Obwohl der Etat über 55 Millionen Euro nicht erhöht werden darf, will der Hamburger SV seinen Kader verstärken. Das bedeutet: Im Sommer muss ausgemistet werden.
Seit vergangenem Winter herrscht in Hamburgs Nordwesten ein anderer Wind. Altlasten wie Dietmar Beiersdorfer und Peter Knäbel wurden weggepustet. Heribert Bruchhagen, neuer Vorstandsvorsitzender beim Hamburger SV, und Sportdirektor Jens Todt versuchen den taumelnd-träumenden Riesen seither wieder auf Kurs zu bringen – am liebsten Richtung Europa.
Altlasten drücken auch auf den Etat des Dinos, in Form horrender Gehälter. Diese sollen entweder gekürzt oder entsprechende Spieler verkauft werden. Gehen können der ‚Sport Bild‘ zufolge unter anderem Pierre-Michel Lasogga und Aaron Hunt. Der bullige Angreifer (Vertrag bis 2019) verdiene mit 3,4 Millionen Euro deutlich zu viel, und leistet zu wenig. Kein Saisontor für den Reservisten.
Abnehmer für Quartett gesucht
Finden die Hanseaten einen Abnehmer, darf Lasogga gehen. Gleiches gelte für Hunt (Vertrag bis 2018), der zu verletzungsanfällig ist. Schon im Winter stand der Offensivspieler vor dem Abflug, wollte aber nicht in die Türkei wechseln. Einem Hunt-Verbleib wäre Coach Markus Gisdol aber nicht gänzlich abgeneigt, wie er jüngst äußerte.
Gehen kann dem Bericht zufolge auch das schwedische Duo Nabil Bahoui (Vertrag bis 2018) und Albin Ekdal (27/Vertrag bis 2019), sofern sich Interessenten finden. Verlassen werde den Verein auch Johan Djourou, dessen Vertrag ausläuft.
Ebenso keine Zukunft beim HSV hat nach Informationen unserer Redaktion Ashton Götz. Der Kontrakt des 23-jährigen Außenverteidigers läuft ebenfalls aus. Zwei Zweitligisten sind interessiert sowie zwei Erstligisten aus dem Ausland, verrät Götz‘ Berater gegenüber FT.
Für Ashton #Götz gibt es nach FT-Informationen Angebote aus der zweiten Bundesliga und aus dem Ausland. #hsv https://t.co/Tmut61GWHU
— David Hamza (@DHamzinho) 11. April 2017
Zwei Adler-Nachfolger auf dem Zettel
Bleiben soll dagegen ein Trio, dessen Hamburger Zukunft derzeit trüb aussieht. Bei René Adler läuft das Arbeitspapier ebenfalls aus. Mit der Nummer 1 wolle der Dino nur verlängern, wenn dieser auf rund die Hälfte seines auf 2,75 Millionen Euro taxierten Gehalts verzichtet. Als potenzieller Abnehmer wurde zuletzt der FC Bayern München gehandelt, der voraussichtlich einen neuen Backup für Manuel Neuer benötigt.
Zwei mögliche Adler-Nachfolger habe der HSV schon im Auge. Einerseits Manuel Riemann vom VfL Bochum, der für zwei Millionen Euro zu haben sein soll. Mindestens eine Schippe teurer wäre dem Bericht zufolge Julian Pollersbeck, Eigengewächs des 1. FC Kaiserslautern. Am 22-Jährigen baggert auch Eintracht Frankfurt.
Ostrzolek begehrt
Ebenfalls ohne Vertrag ist Stand heute Matthias Ostrzolek. Zwar wolle man mit dem Linksverteidiger verlängern, sobald der Klassenerhalt eingetütet ist. Dem Fachblatt zufolge könnte es dann aber schon zu spät sein. Schließlich sind ablösefreie Außenverteidiger ein rares Gut. Die TSG Hoffenheim und der VfL Wolfsburg sollen schon dran sein.
Sorgen bereitet den Hanseaten auch die Personalie Bobby Wood. Bayer Leverkusen sowie zahlreiche Vertreter aus der Premier League, darunter der FC Liverpool, West Ham United, der FC Everton, Leicester City, und der FC Southampton sind am Stürmer dran. Für festgeschriebene zwölf Millionen Euro dürfe er gehen, bei Abstieg sogar für fünf.
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