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Härtefall Subotic: Wohin führt der Weg im Sommer?

von Lukas Hörster
3 min.
Neven Subotic hat keine Zukunft mehr beim BVB @Maxppp

Für Neven Subotic findet Borussia Dortmunds Trainer Thomas Tuchel in aller Regelmäßigkeit nur selten einen Platz in der ersten Elf. Der Serbe selbst schloss seinen Abgang im Sommer zuletzt nicht mehr aus. Die Alternativen scheinen sich mittlerweile reduziert zu haben.

Es geschah wie auf Knopfdruck. Kaum wurde Jürgen Klopp am 8. Oktober als neuer Trainer des FC Liverpool vorgestellt, wollten diverse Medien ganze Einkaufslisten des deutschen Kult-Trainers in Erfahrung gebracht haben. In jeder Ansammlung von wilden Spekulationen tauchte jedoch ein Name immer wieder auf: Neven Subotic. Auf den ersten Blick logisch, da der Innenverteidiger als Ziehsohn Klopps gilt. Bereits 2008 nahm er ihn von Mainz 05 mit zu Borussia Dortmund. In den sieben Jahren unter der Regie des ‚Pöhlers‘ hatte Subotic stets einen Stammplatz inne.

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Dies änderte sich mit der Ankunft von Thomas Tuchel im vergangenen Sommer. Von einem hartnäckigen Rückenleiden geplagt, geriet der Serbe recht schnell ins Hintertreffen und fiel alsbald in der internen Innenverteidiger-Hierarchie hinter Mats Hummels, Sokratis und Sven Bender auf Platz vier zurück. In der gesamten Hinrunde kam er nur zu vier Pflichtspieleinsätzen, sodass bereits im Winter Spekulationen um seinen Abgang laut wurden. Damals wirkte er nach einer guten Leistung an der Seite von Bender beim 2:1-Sieg in Wolfsburg doch etwas resigniert.

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Eine gute Leistung ist ein guter Anfang zur Rückkehr auf den Platz, ein wirklich wichtiger Schritt für mich. Aber ein Spiel bedeutet nicht gleich, dass sich sofort meine Position in der Mannschaft ändert. Natürlich hofft man, dass man nach so einem Spiel oben bleibt. Ich glaube, die Realität sieht anders aus“, meinte der Serbe im Anschluss an den Last-Minute-Erfolg. Kurz darauf ereilte den FC Liverpool die ganz große Innenverteidiger-Misere mit bis zu sechs verletzten Abwehrspielern. Dass sich Klopp gerade in dieser Situation nicht vollumfänglich um eine Subotic-Verpflichtung bemühte, ließ nicht wenige Beobachter überrascht zurück.

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Matip versperrt den Weg

Mit der bereits feststehenden Sommer-Verpflichtung von Joel Matip dürfte die Wahrscheinlichkeit, dass es den zweifachen Deutschen Meister an die Anfield Road zieht, noch einmal gesunken sein. Matip kommt ablösefrei und ist Klopps absoluter Wunschspieler. Eine weitere Alternative für Subotic wäre also ein Wechsel innerhalb Bundesliga. Auch wenn der 27-Jährige einst sagte: „Ich kann mir nach wie vor gut vorstellen, irgendwann in einer Liga zu spielen, in der körperbetontes Spiel richtig geschätzt wird. In England wird härter, aggressiver und körperbetonter gespielt – im fairen Sinn.“

Im Winter klopfte jedenfalls Hannover 96 bei Subotic an. Das kolportierte drei Millionen Euro-Gehalt war jedoch zu hoch für die Niedersachsen. Ein weiterer Kandidat aus Deutschlands höchster Spielklasse ist derweil der Hamburger SV. Das Interesse an der Abwehrkante ist jedenfalls bereits verbrieft. „Wir haben uns im Winter mit dieser Konstellation beschäftigt. Subotic ist einer der prominentesten Spieler, der auf unserem Radar steht“, erklärte Sportchef Peter Knäbel vor rund einem Monat in der ‚Hamburger Morgenpost‘.

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Nach FT-Informationen besteht tatsächlich nach wie vor Kontakt zwischen dem HSV und der Subotic-Seite. Klar ist: Entscheidet sich Subotic für die ‚Rothosen‘, müsste er Abstriche beim Gehalt hinnehmen.

Neue Mittel werden frei

Auf den ersten Blick scheint jedoch auch für den HSV das finanzielle Gesamtpaket nur schwierig zu stemmen. Betrachtet man die Vertragssituationen einzelner Spieler aber genauer, ist die Verpflichtung bereits weniger abwegig. Der Vertrag von Abwehr-Oldie Emir Spahic läuft im Sommer ebenso aus wie die der Großverdiener Ivo Ilicevic, Gojko Kacar, Artjoms Rudnevs und Ivica Olic. Passenderweise berichtet die ‚Sport Bild‘ in ihrer heutigen Printausgabe über zwei prominente Verkaufskandidaten.

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So hoffe man auf Seiten des HSV auf ein Angebot für den unzufriedenen Pierre-Michel Lasogga, der ein Jahresgehalt von drei Millionen Euro beziehen soll. Kapitän Johan Djourou ziehe derweil eine Rückkehr zum FC Arsenal in Erwägung. Der frei werdende Posten als Abwehrchef könnte derweil Subotic reizen. Selbst zu Stammspielerzeiten galt er meist „nur“ als Nebenmann von Starverteidiger Mats Hummels. Einmal selbst in die Chefrolle zu schlüpfen könnte eine spannende neue Aufgabe für den vielschichtig interessierten Halb-Amerikaner sein.

Fazit: Noch ist die Zukunft von Neven Subotic völlig offen. Die Türe FC Liverpool dürfte sich aber mittlerweile geschlossen haben. Gut möglich sind dennoch Anfragen anderer finanzkräftiger ausländischer Vereine, die den HSV im Rennen um die Gunst des 1,92-Meter-Hünen ausstechen könnten. Dennoch bringen die ‚Rothosen‘ nennenswerte Vorteile mit, die in den Überlegungen des 36-fachen Nationalspielers eine Rolle spielen werden. Mit ein wenig Phantasie ist auch die wirtschaftliche Darstellbarkeit des Transfers gegeben.

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