Hamburger SV: Gnadenfrist für van Maarwijk

von Remo Schatz
2 min.
Hamburger SV Rafael van der Vaart @Maxppp

Beim Hamburger SV brennt der Baum lichterloh. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass sich der Bundesliga-Dino nach personellen Alternativen umsieht. Kandidat Nummer eins ist Felix Magath. Der übermächtige Aufsichtsrat hat sich aber für Bert van Maarwijk ausgesprochen – vorerst.

Der Hamburger SV steckt wohl in der tiefsten Krise seiner Bundesliga-Geschichte. Die sportliche Talfahrt ist die eine Seite der Medaille. Die Posse außerhalb der Imtech-Arena eine völlig andere. Die Außendarstellung des Traditionsklubs ist verheerend. Die Entscheidung des elfköpfigen Aufsichtsrats kommt aber durchaus überraschend. Vorerst bleibt Trainer Bert van Maarwijk im Amt.

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Nach der desolaten Leistung bei der 3:0-Heimpleite gegen Hertha BSC rechneten im Umfeld der ‚Rothosen‘ einige mit dem vorzeitigen Ende des niederländischen Cheftrainers. Felix Magath soll dem Vernehmen nach bereits Gewehr bei Fuß stehen. Diskutiert wurde über die Entlassung van Maarwijks und des Managers Oliver Kreuzer. Magath hätte in diesem Fall, wie bereits beim VfL Wolfsburg und FC Schalke 04, beide Posten in Personalunion übernommen.

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Während der achtstündigen Krisensitzung am gestrigen Sonntag entschied man sich aber gegen den vermeintlichen Heilsbringer Magath. Mit acht Stimmen hätte das Gremium für ‚Quälix‘ stimmen müssen. Die Zweidrittelmehrheit wurde jedoch verfehlt.

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Pressekonferenz im Augenthaler-Stil

Van Maarwijk bekommt also wohl die allerletzte Gnadenfrist, den Karren selbst aus dem Dreck zu ziehen. In einer bemerkenswerten 149-sekündigen Pressekonferenz gab sich der Niederländer aber nicht unbedingt optimistisch. „Was in den letzten Tagen passiert ist, ist für mich ganz neu. Ich habe das Gefühl, dass sich der HSV selbst zerstört, wenn es so weitergeht“, seufzt der 61-Jährige, „bereits vor Wochen habe ich darauf hingewiesen, dass jetzt alle zusammenhalten müssen. Was in den letzten Tagen jedoch passiert ist, ist genau das Gegenteil von dem“.

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Der Trainer gab sich aber auch kämpferisch: „Ich kann garantieren, dass wir zusammenhalten. Der Kader, der Vorstand, das Trainer-Team. Ich kann versprechen: Wir werden kämpfen bis zum Ende, um nicht abzusteigen. Bin überzeugt, dass wir es schaffen.

Dass in nächster Zeit Ruhe bei den Norddeutschen einkehrt darf bezweifelt werden. Das Programm für die kommenden Wochen ist gnadenlos. Am Mittwoch wartet der nahezu unschlagbare FC Bayern München im DFB-Pokal. Am kommenden Wochenende steht in der Bundesliga das richtungsweisende Kellerduell gegen Eintracht Braunschweig an, ehe eine Woche später die wiedererstarkten Dortmunder die ‚Rothosen‘ zum Tanz bitten.

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Auch wenn es abgedroschen klingt: Für den HSV stehen buchstäblich die Wochen der Wahrheit an. Mit einem Sensationssieg gegen die Bayern könnte sich van Maarwijk Luft verschaffen. Aber eines ist klar: Sollte man gegen Braunschweig verlieren, brechen in der Elbmetropole wohl endgültig alle Dämme.

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