HSV: Kühne, Wood und der fade Beigeschmack

von Lukas Hörster - Quelle: Football Leaks | kicker
2 min.
Streitbarer Mäzen: Klaus-Michael Kühne @Maxppp

Seit 2016 läuft Bobby Wood für den Hamburger SV auf. Nach einer ordentlichen Premierensaison erhielt der Mittelstürmer gleich einen neuen, hochdotierten Vertrag. Und das, obwohl der HSV längst gewarnt worden war.

Klaus-Michael Kühne ist beim Hamburger SV umstritten. Zum einen half der Milliardär den Hanseaten in den vergangenen Jahren schon mehrfach aus der Patsche, indem er Transfers der Größenordnung Rafael van der Vaart oder Kyriakos Papadopoulos finanzierte. Zum anderen gilt er aber als exzentrischer Nörgler, der in Interviews kein gutes Haar an einigen Spielern lässt.

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Da sich der HSV aber seit Jahren im sportlichen Existenzkampf befindet, gelingt es einfach nicht, sich von Kühne loszusagen. Zu dringend braucht man das Geld des Unternehmers – wohl auch im anstehenden Wintertransferfenster wieder. Laut ‚Bild‘ wird ein Spielmacher gesucht. Saphir Taider vom FC Bologna wurde dem Klub offenbar angeboten.

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Wood im Blickpunkt

Und aktuell sieht es so aus, als würde Kühne erneut Gewehr bei Fuß stehen. Dafür fordert der 80-Jährige aber nicht nur Transferrechte an diversen Spielern, sondern auch mehr Mitspracherecht als dem gemeinen Hamburger lieb ist. Ein Vorwurf, der bisher eher im Hintergrund schwelte, jetzt aber neue Nahrung erhält. Im Mittelpunkt dabei: Angreifer Bobby Wood.

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Der US-Amerikaner wurde 2016 vom Zweitligisten Union Berlin an die Elbe gelotst. Kostenpunkt: 3,5 Millionen Euro. Und das, obwohl den Verantwortlichen beim HSV laut der Enthüllungsplattform ‚Football Leaks‘ bereits zum damaligen Zeitpunkt bekannt war, dass Wood immer wieder über Knieprobleme klagt. Ein erhöhtes Ausfallrisiko war somit inklusive.

Fragwürdige Gehaltserhöhung

In seiner ersten Saison an der Elbe fiel der Rechtsfuß tatsächlich aber nur ein einziges Mal mit Knieproblemen aus. Aus Sicht der Hamburger eine gut verschmerzbare Anzahl an verpassten Spielen. So verschmerzbar, dass dem Fünf-Tore-Stürmer gleich ein neuer Vertrag vorgelegt wurde. Jahresgehalt: Drei Millionen Euro. Antriebsfeder: Michael Kühne. Oder doch Volker Struth?

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Struth von der Agentur ‚SportsTotal‘ ist Woods Berater. Und gilt als enger Vertrauter von Kühne. Der gab im Sommer unverfroren zu: „Ich habe zu der Verlängerung geraten und gesagt, dass ich André Hahn nur finanziere, wenn ihr Wood haltet.“ Kühne setzte dem HSV also die Pistole auf die Brust. Und der machte einen Spieler, von dessen chronischen Knieproblemen er wusste, zu einem der Topverdiener.

Hamburger Struth-Verein

Mit Wood, dem im Sommer dann tatsächlich verpflichteten Hahn, Dennis Diekmeier, dem ein neuer Vertrag winkt, und Luca Waldschmidt stehen gleich vier Klienten des Star-Agenten Struth beim HSV unter Vertrag. Allein mit Blick auf diesen Umstand muss man zwar nicht zwingend Vetternwirtschaft wittern. Die Verzwickungen um die Wood-Verlängerung werfen im Wissen um dessen Knie aber kein gutes Licht auf Kühne und Struth.

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Und erst recht nicht auf die Verantwortlichen Heribert Bruchhagen und Jens Todt, die sich in ihrer sportlich misslichen Lage allem Anschein nach ausnutzen ließen. Übrigens: In der laufenden Spielzeit fehlte Bobby Wood bereits viermal wegen Knieproblemen. Außerdem erzielte er erst ein Saisontor und verlor zwischenzeitlich sogar seinen Stammplatz. Seine wohldotierte Vertragsverlängerung rechtfertigt diese Statistik nicht mal im Ansatz. Was wohl Klaus-Michael Kühne davon hält?

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