zu eins in den Sport.“

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Ein Kramer-Ersatz soll noch kommen. Johannes Geis, der von nahez jedem Team der Bundesliga, das in der kommenden Saison international spielt, gejagt wird, gilt als heißer Kandidat. Rund zwölf Millionen Euro wären als Ablöse fällig. Allerdings soll Borussia Dortmund aktuell die Nase vorn haben.

Die Suche nach dem perfekten Stürmer

In der Innenverteidigung wird sich wohl auch etwas tun. Der Name Fabian Schär geistert seit Jahren durch Mönchengladbach. Das fortgeschrittene Alter von Roel Brouwers und Martin Stranzl und die sich häufenden Verletzungen zwingen die Verantwortlichen fast schon zu einer Neuverpflichtung im Sommer. Auch das Talent Jonathan Tah (vom HSV an Düsseldorf ausgeliehen) soll ein Thema sein.

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Entscheidend wird aber vor allem die Neubesetzung im Sturm. Ein adäquater Ersatz für Kruse muss her. Kevin Volland wäre ein Wunschkandidat. Der Hoffenheimer deutete aber zuletzt an, noch ein Jahr in Hoffenheim bleiben zu wollen. Die wahrscheinlicheren Varianten wären Franco di Santo und Youssef Poulsen. Viele weitere Kandidaten wie Adrian Ramos oder Haris Seferovic scheinen nicht ganz oben auf der Liste zu stehen.

„Andere wissen, dass wir Geld haben“

Alle Kandidaten passen ins Anforderungsprofil und reihen sich in die Verpflichtungen der vergangenen Jahre ein. Der Unterschied liegt jedoch in der Ablöse. Die Summen, mit denen die Borussia nun hantiert und in Verbindung gebracht wird, steigen. „Andere Vereine wissen natürlich jetzt auch, dass wir Geld haben. Das war schon einmal so, als wir Marco Reus und Dante verkauft haben. Wir werden weiterhin keine verrückten Dinge machen. Aber natürlich ist ein wichtiges Argument in den Gesprächen mit möglichen Neuzugängen, dass wir sicher international spielen“, erkannte auch Eberl dieses Luxusproblem.

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Fazit: In Gladbach wird sich, abseits des großen Medienrummels, im Sommer einiges tun. Aufgrund der Erfahrungen und Erfolge der zurückliegenden Jahre wird zur neuen Saison erneut eine schlagfertige Gladbacher-Mannschaft auf dem Rasen stehen. Nur verrückte Sachen, die sind von der Borussia nicht zu erwarten.

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